So bunt ist Nachhaltigkeit bei der Volksbank Bühl eG

Was ist Nachhaltigkeit? Ein Wort, das derzeit gerne und oft benutzt wird. Das oftmals gedanklich mit ökologischen Themen einhergeht, die in vielen Köpfen die Farbe Grün haben. Hinter dem Begriff steckt jedoch noch viel mehr. Dafür gehen wir am besten rund sieben Jahre zurück. Denn im September 2015 verabschiedeten 193 Staats- und Regierungschefs auf dem Gipfeltreffen der Vereinten Nationen in New York die sogenannte Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung. Diese Agenda ist als Weltzukunftsvertrag zu verstehen, durch den sich die Staaten dazu verpflichten, ein gutes und gesundes Leben für alle zu sichern und die ökologischen Grenzen der Erde zu respektieren. Dabei immer fest im Blick: der Dreiklang aus Sozialem, Umwelt und Wirtschaft. 

Das Thema ist also definitiv bunt. Und genauso bunt setzt das auch die Volksbank Bühl um. Als Genossenschaftsbank ist Nachhaltigkeit per se schon fest in der DNA verankert. Vor allem, was den sozialen Bereich angeht. Das Zitat vom Gründervater der Genossenschaftsbanken, Friedrich Wilhelm Raiffeisen „Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele“, ist aktuell wie nie.

Raus aus dem Nachhaltigkeitsdschungel

Mithilfe der 17 Ziele (englisch Sustainable Development Goals, kurz SDGs) fällt es leichter, sich im „Nachhaltigkeitsdschungel“ zu orientieren und dem Ganzen mehr Substanz zu geben. Und genau darauf kommt es an: nicht nur über Nachhaltigkeit zu sprechen, sondern auch zu handeln. Nun auch mit Landkarte. Dafür hat die Bank im Dezember 2020 den Grundstein gelegt. Denn in diesem Jahr starteten wir als BVR-Pilotbank in das Nachhaltigkeitsprojekt. 

Was war zu tun? Im ersten Schritt wurden Handlungsfelder definiert. Dann haben wir einen Selbstcheck anhand des BVR-Nachhaltigkeitscockpits durchgeführt. Mithilfe dieses Fragenkataloges konnten wir ganz klar ermitteln, wo wir aktuell in puncto Nachhaltigkeit stehen. Dabei waren wir absolut realistisch. Das Ergebnis: Wir stehen noch am Anfang und haben noch gut Luft nach oben. Daraufhin haben wir uns für das Jahr 2024 ein anspruchsvolles Ziel gesetzt: Wir möchten unser bisheriges Rating, basierend auf diesem Selbstcheck, mehr als verdreifachen und somit auf den Reifegrad 3 kommen. 

Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir uns beispielsweise mit folgenden Fragen auseinandersetzen: „Wie hoch ist unser CO2-Fußabdruck und wie reduzieren wir ihn?“ und „wie nachhaltig sind unsere Kunden und wie beraten wir sie entsprechend?“ ebenso wie „welchen nachhaltigen Impact hat unser gesellschaftliches Engagement?“. Dass dieses Schwerpunktthema Nachhaltigkeit auch wunderbar zu unserem neuen Strategieprozess passt, ist kein Zufall. Es ist Teil unserer Vision auf dem Bühler Weg, den wir mit unseren Kolleginnen und Kollegen, Kundinnen und Kunden und Mitgliedern gehen.

Wie ging es nach der Reifegradmessung und der Zielsetzung für 2024 weiter?

• Anfang 2021: Projektkonzeption und Start der Kommunikation.
• März 2021, erste Umsetzungen: Unsere Auszubildenden erhalten ein E-Auto, mit dem sie bei besonderer Leistung fahren können. Die Volksbank Bühl wechselt zu Ökostrom und Ökogas.
• Ab Sommer 2021: 11 Teilprojekte gehen an den Start. Dafür engagieren sich 48 Kolleginnen und Kollegen über ihr fachliches Aufgabengebiet hinaus abgedeckt sind darin Themen rund um die definierten SDGs von der Bauorganisation bis zum Zahlungsverkehr. Darauf sind wir besonders stolz.
• Juni 2022: „Nachhaltigkeitskümmerer“ Michael Volz kann mit seiner Planung für gezielte Aktivitäten loslegen.

