Raus aus der Schule – rein in den Wald: Im Zuge eines neuen Bildungsprojekts in Baden-Württemberg können Schulklassen künftig interaktive waldpädagogische Angebote nutzen, die ökologische Zusammenhänge sichtbar machen. Im Zentrum stehen Exkursionen mit Waldpädagogen. Direkt im Wald oder in bewaldeten Parkanlagen können Schülerinnen und Schüler erkunden, wie Klima funktioniert, welchen Einfluss Klimaveränderungen auf die Umwelt und die Ernährung haben und wie dies alles mit dem eigenen Verhalten zusammenhängt. „Wald.Klima.Ernährung“ ist das Bildungsprojekt überschrieben, das sich an die Klassenstufen fünf bis sieben aller Schularten richtet und von den baden-württembergischen Volksbanken und Raiffeisenbanken gefördert wird. Der Startschuss dazu wurde heute (24.04.2024) im „Haus des Waldes“ in Stuttgart gegeben.
„Das Bildungsprojekt bringt jungen Menschen die Bedeutung des Waldes und der Ernährung im Kontext Klima näher. Es vermittelt den nachfolgenden Generationen frühzeitig einen verantwortungsvollen Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen. Dazu zählt auch die Wertschätzung regional erzeugter Lebensmittel, die wichtig sind für die Gesundheit von Mensch und Natur“, machte Schirmherr Peter Hauk MdL, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, deutlich. Theresa Schopper, Ministerin für Kultus, Jugend und Sport, betonte: „Unser alltägliches Handeln beeinflusst, wie es dem Wald geht – das erfahren Kinder und Jugendliche eindrücklich beim Bildungsprojekt ‚Wald.Klima.Ernährung'. Gleichzeitig lernen sie ganz konkret und vor Ort, wie sie Verantwortung für sich und die Natur übernehmen. Das ist auch ein wichtiger Beitrag für den Bildungsplan mit seiner Leitperspektive Bildung für nachhaltige Entwicklung.“ Dr. Andre Baumann MdL, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, unterstrich bei der Auftaktveranstaltung: „Praktische Erfahrungen zu machen, selbst zu forschen und in der Natur die Auswirkungen des Klimawandels hautnah zu erleben, eröffnet den Schülerinnen und Schülern einen neuen Zugang zu den ökologischen Zusammenhängen und dem eigenen Verhalten. Nur wer die Zusammenhänge verstanden hat, kann sein Verhalten hinterfragen und aktiv zum Schutz von Umwelt, Natur und Klima beitragen.“
Initiatoren des Bildungsprojekts sind der Gewinnsparverein der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Baden-Württemberg und der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband (BWGV). „In allen drei Schwerpunktthemen Wald, Klima und Ernährung sind Genossenschaften in Baden-Württemberg tätig. Junge Menschen für ökologische Zusammenhänge und verantwortungsbewusstes Handeln zu sensibilisieren, gelingt am besten über unmittelbare Erfahrungen und Erlebnisse“, erklärte BWGV-Vorstandsmitglied Carsten Eisele. Dies gelte auch für den Bereich gesunde Ernährung und regionale Wertschöpfungsketten. Eisele: „Regional produzierte und saisonale Lebensmittel stehen für Nachhaltigkeit.“
Jürgen Rehm, Vorstandsmitglied des Gewinnsparvereins, stellte heraus: „Unsere Genossenschaftsbanken unterstützen über Spenden aus dem VR-Gewinnsparen seit vielen Jahren Projekte, die Bildung und Klimaschutz vereinen. Beispielhaft zu nennen sind die Klimainitiative ‚Morgen kann kommen‘ mit den Baumpflanzaktionen sowie dem Projekt Garten³ mit Hochbeeten, Insektenhotels und Nistkästen für Kindergärten und Schulen. Mit dem neuen Bildungsprojekt bauen die Volksbanken und Raiffeisenbanken ihr Engagement für eine nachhaltige Zukunft weiter aus.“
Für Schulen ist das pädagogische Angebot von „Wald.Klima.Ernährung“ mit einer jeweils drei Schulstunden dauernden Exkursion kostenfrei. Die Kosten werden von den sich am Projekt beteiligenden Volksbanken und Raiffeisenbanken vor Ort übernommen. Sie sind auch Ansprechpartner für interessierte Schulen.
Die Landesforstverwaltung, die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und Forst Baden-Württemberg bringen als weitere starke Projektpartner ihr großes Know-how rund um das Thema Wald und Waldpädagogik mit ein. „Das neue Bildungsprojekt ist ein Paradebeispiel dafür, was starke Partner gemeinsam schaffen können. Das ist das genossenschaftliche Prinzip“, betonte Eisele bei der Auftaktveranstaltung.