COBUS Wirtschaftsbarometer
Jahresbilanz 2016 und Ausblick 2017
Das Jahr 2016 neigt sich dem Ende. Nicht nur medial häufen sich in diesen Tagen die Jahresrückblicke. Vor diesem Hintergrund hat COBUS im Auftrag des BWGV baden-württembergische Unternehmer nach deren Jahresbilanz und Wünschen für das kommende Jahr befragt. Fast zwei Drittel (63,2 Prozent) der befragten Unternehmer bewerten das Jahr 2016 aus wirtschaftlicher Sicht als gut. Rund 30 Prozent empfinden die wirtschaftliche Situation im Vergleich zum Vorjahr (2015) als unverändert. Lediglich 6,6 Prozent ziehen diesbezüglich eine negative Jahresbilanz. Für das Jahr 2017 erwartet die Mehrheit (72,4 Prozent) der Befragten keine Veränderungen im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung von Baden-Württemberg. 17,1 Prozent gehen von einer positiveren wirtschaftlichen Entwicklung aus, während gut jeder Fünfte (10,5 Prozent) im Vergleich zu 2016 pessimistischere Erwartungen für das Jahr 2017 hat.
Erwartete Veränderungen
Die größten Veränderungen im Hinblick auf die wirtschaftliche Situation werden von den befragten baden-württembergischen Unternehmern im Bereich der Mitarbeitergewinnung und -bindung gesehen (52,8 Prozent ) sowie bezüglich des demografischen Wandels (51,4 Prozent). Außerdem vermutet fast die Hälfte (48,6 Prozent) einen Fachkräftemangel im kommenden Jahr und 43,1 Prozent rechnen mit weiteren Veränderungen im Bereich der Digitalisierung. Bei der Nachfolge und auch bezüglich der Flüchtlingsthematik werden von der Mehrheit der Befragten keine größeren Veränderungen erwartet.
Wünsche an die Politik
Am häufigsten wird von den befragten baden-württembergischen Unternehmern mehr Umsetzungskraft von der Politik/den Politikern bezüglich bestimmter Themen, Konzepte und gegebener Versprechen (15,8 Prozent) gewünscht, als auch mehr Ehrlichkeit und Verlässlichkeit sowie mehr Bürgernähe (je 12,3 Prozent). Etwa jeder Zehnte (10,5 Prozent) würde sich von der Politik zudem eine Vereinfachung der Steuergesetzgebung bzw. Steuererleichterungen allgemein wünschen. 8,8 Prozent plädieren für weniger Bürokratie.
Milchstrukturgespräch im Landwirtschaftsministerium
Am 30. November fand auf Einladung von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt ein weiteres Milchstrukturgespräch statt, an dem auch einer unserer Dachverbände, der Deutsche Raiffeisenverband (DRV), teilnahm. Der internationale Milchmarkt hat sich mit Blick auf die vergangenen Wochen gefestigt. Erste Molkereien zahlen bereits ein Milchgeld von über 30 Cent pro Kilogramm aus. Dennoch ist die Marktlage für die genossenschaftlichen Molkereien herausfordernd. Vor allem die Folgen der Marktvolatilitäten, die auch in den Zeiten der Milchquote nicht verhindert werden konnten, gilt es, mit modernen Mitteln abzufedern. Dafür kann die Warenterminbörse ein geeignetes Mittel sein. In der Milchkrise standen vor allem die landwirtschaftlichen Genossenschaften sowie ihre Rechtsform im Fokus politischer Diskussionen. Der DRV und seine Mitgliedsunternehmen haben wiederholt Forderungen nach externer Einflussnahme oder gar rechtlichen Vorgaben zur Änderung der genossenschaftlichen Lieferbeziehungen entschieden zurückgewiesen. Die Molkereigenossenschaften sind mit ihren bäuerlichen Eigentümern im ständigen Austausch. Sie sind sich der Herausforderung bewusst, das eigene Geschäftsmodell kontinuierlich zu überprüfen und bei Bedarf zukunftsgerichtet weiterzuentwickeln. Hierfür ist der Fachrat ländliche Ware des BWGV auch im Austausch mit dem baden-württembergischen Landwirtschaftsminister Hauk. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf unserer Seite und auf der Homepage des DRV.
Sehr gute Weinjahrgänge in Baden und Württemberg
Die genossenschaftliche Erntemenge in Württemberg lag nach Prognosen rund acht Prozent über dem Vorjahr. Nach derzeitigen Schätzungen dürfte die Erntemenge der 40 Weingärtnergenossenschaften in Württemberg dieses Jahr bei etwa 82 Millionen Litern liegen. Im Vorjahr haben die württembergischen Weingärtnergenossenschaften 76 Millionen Liter in die Keller eingebracht. Der Ertrag 2016 könnte bei rund 110 Hektoliter je Hektar Rebfläche liegen (2015: 101). Die Trauben in Württemberg waren überwiegend in einem hervorragenden Zustand, was eine sehr gute Qualität verspricht. Auch in Baden haben die Winzer sehr gute Qualitäten geerntet. Nur die Mengen hätten gerne noch etwas größer ausfallen können. Die diesjährige genossenschaftliche Erntemenge in Baden wird in etwa auf dem Niveau des Vorjahres liegen. Nach vorläufigen Schätzungen dürfte die Erntemenge der 76 Winzergenossenschaften in Baden dieses Jahr bei knapp 85 Millionen Litern liegen, was in etwa einer Normalernte entspricht. Im Vorjahr haben die badischen Winzergenossenschaften 84,8 Millionen Liter in die Keller eingebracht. Der Ertrag 2016 könnte bei gut 80 Hektoliter je Hektar Rebfläche liegen (2015: 81,5). Mit Blick auf die Arbeitszeiten während der Weinlese hat der BWGV die Weingärtner- und Winzergenossenschaften bei der Antragstellung zur Mehrarbeit erfolgreich unterstützt.
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