Seit dem 1. Juli 2017 ist Olaf Engemann im Vorstand der SDK-Gruppe, Fellbach, für Vertrieb und Marketing zuständig. Die Vertriebszahlen stiegen im zweiten Halbjahr 2017, nachdem der 53-Jährige seine Tätigkeit als Vertriebsvorstand bei der SDK aufgenommen hatte, und lagen zum Jahresende 2017 6,5 Prozent über dem Vorjahr. Die Geno-Graph-Redaktion sprach mit dem Diplom-Betriebswirt Mitte April über bisher Erreichtes und die Zielsetzungen des Unternehmens.
Herr Engemann, was haben Sie bisher erreicht seit Ihrem Start bei der SDK im Juli 2017 und was sind Ihre weiteren Ziele?
Wir freuen uns über die Entwicklung, die wir ab dem zweiten Halbjahr 2017 genommen haben. Im ersten Halbjahr lagen wir unter unseren Erwartungen. Durch vertrauensbildende Maßnahmen im Vertrieb, ein verbessertes Miteinander und auch einigen umgesetzten handwerklichen Dingen ist es uns gelungen, zum Jahresende 2017 mit 6,5 Prozent über dem Vorjahresergebnis herauszulaufen. Ein schöner Mannschaftserfolg. Wir setzen die Erfolgsgeschichte fort - mit einem Plus von 16,4 Prozent im ersten Quartal 2018 gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Wir sind wieder schlagkräftiger aufgestellt, positionieren uns neu, unterstützt durch das 2017 neu eingeführte Vollversicherungsprodukt. Die Ratingagenturen unserer Branche honorieren dies mit sehr guten Bewertungen.
Was ist zu tun? Wir wollen wieder mehr starke Präsenz und Kompetenz im Vertrieb und insbesondere bei unserem Verbundpartner, den Volksbanken und Raiffeisenbanken, zeigen.
Welche sind denn die wesentlichen Vertriebswege und welche Rolle spielen dabei die Volksbanken und Raiffeisenbanken?
Die Volksbanken und Raiffeisenbanken sind unser Vertriebspartner Nummer eins. Das war in der Vergangenheit so und rückt zurecht wieder verstärkt in den Fokus. Wir bauen hier wieder erfolgreich Vertrauen auf. Der zweite Vertriebsweg ist unsere Ausschließlichkeitsorganisation für die freien Bestände. Hier beraten wir unsere Kunden rund um die Themen Krankenversicherung sowie Berufsunfähigkeits- und Risikoversicherung. Altersvorsorgeprodukte bieten wir aus eigenem Portfolio nicht mehr an. Nummer drei ist der klassische Maklervertrieb. Hier fokussieren wir auf krankenversicherungsaffine Partner, die die Werte unseres Unternehmens und unserer Produkte schätzen.
Welches Zielbild zeichnen Sie für die SDK – sagen wir – für das Jahresende 2020?
Ich bin überzeugt, im Rückblick dann auf Folgendes schauen zu dürfen: Wir haben unsere drei Vertriebssäulen gestärkt und erste Erfolge im Direktvertreib erzielt. Wir haben das Vertrauen der Volksbanken und Raiffeisenbanken zurückgewonnen, unser Maklervertrieb ist gut aufgestellt und unser Außendienst ist auf breitere Füße gestellt.
Was die Produkte betrifft, werden wir – neben der Vollversicherung – eine komplett neue Produktpalette in den Zusatzversicherungen eingeführt haben. Die gesundwerker eG als Marke „SDK Gesundwerker“ werden wir am Markt platziert haben. Im Firmengeschäft setzen wir mit den Gesundwerkern auf einen Dreiklang verschiedener Lösungen, der da heißt: betriebliche Krankenversicherung, betriebliches Gesundheitsmanagement und Gesundheitsdienstleistungen. Denn für uns spielt auch das Firmengeschäft eine große Rolle.
Uns ist es gelungen, für kleinere und mittlere Unternehmen und unsere Privatkunden ein lösungsorientierter Gesundheitsdienstleiter mit einem 2018 gestarteten neuen Markenauftritt einschließlich eines frischen Internetauftritts zu sein. All das wünschen wir uns sagen zu können, wenn wir 2020 auf unsere Entwicklung der letzten zwei bis drei Jahre zurückblicken.
Was tut die die 2017 gegründete CareLutions GmbH?
Wir haben dieses Unternehmen im vergangenen Jahr zusammen mit der Debeka gegründet. Sie ist Teil unserer Strategie „weg vom reinen Kostenerstatter hin zum Gesundheitsspezialisten“. CareLutions widmet sich beispielsweise dem Problem Schlafstörungen. Wir analysieren für Unternehmen den Schlaf derer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter „Wie ausgeruht sind eigentlich Deine Mitarbeiter?“ und bieten Betreuungslösungen an. Wir machen aber auch individuelles Fallmanagement, um Schlafstörungen zu beheben oder andere Krankheiten wie zum Beipiel Diabetes in den Griff zu bekommen.
Was unternimmt die SDK selbst in Sachen Gesundheitsmanagement für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?
Einiges. Wir haben 2017 das Programm „Gesundheitsspezialist nach innen leben“ aufgesetzt. Wir haben hochwertige Wasserspender zur freien Nutzung aufgestellt; höhenverstellbare Schreibtische und zugehörige Arbeitsplatzlampen für alle Mitarbeiter wurden angeschafft. In diesem Jahr haben wir unseren Gesundheitsraum mit vielfältigen Fitnessgeräten eröffnet, der jederzeit von den Mitarbeitern genutzt werden kann und auch wird. Und wir werden unseren Mitarbeitern in den Wintermonaten wieder kostenfrei Obst zur Verfügung stellen. Zudem haben wir das Gesundheitsmanagement aufgebaut, an das sich auch unsere Mitarbeiter bei Bedarf wenden können.
Expertenrunde diskutiert Herausforderungen der PKV
Der neu geschaffene SDK-Gesundheitsausschuss tagte Mitte April 2018 zum ersten Mal. Namhafte Experten sprachen in Berlin über die Herausforderungen der Privaten Krankenversicherung (PKV) im deutschen Gesundheitssystem im Jahr 2025. Zielsetzung des neuen Gremiums ist, den Versicherer SDK, Fellbach, in der Entwicklung von Gesundheitsdienstleistungen zu beraten. Das zeige, wie ernst der Anspruch der Süddeutschen Krankenversicherung (SDK) sei, sich vom Personenversicherer zum Gesundheitsspezialisten weiter zu entwickeln. Für die SDK bedeute das konkret, ihre Kunden nicht nur mit Versicherungslösungen, sondern auch mit Gesundheitsdienstleistungen zu helfen. Vorsitzender des Gesundheitsausschusses ist Prof. Dr. Bernd Brüggenjürgen, Inhaber des SDK-Stiftungslehrstuhls für Gesundheitsökonomie. Sein Stellvertreter ist MdB Michael Hennrich, dienstältester Gesundheitspolitiker im Deutschen Bundestag.