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Ausgabe Dezember 2016/Januar 2017

Logo Immaterielles Kulturerbe der Deutschen UNESCO-Kommission
Deutsche UNESCO-Kommission e.V.

BWGV Aktuell

Der Newsletter rund um die Genossenschaften

Ausgabe Dezember 2016/Januar 2017

++ Abgeordnetendialoge ++ Mittelstandspolitik ++ Bürokratieentlastungsgesetz ++ Novelle des Genossenschaftsgesetzes ++ Einlagensicherung ++ COBUS Wirtschaftsbarometer ++ Genossenschaften als UNESCO-Kulturerbe ++ Studie zur EZB-Politik ++ Sterne des Sports ++ Veranstaltungen ++ Stellenbörse

Genossenschaften im Porträt
Homepage OSADL eG  

Mitgliederzeitschrift Geno Graph

Digitalisierung hilft sich selbst: Die Philosophie der OSADL eG

Die OSADL eG mit Sitz in Heidelberg besteht seit nunmehr zehn Jahren. Die Wahl der Rechtsform der eingetragenen Genossenschaft war ein Glücksgriff.

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Aus der Politik
Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut beim Mittelstandsforum im GENO-Haus Stuttgart  

Pressemitteilungen

BWGV und MIT plädieren für mehr Augenmaß in der Mittelstandspolitik

„Ein Übermaß an Gesetzen und staatlicher Reglementierung wirkt lähmend und entmutigend auf die Wirtschaft,“ betonte Dr. Roman Glaser, Präsident des BWGV.

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Abgeordnetendialoge der Volksbanken Raiffeisenbanken
Unter dem Motto „Politik und Praxis im Gespräch“ fanden am 17. und 18. November weitere Abgeordnetendialoge statt. Bei Gesprächsrunden in Waiblingen und Philippsburg tauschten sich Vorstände der Volksbanken und Raiffeisenbanken mit Landtags-, Bundestags- und Europaabgeordneten zu aktuellen Herausforderungen der Genossenschaftsbanken aus. Im Mittelpunkt der Gespräche standen erneut die Europäische Einlagensicherung, die Umsetzung der Wohnimmobilienkreditrichtlinie sowie die regulatorischen Anforderungen an Banken. 
 

Bericht zur Europäischen Einlagensicherung vorgestellt
Ende vergangenen Jahres hatte die Europäische Kommission einen neuen Verordnungsvorschlag zur vollständigen Vergemeinschaftung der Einlagensicherung (European Deposit Insurance Scheme – EDIS) vorgestellt. Nun veröffentlichte die niederländische Europaabgeordnete Esther de Lange den ersten Entwurf eines Berichts des Europäischen Parlaments dazu. Dieser wurde am 10. November zum ersten Mal im zuständigen Ausschuss für Wirtschaft und Währung  (ECON) diskutiert. De Lange lehnt in ihrem Bericht die sehr weitgehenden Vorstellungen der EU-Kommission und damit eine unkontrollierte Transferunion unter Banken ab. Zwar soll die Vergemeinschaftung demnach später eintreten und grundsätzlich weniger weitreichend sein, allerdings bleiben auch hier einige wesentliche Kritikpunkte bestehen. So fehlen unter anderem die Belange und Spezifika anerkannter institutsbezogener Sicherungssysteme. Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) und der BWGV lehnen eine Vergemeinschaftung der Einlagensicherungssysteme weiterhin entschieden ab. Weitere Informationen zum Thema finden Sie hier.
 

Anhörung zum Bürokratieentlastungsgesetz
Das Ziel, die mittelständische Wirtschaft von überflüssiger Bürokratie zu entlasten, verfolgt der Entwurf zum „zweiten Bürokratieentlastungsgesetz“ der Bundesregierung. Damit soll die Wirtschaft einen Betrag von rund 360 Millionen Euro einsparen. Erleichterungen sollen u.a. kürzere steuerliche Aufbewahrungsfristen von Lieferscheinen und höhere Pauschalierungsgrenzen verschaffen. In einer Anhörung des Wirtschaftsausschusses im Deutschen Bundestag wurde das Vorhaben begrüßt, den Mittelstand von Bürokratie zu entlasten. Besonders erfreulich sei es, dass der Fokus auf die Entlastung kleiner und mittlerer Unternehmen gerichtet sei, so Simone Schlewitz vom Zentralverband des Deutschen Handwerks. Allerdings bewerteten mehrere Sachverständige die kürzeren Aufbewahrungsfristen von Lieferscheinen kritisch, weil diese oftmals die Funktion von Buchungsbelegen erfüllen und somit nicht vernichtet werden dürften. Der BWGV spricht sich dafür aus, den Mittelstand von hemmender Bürokratie zu entlasten und regt die Prüfung eines Verfallsdatums für Gesetze an.
 

