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Ausgabe Februar/ März 2016

Bild eines LKW mit der Aufschrift "Wir transportieren Tierschutz".
DRV

BWGV-AKTUELL

Der Newsletter rund um die Genossenschaften

Ausgabe Februar/März 2016

In der dritten Ausgabe von BWGV-Aktuell finden Sie aktuelle Informationen aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft sowie das neue COBUS Wirtschaftsbarometer. Außerdem informieren wir Sie über Veranstaltungen sowie offene Stellen der Genossenschaften und des BWGV. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!

Genossenschaften im Porträt

Jugendagentur Heidelberg eG
Die als Genossenschaft betriebene Jugendagentur Heidelberg ist wichtiger Bestandteil eines Netzwerks von rund 50 sozialen Organisationen im Großraum Heidelberg. Die Jugendagentur Heidelberg – Bildung, Kultur und Qualifizierung für junge Menschen eG, so die vollständige Firmierung, bewegt sich als freier Träger der Jugendberufshilfe und Jugendsozialarbeit zwischen den beiden Bereichen Schule und beruflicher Bildung. Sie bietet Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 14 und 25 Jahren Unterstützung bei der beruflichen Orientierung und Lösung sozialer Problemlagen. Weiterführende Informationen zur Jugendagentur Heidelberg finden Sie auf deren Website.

Aus der Politik

Genossenschaften sind kein Investmentvermögen
Der Bundestag hat im Januar die Reform der OGAW-Richtlinie verabschiedet. Damit wird der Finanzmarkt weiter reguliert. Im Zuge dessen wurde betont, dass Genossenschaften kein Investmentvermögen darstellen. Daher sind Genossenschaften kein Bestandteil des Kapitalanlagegesetzbuchs. Sowohl die BaFin als auch der Bundestag hatten sich dafür bereits im Frühjahr 2015 im Zuge der Beratungen zum Kapitalanlagesetzbuch (KAGB) ausgesprochen. Damals kam es jedoch nur zu einer Änderung einer Verwaltungsvorschrift. Der BWGV begrüßt diese Entscheidung, womit einer zentralen Forderung der Genossenschaften aus dem Frühjahr 2015 nun in Form einer Gesetzesänderung Rechnung getragen wird.
 

Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz in Kraft getreten
Am 1. Januar 2016 ist das neue Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) in Kraft getreten. Bei der Kraft-Wärme-Kopplung handelt es sich um eine CO2-arme Kraftwerkstechnologie, die die gleichzeitige Strom- und Wärmeerzeugung ermöglicht. Die Förderung von Kraftwerken mit KWK-Technologie wird durch das jetzt novellierte KWKG geregelt. Im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens ist der Entwurf zum KWKG noch einmal positiv verändert worden. Energiegenossenschaften können damit wieder mehr Projekte im KWK-Contracting-Bereich wirtschaftlich umsetzen. Damit ist der Gesetzgeber auf die wesentliche Forderung der Genossenschaften eingegangen, die Wirtschaftlichkeit für die Objekt- und Quartiersversorgung und den KWK-Mieterstrom zu erhalten. Weitere Informationen zu Energiegenossenschaften erhalten Sie hier.
 

Weiterhin scharfe Kritik an Vergemeinschaftung der Einlagensicherung
Im Januar äußerte sich EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker zum aktuellen Entwurf der Kommission für eine Europäische Einlagensicherung (EDIS). Er verdeutlichte, dass die Risiken einer Bank bei den Beiträgen für die geplante EU-Einlagensicherung berücksichtigt werden sollen. Die Vorschläge der Kommission werden dabei weiterhin einhellig von den politischen Institutionen in Deutschland kritisiert. So hat nach dem Bundestag, der Bundesbank und dem Landtag Baden-Württemberg auch der Bundesrat in einer Stellungnahme im Januar die Vorschläge aus Brüssel scharf kritisiert. Auch der BWGV spricht sich strikt gegen ein europäisches Einlagensicherungssystem aus. Die Berichterstatter im Europäischen Parlament stehen fest. Im weiteren Verlauf befasst sich zunächst der Ausschuss für Wirtschaft und Währung des Europäischen Parlaments mit dem Entwurf der Kommission.
 

