Proportionalität bei der Bankenregulierung: Bericht des EU-Parlaments zur CRR/CRD-Reform wird erwartet
Ausgerechnet kleine und mittlere Banken sind am stärksten von Regulierungsmaßnahmen betroffen. Der BWGV spricht sich deshalb – wie zahlreiche andere Verbände – für mehr Proportionalität und Differenzierung in der Bankenregulierung aus. Als wichtiger Meilenstein hin zu mehr Proportionalität gilt die Überarbeitung der zentralen EU-Bankaufsichts-Regelwerke, die CRR/CRD-Reform. Der von der EU-Kommission im November 2016 vorgelegte Entwurf geht im Sinne der Proportionalität aber nicht weit genug. In Kürze wird nun die Stellungnahme des EU-Parlaments von Berichterstatter MdEP Peter Simon erwartet. Es wird davon ausgegangen, dass der Bericht den Begriff kleiner und nicht komplexer Banken konkret anhand von quantitativen und qualitativen Kriterien definieren und entsprechende Ausnahmeregelungen für sie festlegen wird. Auf der Bankaufsichtsrechtlichen Tagung waren dazu BWGV Verbandsdirektor Gerhard Schorr und rund 150 Banker mit Herrn Simon im Gespräch.
EU-Kommission legt Papier zur Vollendung der Bankenunion vor
Die EU-Kommission drängt auf die Vollendung der Bankenunion. Am 11. Oktober hat sie ein Kommunikationspapier vorgelegt, das einen neuen Aufschlag zur Europäischen Einlagensicherung (EDIS) enthält – ein Vorhaben, das seit 2015 aufgrund konträrer Positionen der Mitgliedsstaaten bislang ruhte. Der im Vergleich zu den ursprünglichen Vorschlägen nur leicht modifizierte Ansatz bleibt sehr allgemein und stellt nur einen marginalen Fortschritt dar. Der BWGV lehnt deshalb auch diesen modifizierten Ansatz ab, da erhebliche Defizite und andere Kritikpunkte hinsichtlich des vorgesehenen EDIS unverändert bestehen bleiben, und zudem eine umfassende Vergemeinschaftung der Einlagensicherung auf europäischer Ebene – wie auch mit diesem neuerlichen Kommissionsvorschlag verfolgt - aus unserer Sicht für die Bankenunion nicht erforderlich ist.
Mehr zu EDIS und zur Position des BWGV finden Sie hier.
„Trotz zahlreicher Herausforderungen im Verlauf des Vegetationsjahres wird die Qualität der 2017er-Weine sehr gut ausfallen“, prognostiziert BWGV-Präsident Dr. Roman Glaser ...
In unserem Cobus-Wirtschaftsbarometer führen wir in regelmäßigen Abständen Umfragen zu aktuellen wirtschaftlichen Themen durch.
Thema: Energiewende und Mieterstrom
Mit Photovoltaik-Anlagen auf vielen Dächern und Windkraftanlagen in der Landschaft ist das Thema Energiewende für jedermann sichtbar. Dennoch kommt das Vorzeigeprojekt Energiewende nur schleppend voran. Zudem sehen viele Bürger die Energiewende oftmals nur als einen Kostenfaktor an. Deshalb haben wir Baden-Württemberger zu ihren Einstellungen und Engagementpotenzials befragt.
Ergebnisse
Unter den Befragten ist die Akzeptanz der Energiewende - also dem Umstieg der Energieversorgung von fossilen und Kernbrennstoffen auf erneuerbare Energien - sehr hoch. Zwischen 64 und 77 Prozent der Befragte befürworten die Wende in der Energieversorgung. Insgesamt stufen mehr als die Hälfte (56 Prozent) der befragten Unternehmer ihr persönliches Engagement als hoch oder sehr hoch ein. Dabei sind die befragten Unternehmer vor allem Dingen Photovoltaik- oder Solaranlagen zur Strom- und Wärmeversorgung gegnüber aufgeschlossen (85 Prozent). Am wenigstens wichtig werden für das Vorantreiben der Energiewende der Ausbau von Biomasse-Anlagen empfunden.
Von den Befragten konnten sich zudem 82 Prozent vorstellen, sich selbst und/oder ihre Nachbarn mit selbst erzeugten Strom zu versorgen. Genossenschaftliche Mieterstrommodelle könnten daher für die breite Bevölkerung von großem Interesse sein und sollten stärker ins öffentliche Bewusstsein getragen werden.
