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Energiegemeinschaft Weissacher Tal eG: Mehr Energie-Unabhängigkeit durch Sonnenstrom

Vorstand Rolf Heller (Mitte) und Aufsichtsrat Udo Schmülling (rechts) sind für das Projekt verantwortlich. Gerhard Prinz installiert die Anlage auf dem Dach des Verpackungsmaschinenherstellers Harro Höfliger in Allmersbach im Tal.
Gerd Wolpert

Weissach im Tal ist im Rems-Murr-Kreis idyllisch am Rande des Ballungsraumes Stuttgart gelegen. 76 Bürgerinnen und Bürger haben 2008 die Energiegemeinschaft Weissacher Tal eG gegründet und 320.000 Euro in die Hand genommen, um noch im gleichen Jahr auf drei Dächern der Kommune Fotovoltaik-Anlagen in Betrieb zu nehmen. Im Jahr 2009 wurden weitere 280.000 Euro investiert und es engagierten sich bereits 171 Mitglieder in der „eG“.

Die Gemeinde unterstützt das Projekt

Rolf Heller, im Hauptberuf Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank Weissacher Tal eG, hat die Rechtsform eG ins Spiel gebracht und ist kaufmännischer Vorstand. Die Gemeinde hatte deutlich gemacht, dass sie ihre Dächer für Fotovoltaik-Anlagen zur Verfügung stellt und Rolf Heller bekam im Sommer 2008 die Möglichkeit, die Idee der Energie-Genossenschaft vor dem Gemeinderat zu präsentieren. „Das Konzept fand von Anfang an breite Zustimmung“, berichtet Heller. Dabei habe eine große Rolle gespielt, dass die Gemeinde das Projekt intensiv unterstützt, was sich heute in der Funktion von Bürgermeister Ian Schölzel als Aufsichtsratsvorsitzender der eG widerspiegelt.

1.	Im November 2009 hat die Energiegemeinschaft Weissacher Tal eG 100 Kilowatt Nennleistung auf dem Dach des Verpackungsmaschinenherstellers Harro Höfliger in der Nachbargemeinde Allmersbach im Tal installiert.
Im November 2009 hat die Energiegemeinschaft Weissacher Tal eG 100 Kilowatt Nennleistung auf dem Dach des Verpackungsmaschinenherstellers Harro Höfliger in der Nachbargemeinde Allmersbach im Tal installiert.

Ein Grundgedanke war es in Weissach im Tal, wie in anderen Gemeinden auch, für mehr Energie-Unabhängigkeit zu sorgen. „Die Idee der Selbsthilfe hat einen sehr hohen Stellenwert, so wie früher in den Gründerjahren unserer Bank“, erzählt Heller. Diesen Idealismus braucht die junge Genossenschaft auch. „Sie funktioniert nur, wenn viele ihr Fachwissen ehrenamtlich einbringen, wenn es um Buchhaltung geht oder um die Konzeption neuer Anlagen oder um die Pflege der Internet-Seite.“ Da passt es bestens, dass der technische Vorstand der Genossenschaft, Frank Müller, selbstständiger Umwelt-Ingenieur ist. Den wesentlichen Vorteil einer Genossenschaft sieht Heller darin, dass sie viele Menschen beteiligt, in einer Gesellschaft zusammenführt, auch mit unterschiedlichem Kapitaleinsatz, und dabei jeder gleich viel zählt. „Das stößt weitere Privatinitiativen an.“ Einem solchen vertrauenswürdigen Partner stehen die Dächer der Kommune offen und er kann solche großen Investitionen schultern. Dabei darf der Weg zur Genossenschaft nicht unterschätzt werden, räumt Heller ein. „Bis die Genossenschaft steht mit Satzung und Eintragung und Briefkopf und all diesen Dingen, das ist ein enormer Arbeitsaufwand.“ Hier sei die Unterstützung durch den Genossenschaftsverband wertvoll.

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