Basiskonto für alle
Die Bundesregierung plant, ein Basiskonto für alle und somit auch für Flüchtlinge einzuführen. Dies sieht ein entsprechender Gesetzentwurf vor, der im Januar in erster Lesung im Bundestag behandelt und zur weiteren Beratung an den Finanzausschuss überwiesen wurde. Nach dem Entwurf sollen Verbraucher in jedem Mitgliedsstaat der Europäischen Union ein Zahlungskonto eröffnen können. Nach Angaben der Bundesregierung soll dieses Konto das Ein- und Auszahlungsgeschäft, Lastschriften, Überweisungen und das Zahlungskartengeschäft ermöglichen. Angesichts seiner Regelungstiefe hat das Zahlungskontengesetz erhebliche Anforderungen an Organisation und Abläufe bei den Instituten zur Folge. Vor diesem Hintergrund sehen die Volksbanken und Raiffeisenbanken die volle Umsetzungsfrist für die neuen Vorgaben bis Mitte September 2016 als zwingend erforderlich an. Diese Frist muss für alle Regelungsbereiche gelten.
 

Reform des Lebensmittelbuchs
Die Bundesregierung beabsichtigt, das Lebensmittelbuch zu reformieren. Dabei handelt es sich um eine Sammlung von Leitsätzen, in denen die grundlegende Beschaffenheit von Lebensmitteln beschrieben wird. Mit der Reform des Lebensmittelbuchs soll mehr Transparenz für Verbraucher geschaffen werden, um selbstbestimmte Kaufentscheidungen zu ermöglichen. U.a. fordert der entsprechende Koalitionsantrag eine Überprüfungsfrist für die Leitsätze. Dadurch soll verhindert werden, dass diese veralten und der aktuellen Verbrauchererwartung nicht mehr entsprechen. Betroffen hiervon sind Genossenschaften der Lebensmittelveredelung und Lebensmittelproduktion bzw. -herstellung. Der BWGV begrüßt eine größtmögliche Transparenz für die Verbraucher und spricht sich daher für eine angemessene und praxisnahe Reform des Lebensmittelbuchs aus. Weitere Informationen zum Deutschen Lebensmittelbuch finden Sie hier.
 

Politbarometer-Extra Baden-Württemberg
In einer aktuellen Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen (21.01.2016) kommt die CDU auf 34 Prozent, die Grünen auf 28 Prozent und die SPD auf 15 Prozent. Auf die FDP entfallen 6 Prozent, die Linke kommt auf 3 Prozent und für die AfD entscheiden sich 11 Prozent der Wähler. Würde der Ministerpräsident direkt gewählt, könnte Amtsinhaber Winfried Kretschmann von den Grünen mit 59 Prozent der Wählerstimmen rechnen. Für seinen Herausforderer Guido Wolf von der CDU würden sich 17 Prozent entscheiden, SPD-Spitzenkandidat Nils Schmid käme auf 7 Prozent. Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten der Forschungsgruppe Wahlen. Im Vorfeld der Landtagswahlen veranstaltet der BWGV am 18. Februar 2016 das GENO-Forum Politik, bei dem die Teilnehmer zusammen mit Spitzenpolitikern der Landtagsfraktionen genossenschaftliche Themen diskutieren und spezifische Standpunkte austauschen. Informieren und anmelden können Sie sich auf der Website des BWGV.
 

Aus der Wirtschaft

13 neue Genossenschaften in Baden-Württemberg gegründet
Im vergangenen Jahr sind in Baden-Württemberg 13 Unternehmen in der Rechtsform eG gegründet worden. Noch nie zuvor gab es so viele unterschiedliche Genossenschaften in Baden-Württemberg wie heute. Die aktuell 830 genossenschaftlichen Unternehmen verteilen sich auf rund 50 verschiedene Branchen. Neugründungen gab es im Jahr 2015 im Handel, im Tourismus und in der Gesundheitsbranche, aber auch in den Bereichen Verkehr, Kultur, Soziales, Beratung, Ausbildung und Hightech. Weiterführende Informationen zum Thema Gründung finden Sie auf der Website des BWGV.
 