Mitarbeitende können mitbestimmen und mitgestalten

Auf diesen letzten Meilenstein möchte ich besonders eingehen. In den elf erwähnten Teilprojekten wird Gas gegeben. Wir sind stolz darauf, solch engagierte Mitarbeitende zu haben, die über den Tellerrand hinausblicken und Lust haben, die Zukunft der Volksbank Bühl mitzugestalten. Viele Themen sind bereits auf den Weg gebracht und gerade in der Umsetzung. Einige Ergebnisse sind zunächst nur intern spürbar und kommen erst in Wirkung. Manche Projekte sind von weiteren Faktoren abhängig und schreiten deshalb nur schrittweise voran. Kurzum: Es passiert viel; wir hauen aber erst auf die Pauke, wenn wir die Erfolge ganz konkret kommunizieren können. Das änderte sich im Sommer vergangenen Jahres dank der besonderen Initiative einer unserer Mitarbeitenden. Michael Volz, in der IT beschäftigt, mit Kopf und Herz ganz beim Thema Nachhaltigkeit, stellte  seine Ideen dem Vorstand vor. Seine Intention: Unsere Nachhaltigkeit sollte zum Anfassen sein. 

Nachhaltigkeit zum Anfassen

Seit August 2022 steht ein offener Bücherschrank in der Schalterhalle der Volksbank Bühl, an dem sich Besucherinnen und Besucher frei bedienen können. Michael Volz sagt immer: „Bücher sind zu schade fürs Altpapier.“ Und damit hat er Recht. Der Schrank und die vielen Romane, Kinder-, Koch- und Sachbücher, die sich auf neue Leser freuen, kommen gut an.

Im September dann der zweite Streich – ein Flohmarkt rund um die Volksbank. Gemeinsam mit einem kleinen Projektteam konnte unser Nachhaltigkeitskümmerer auch diese Aktion auf die Beine stellen. Mit dem Ergebnis, dass 30 Stände Gebrauchtes in gutem Zustand anboten und der Markt gut besucht war. 

Einen Monat später dann das Highlight: unser Nachhaltigkeitsmarkt. Unter dem Motto „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“ haben wir uns an die Arbeit gemacht. So hat in kürzester Zeit auch hier ein kleines Event-Team mit und rund um Michael Volz viel geleistet und in Rekordzeit eine Plattform für nachhaltige Anbieter geschaffen. Rund 50 regionale Aussteller haben ihre Ideen, Leistungen und Produkte bei uns in der und rund um die Hauptstelle in Bühl präsentiert und das Thema Nachhaltigkeit so bunt und erlebbar gemacht. Wer an diesem Tag mehr über Carsharing, Upcycling, Filzen, heimische Kräuter und über regionale Milchprodukte erfahren wollte, war genau richtig. Badische Tapas und weitere Leckereien sowie ein vielseitiges Kinderprogramm rundeten das Programm ab. 

Was uns von Beginn an begeistert hat, war das große Interesse der verschiedenen Menschen an dem Projekt und auch die Bereitschaft, sich weiter zu vernetzen, um gemeinsam etwas zu bewegen. Mut zahlt sich aus, das haben wir erlebt. 

Wichtig war und ist der Volksbank Bühl, eine Rolle in der Region einzunehmen, die über die Bankdienstleistungen hinausgeht. Das gelingt uns mittels dieser und neuer Nachhaltigkeitsaktivitäten. Neu ist beispielsweise auch unsere Spenden- und Sponsoringplattform, die seit Januar online ist. Auf der Seite www.aus-liebe-zur-region.de können sich regionale, gemeinnützige Organisationen registrieren und ihre Projekte bewerben, um so finanzielle Mittel dafür zu generieren. Eine tolle Sache, die vieles vereinfacht. Das Projekt „neue Spendenplattform“ ist übrigens auch aus einem Nachhaltigkeitsprojekt entstanden. Ich bin mir sicher, dass weitere, bunte Aktionen folgen. Die nötige Orientierung und die engagierten Kolleginnen und Kollegen dafür haben wir auf alle Fälle.