Gesetzentwurf zur Erleichterung von bürgerschaftlichem Engagement und zum Bürokratieabbau bei Genossenschaften/Reform des Genossenschaftsgesetzes
Das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz hat im November einen Referentenentwurf für ein Gesetz zur Erleichterung unternehmerischer Initiativen aus bürgerschaftlichem Engagement und zum Bürokratieabbau bei Genossenschaften vorgelegt. Damit soll die Vorgabe des Koalitionsvertrages umgesetzt werden, die Gründung unternehmerischer Aktivitäten aus bürgerschaftlichem Engagement, wie beispielsweise Dorfläden oder Kitas, zu erleichtern. In diesem Zusammenhang sind u.a. auch bürokratische Erleichterungen für Genossenschaften vorgesehen. Der BWGV begrüßt Erleichterungen für bürgerschaftliches Engagement. Allerdings sollte nicht aus den Augen verloren werden, dass das Genossenschaftsmodell in seiner bestehenden Form äußerst erfolgreich ist und nachhaltig funktioniert. So hat die Genossenschaft unter allen Rechtsformen die geringste Insolvenzquote. Bei den im Gesetzentwurf vorgestellten Überlegungen, die Prüfungskriterien zu verändern, sollte dies dringend berücksichtigt werden. Unsere Stellungnahme dazu finden Sie hier.

Aus der Wirtschaft
Agrartage 2016  

Pressemitteilungen

Ausreichend Liquidität und ein gutes Banken-Rating werden für Landwirte zunehmend wichtig

Die traditionsreiche Veranstaltung stand unter dem Titel: „Ohne Geld ist alles nichts. Ist Geld dennoch alles?“  

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COBUS Wirtschaftsbarometer

Jahresbilanz 2016 und Ausblick 2017
Das Jahr 2016 neigt sich dem Ende. Nicht nur medial häufen sich in diesen Tagen die Jahresrückblicke. Vor diesem Hintergrund hat COBUS im Auftrag des BWGV baden-württembergische Unternehmer nach deren Jahresbilanz und Wünschen für das kommende Jahr befragt. Fast zwei Drittel (63,2 Prozent) der befragten Unternehmer bewerten das Jahr 2016 aus wirtschaftlicher Sicht als gut. Rund 30 Prozent empfinden die wirtschaftliche Situation im Vergleich zum Vorjahr (2015) als unverändert. Lediglich 6,6 Prozent ziehen diesbezüglich eine negative Jahresbilanz. Für das Jahr 2017 erwartet die Mehrheit (72,4 Prozent) der Befragten keine Veränderungen im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung von Baden-Württemberg. 17,1 Prozent gehen von einer positiveren wirtschaftlichen Entwicklung aus, während gut jeder Fünfte (10,5 Prozent) im Vergleich zu 2016 pessimistischere Erwartungen für das Jahr 2017 hat.

Erwartete Veränderungen
Die größten Veränderungen im Hinblick auf die wirtschaftliche Situation werden von den befragten baden-württembergischen Unternehmern im Bereich der Mitarbeitergewinnung und -bindung gesehen (52,8 Prozent ) sowie bezüglich des demografischen Wandels (51,4 Prozent). Außerdem vermutet fast die Hälfte (48,6 Prozent) einen Fachkräftemangel im kommenden Jahr und 43,1 Prozent rechnen mit weiteren Veränderungen im Bereich der Digitalisierung. Bei der Nachfolge und auch bezüglich der Flüchtlingsthematik werden von der Mehrheit der Befragten keine größeren Veränderungen erwartet.

Wünsche an die Politik
Am häufigsten wird von den befragten baden-württembergischen Unternehmern mehr Umsetzungskraft von der Politik/den Politikern bezüglich bestimmter Themen, Konzepte und gegebener Versprechen (15,8 Prozent) gewünscht, als auch mehr Ehrlichkeit und Verlässlichkeit sowie mehr Bürgernähe (je 12,3 Prozent). Etwa jeder Zehnte (10,5 Prozent) würde sich von der Politik zudem eine Vereinfachung der Steuergesetzgebung bzw. Steuererleichterungen allgemein wünschen. 8,8 Prozent plädieren für weniger Bürokratie.
 

