Kritik am „Abschied vom ländlichen Raum“ durch Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid (Stuttgarter Zeitung vom 31. Juli) übt der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband. „Wir stören uns vor allem an der Geringschätzung der Leistung der Landwirte, die er in seinen Äußerungen zum Ausdruck bringt“, sagt Genossenschafts-Präsident Gerhard Roßwog.
Die Landwirtschaft im Südwesten sorge dafür, dass täglich frische, regionale Produkte auf den Küchentisch im Land kommen. „Diese Nahrungsmittel werden weniger in Stuttgart oder Mannheim angebaut, sondern in Hohenlohe und Oberschwaben, in der Rheinebene und im Schwarzwald, auch wenn das für Raumplanungstheoretiker keine ländlichen Räume mehr sein sollen“, kritisierte Roßwog. „Nahrungsmittelversorgung und Bildung oder verkehrliche Infrastruktur sind keine Gegensätze. Die Kunst der Politik sollte darin bestehen, dies alles unter einen Hut zu bringen.“
Der Genossenschafts-Präsident wies ferner auf den großen Beitrag der Landwirtschaft für die Landschaftspflege hin. „Eine reizvolle Erholungslandschaft ist ein wertvolles gesellschaftliches Gut für alle Bürger und sie ist die Grundlage für den Tourismus. Da geht es um sehr viel mehr als ein zugewachsenes Tal im Schwarzwald. Baden-Württemberg ist als Bannwald nicht mehr lebenswert.“