Internationale Grüne Woche in Berlin
Vom 15. bis 24. Januar fand die Internationale Grüne Woche (IGW) in Berlin statt. Im Jahr 1926 wurde die Messe gegründet und ist auf die Ernährungs- und Landwirtschaft sowie den Gartenbau international ausgerichtet. Im Hinblick auf den Konsumtrend gewinnt der Regionalbezug zunehmend an Bedeutung. Auch die Themen nachwachsende Rohstoffe, Bio, der ländliche Raum sowie der Gartenbereich rücken weiter in den Fokus. Die Genossenschaften waren mit der Initiative „Wir transportieren Tierschutz“ des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV) und seiner Mitgliedsunternehmen auf der IGW vertreten. Damit soll insbesondere der verantwortungsbewusste Umgang mit Nutztieren in den Mittelpunkt gestellt werden. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der Seite des DRV
 

Bilanzpressekonferenzen der Genossenschaften
Im Rahmen von drei Pressekonferenzen berichtet der BWGV über aktuelle Entwicklungen in den Genossenschaften in Baden-Württemberg. So findet am 26. Februar 2016 die Bilanzpressekonferenz der Volksbanken und Raiffeisenbanken statt. Dabei werden u.a. die aktuellen Jahreszahlen, regulatorische Themen wie Einlagensicherung und Meldewesen sowie ein Ausblick auf das Jahr 2016 im Mittelpunkt stehen. Bei der Jahrespressekonferenz Obst, Gemüse und Gartenbau am 4. März 2016 sowie bei der Bilanzpressekonferenz der Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften am 26. April 2016 werden strukturelle Entwicklungen und Herausforderungen der einzelnen Branchen, die aktuellen Zahlen sowie die Gründungsdynamik im genossenschaftlichen Sektor beleuchtet. 
 

COBUS Wirtschaftsbarometer Januar 2016

Genossenschaften als Nachfolgemodell
Bis zu welchem Grad sind Personen bereit, sich genossenschaftlich zu engagieren und in diesem Zusammenhang auch Investitionen zu tätigen? Die Antwort auf diese Frage ist für den BWGV ein wichtiger Hinweis auf das Potenzial für die Genossenschaft als Nachfolgemodell. Im Rahmen des COBUS Wirtschaftsbarometers wurde die Frage nach der Investitionsbereitschaft von Firmenmitarbeitern näher beleuchtet. Das COBUS Wirtschaftsbarometer befragt alle zwei Monate Unternehmen in Baden-Württemberg aus den Branchen Elektrotechnik, Informatik, Maschinenbau, Handel, Bauwirtschaft, Dienstleistungen, Beratung, Industrie und Medien zu wirtschaftlichen und aktuellen Themen. In der aktuellen Ausgabe wurde den Teilnehmern die Frage gestellt, in wie weit sie sich vorstellen könnten, in das Unternehmen, in dem sie arbeiten, zu investieren. 70 Prozent der Befragten können sich das demnach sehr gut vorstellen, weitere 16 Prozent würden es gegebenenfalls in Betracht ziehen. Für lediglich 14 Prozent der Befragten käme eine Investition in ihr Unternehmen derzeit nicht in Frage. Insofern ist es für den BWGV erfreulich, dass für nahezu drei Viertel der Befragten eine Umwandlung in eine Genossenschaft vorstellbar wäre. Weiterführende Informationen zur Unternehmensnachfolge via Genossenschaft finden Sie auf der Homepage des BWGV.   