Milchstrukturgespräch im Landwirtschaftsministerium
Am 30. November fand auf Einladung von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt ein weiteres Milchstrukturgespräch statt, an dem auch einer unserer Dachverbände, der Deutsche Raiffeisenverband (DRV), teilnahm. Der internationale Milchmarkt hat sich mit Blick auf die vergangenen Wochen gefestigt. Erste Molkereien zahlen bereits ein Milchgeld von über 30 Cent pro Kilogramm aus. Dennoch ist die Marktlage für die genossenschaftlichen Molkereien herausfordernd. Vor allem die Folgen der Marktvolatilitäten, die auch in den Zeiten der Milchquote nicht verhindert werden konnten, gilt es, mit modernen Mitteln abzufedern. Dafür kann die Warenterminbörse ein geeignetes Mittel sein. In der Milchkrise standen vor allem die landwirtschaftlichen Genossenschaften sowie ihre Rechtsform im Fokus politischer Diskussionen. Der DRV und seine Mitgliedsunternehmen haben wiederholt Forderungen nach externer Einflussnahme oder gar rechtlichen Vorgaben zur Änderung der genossenschaftlichen Lieferbeziehungen entschieden zurückgewiesen. Die Molkereigenossenschaften sind mit ihren bäuerlichen Eigentümern im ständigen Austausch. Sie sind sich der Herausforderung bewusst, das eigene Geschäftsmodell kontinuierlich zu überprüfen und bei Bedarf zukunftsgerichtet weiterzuentwickeln. Hierfür ist der Fachrat ländliche Ware des BWGV auch im Austausch mit dem baden-württembergischen Landwirtschaftsminister Hauk. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf unserer Seite und auf der Homepage des DRV.
 

Sehr gute Weinjahrgänge in Baden und Württemberg
Die genossenschaftliche Erntemenge in Württemberg lag nach Prognosen rund acht Prozent über dem Vorjahr. Nach derzeitigen Schätzungen dürfte die Erntemenge der 40 Weingärtnergenossenschaften in Württemberg dieses Jahr bei etwa 82 Millionen Litern liegen. Im Vorjahr haben die württembergischen Weingärtnergenossenschaften 76 Millionen Liter in die Keller eingebracht. Der Ertrag 2016 könnte bei rund 110 Hektoliter je Hektar Rebfläche liegen (2015: 101). Die Trauben in Württemberg waren überwiegend in einem hervorragenden Zustand, was eine sehr gute Qualität verspricht. Auch in Baden haben die Winzer sehr gute Qualitäten geerntet. Nur die Mengen hätten gerne noch etwas größer ausfallen können. Die diesjährige genossenschaftliche Erntemenge in Baden wird in etwa auf dem Niveau des Vorjahres liegen. Nach vorläufigen Schätzungen dürfte die Erntemenge der 76 Winzergenossenschaften in Baden dieses Jahr bei knapp 85 Millionen Litern liegen, was in etwa einer Normalernte entspricht. Im Vorjahr haben die badischen Winzergenossenschaften 84,8 Millionen Liter in die Keller eingebracht. Der Ertrag 2016 könnte bei gut 80 Hektoliter je Hektar Rebfläche liegen (2015: 81,5). Mit Blick auf die Arbeitszeiten während der Weinlese hat der BWGV die Weingärtner- und Winzergenossenschaften bei der Antragstellung zur Mehrarbeit erfolgreich unterstützt.

Aus der Wissenschaft

Aktuelles Projekt der Forschungsstelle für Genossenschaftswesen an der Universität Hohenheim
Die Forschungsstelle für Genossenschaftswesen an der Universität Hohenheim bearbeitet momentan ein großes Forschungsprojekt mit Unterstützung der Schwäbisch Hall Stiftung „bauen-wohnen-leben“. Dabei sollen die Herausforderungen (kleiner) Genossenschaften im Bereich der Daseinsvorsorge mithilfe einer Befragung eruiert und in einem nächsten Schritt Lösungsansätze entwickelt werden. Ein möglicher Lösungsansatz ist die Bündelung bzw. Kooperation zwischen einzelnen Genossenschaften z.B. in Bereichen des Kundenmanagements, des Vertriebs oder beim Anbieten von verschiedenen Dienstleistungen. Somit können die verschiedenen Vorteile von Kooperationen genutzt werden. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Forschungsstelle.
 