Aus der Wissenschaft
Sitzung des Beirats des Instituts für Kooperationswesen (IfK) an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU), Nürtingen-Geislingen
Am 22.09.2017 fand die jährliche Beiratssitzung des Instituts für Kooperationswesen an der HfWU statt. Neben der Vorstellung neuer berufsbegleitender Studienangebote und größeren Buchprojekten - wie etwa der Neuauflage des Genossenschaftslexikon, an dem gemeinsam mit der Forschungsstelle für Genossenschaftswesen an der Universität Hohenheim gearbeitet wird - wurde vor allem auch die fünf aktuellen Forschungsschwerpunkte des Instituts vorgestellt: (1) Genossenschaftsmitglied als Homo oeconomicus, (2) Soll der Staat Genossenschaften subventionieren?: Rechtsformneutralität versus Wohlfahrtsökonomie, (3) Zukunft des Ehrenamtes in den Genossenschaften, (4) Soziale Medien und Genossenschaftsdemokratie: Auswirkungen auf den demokratischen Prozess, und (5)Genossenschaftliche Mobilitätskonzepte.
Einen Überfblick über Forschung und Publikationen des Instituts erhält man auf der Homepage des IfK.
Impuls: Dorf der Zukunft - Genossenschaftliches Mehrgenerationen-Dorf im niedersächsischem Wendland
Initiator Hauke Stichling-Pehlke und seine Projekt-Genossen bauen an einer gemeinsamen Vision: Wo andere das Sterben der Dörfer beklagen, wollen sie aus dem Nichts ein interkulturelles Mehrgenerationendorf errichten, in dem alle Platz finden: Alte und junge Menschen, Deutsche und Zugewanderte, Menschen, die Unterstützung im Alltag brauchen, gut Situierte und jene, die sich keine teuren Mieten leisten können. Insgesamt 100 Wohneinheiten für 300 Menschen sollen auf einer Fläche von fünf Hektar entstehen.
Bundespräsident Steinmeier: Schirmherrschaft für das Raiffeisenjahr 2018
Mehr als 22 Millionen Menschen in Deutschland und weltweit sogar über 800 Millionen Menschen sind heute Mitglied einer Genossenschaft. Sie wirken in kleinen, lokalen Teams ebenso wie in international agierenden Unternehmen. Die Genossenschaftswelt will den 200. Geburtstag Friedrich Wilhelm Raiffeisens deshalb nutzen, um einen großen christlich-sozialen Vordenker und Gestalter zu feiern – ein ganzes Jahr lang.
“In einer Zeit tiefgreifender wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Umbrüche hat Friedrich Wilhelm Raiffeisen für seine Mitmenschen Verantwortung übernommen und gezeigt, was das Engagement des Einzelnen und die Solidarität vieler gerade in schwierigen Zeiten bewirken können. Das macht für mich seine Idee und sein Wirken so modern. Das Raiffeisen-Jahr 2018 gibt Gelegenheit, uns seine bleibenden Leistungen neu ins Gedächtnis zu rufen”, so der Bundespräsident.
12.10. - 22.10.2017 Mitglied vor Ort: Rund um den UN-Tag für die Beseitigung der Armut finden in Heidelberg vom 12.-22.10.2017 zahlreiche Veranstaltungen zum Thema Armut und Ausgrenzung statt. Die Aktionswoche wird durch ein Bündnis von 51 sozialen Einrichtungen organisiert, zu denen auch die gemeinnützige Genossenschaft Jugendagentur Heidelberg eG gehört.
13.10.2017 HIGHLIGHT / BWGV vor Ort: Hochschule für Technik, Stuttgart Financial und Baden-Württembergisches Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst – Interaktiver Workshop Sustainable Finance & Investments. Anmeldungenhier.
17.10.2017 BWGV-Kooperationsveranstaltung: mit den Stuttgarter Stadtteilvernetzern „Genossenschaften im Aufwind – Chancen für Stadtteile und bürgerschaftliche Projekte", Stuttgart. Mehr Informationen finden auf der Seite der Stadtteilvernetzer.
24.10.2017 BWGV-Kooperationsveranstaltung: mit dem SVBW Symposium anlässlich des Weltspartages 2017, Stuttgart. Einladung zur Veranstaltung.
Bereich Interessenvertretung- sucht ab sofort eine Aushilfe befristet für 12 Tage zur Verteilerrecherche. Die komplette Ausschreibung finden Sie auf der BWGV Jobbörse unter Stellenangebote im Bereich Interessenvertretung.