Studie zur Auswirkung der Bankenregulierung veröffentlicht
Im November veröffentlichte Professor Stephan Paul, Ruhr-Universität Bochum, eine Folgestudie zu den Auswirkungen der Bankenregulierung auf die regionale Wirtschaft und Privatkunden. Die massiven Regulierungswellen der zahlreichen Institutionen der Europäischen Union sorgen demnach bei regionalen Kreditinstituten für Anpassungen der Geschäftsmodelle und führen zunehmend auch zu Belastungen der Kunden. Auswirkungen sehen die Autoren insbesondere in der Mittelstandsfinanzierung und der Betreuung von Privatkunden. Die im Auftrag des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) erstellte Untersuchung basiert auf 18 Tiefeninterviews mit Entscheidern aus Genossenschaftsbanken. Die Stichprobe besteht aus Banken mit einer Bilanzsumme zwischen 100 Millionen und 6 Milliarden Euro. Die Studie sowie weitere Informationen können Sie hier abrufen.
 

Auswertung zu Risiken der EZB-Geldpolitik
In einer aktuellen Auswertung für das Europäische Parlament kommen Forscher des Instituts für Weltwirtschaft Kiel zu dem Ergebnis, dass die Geldpolitik der EZB nach und nach an Wirkung verliert. Die schädlichen Nebenwirkungen der fast zehn Jahre andauernden Nullzinspolitik nehmen zu. Während der Wirtschafts- und Finanzkrise hat die EZB zwar maßgeblich zur Stützung der Konjunktur beigetragen, allerdings verpufft diese Wirkung zunehmend. Auch der BWGV sieht die anhaltende Niedrigzinsphase sehr kritisch. Das historisch niedrige Zinsniveau belastet die Sparpläne der Bundesbürger besonders aus der unteren Einkommenshälfte schwer. Zudem besteht die wachsende Gefahr von Blasenbildungen, z.B. im Immobilienmarkt. Die gesamte Auswertung können Sie hier abrufen. Interessant sind diese Ergebnisse auch vor dem Hintergrund der aktuellen Erhöhung der Leitzinsen in den USA durch die US-Notenbank um einen Viertel Prozentpunkt. Die Folgen und ggf. das Nachziehen der EZB bleiben abzuwarten.

Aus der Gesellschaft
Genossenschaften in Baden-Württemberg, BWGV  

Pressemitteilungen

Genossenschaftspräsident Glaser: „Ernennung zum Kulturerbe ist großartige Anerkennung“

„Die Ernennung der Genossenschaftsidee zum immateriellen Weltkulturerbe der Menschheit ist eine ganz besondere Ehre und eine großartige Anerkennung für alle Genossenschaften weltweit“, ...

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„Sterne des Sports“: Sportvereine meistern gesellschaftliche Herausforderungen
Hohe Auszeichnung für außergewöhnliches bürgerschaftliches und gesellschaftliches Engagement: Drei Sportvereine aus Baden-Württemberg sind am 5. Dezember in Karlsruhe von den Volksbanken und Raiffeisenbanken im Land mit den „Sternen des Sports“ in Silber ausgezeichnet worden. Der TSV Stetten am kalten Markt (Kreis Sigmaringen) wurde mit dem „Großen Stern des Sports“ in Silber geehrt für den Umbau einer ehemaligen Förderschule in ein Fitness- und Gesundheitszentrum für die ganze Bevölkerung. Der TSV vertritt Baden-Württemberg nun im bundesweiten Wettbewerb um die „Sterne des Sports“ in Gold, die am 23. Januar 2017 von Bundespräsident Joachim Gauck in Berlin verliehen werden. Jeweils ein „Kleiner Stern des Sports“ in Silber ging an den Verein OnkoAktiv am NCT Heidelberg (Rhein-Neckar-Kreis) sowie an die TSG Wilhelmsdorf (Kreis Ravensburg). Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.

Veranstaltungen

16.02.2017     Zukunftsforum Genossenschaft im GENO-Haus Stuttgart

04.04.2017     Fachforum: „Zukunft Gemeinsam gestalten“, von Gemeindetag und BWGV,
                       MEGA eG, Stuttgart

03.07.2017     BWGV vor Ort bei der Fachtagung „Demografischer Wandel in der Kommune",
                       Evangelische Akademie Bad Boll

30.06.2017     GENO-Tour, Ulm und Umgebung

01.07.2017     Genossenschaftstag, Ulm

Stellenangebote

Der BWGV sucht zurzeit Mitarbeiter in den Bereichen Beratung, Steuerberatung, Bildung/Personalentwicklung und Prüfung. Detaillierte Angaben zu den Anforderungsprofilen finden Sie unter dem Link zu unserer Jobbörse.

Über Jobs in den Genossenschaften können Sie sich hier informieren.

 
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