Ärztliche Versorgung durch Gesundheitsgenossenschaften
Nachwuchsmangel gerade im allgemeinärztlichen Bereich im Zusammenspiel mit den demografischen Veränderungen (v.a. Urbanisierung und zunehmender Anteil älterer Menschen an der bundesdeutschen Gesamtbevölkerung) stellen das Gesundheitssystem hierzulande vor neue Herausforderungen, um eine flächendeckende ärztliche Grundversorgung zu sichern. Der Aufbau von Gesundheitsgenossenschaften kann eine Lösung für diese Problematik darstellen. Grundsätzlich ist es der großen Mehrheit der Unternehmer (82 Prozent) sehr wichtig oder wichtig, einen Arzt unmittelbar an ihrem Wohnort zu haben. Nur für 5 Prozent der Befragten ist dies nicht wichtig. 13 Prozent äußern sich diesbezüglich indifferent. Auch wurde die Bereitschaft der Befragten (in ihrer Rolle als Unternehmer und Patienten) zur Unterstützung kommunaler Aktivitäten beim Aufbau von Gesundheitsgenossenschaften erörtert. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) geben an, hierzu bereit zu sein, für immerhin ein knappes Drittel (29 Prozent) käme das vielleicht in Frage. 16 Prozent geben an, finanzielle Investitionen in diesem Bereich nicht unterstützen zu wollen. Demnach sind Gesundheitsgenossenschaften eine tragfähige Option, wenn es um die flächendeckende ärztliche Versorgung geht. Hinweise zu Gesundheitsgenossenschaften können Sie auf der Seite des BWGV abrufen.
 

Zweite Sitzung des TTIP-Beirats der Landesregierung
Am 11. Januar 2016 fand die zweite öffentliche Sitzung des TTIP-Beirats in Anwesenheit von EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström statt. Schwerpunktthema dieser Sitzung war die öffentliche Daseinsvorsorge. Malmström will die Verhandlungen zum Transatlantischen Freihandelsabkommen mit den USA (TTIP) noch 2016 abschließen. Der Deutschen Presse-Agentur sagte sie, dass man sich noch vor den US-Wahlen im November mit den USA einigen wolle. Es werde jedoch keine Einigung um jeden Preis geben, so Malmström. Der BWGV begrüßt das Vorhaben, die Verhandlungen stringent weiter voranzubringen. Gleichzeitig wird jedoch erwartet, dass qualitative Aspekte – wie beispielsweise die Ausgestaltung des KMU-Kapitels und einiger konkreter Punkte im landwirtschaftlichen Bereich – dabei nicht zu kurz kommen. Der BWGV ist im TTIP-Beirat der Landesregierung Baden-Württemberg durch Anja Roth, Bereichsleiterin Interessenvertretung beim BWGV, vertreten. Zur Pressemitteilung des Staatsministeriums gelangen Sie hier. Eine Chronologie der Verhandlungen zum TTIP können Sie über die Seiten des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie abrufen.
 

Deutsche Wirtschaft soll 2016 und 2017 weiter kräftig wachsen
Nach Berechnung des Statistischen Bundesamts stieg das reale Bruttoinlandsprodukt 2015 um 1,7 Prozent zum Vorjahr. 2014 war die deutsche Wirtschaft mit 1,6 Prozent ähnlich stark gewachsen. Wichtigster Wachstumsmotor war der Konsum. Private Haushalte erhöhten ihre Ausgaben um 1,9 Prozent gegenüber 2014. Öffentliche Haushalte sogar um 2,8 Prozent zum Vorjahr. Auch die Investitionen von Unternehmen und Staat legten zu. Nach aktuellen Prognosen der Deutschen Bundesbank soll die deutsche Wirtschaft 2016 und 2017 weiter stark expandieren. Für 2016 wird ein Wirtschaftswachstum von 1,8 Prozent und für 2017 ein Wachstum von 1,7 Prozent erwartet. Detaillierte Informationen zu den einzelnen Wachstumsfaktoren finden Sie auf der Seite des Statistischen Bundesamtes. Weiterführende Informationen zu den Wachstumsprognosen der Deutschen Bundesbank finden Sie hier.
 

Schnelles Internet mit Genossenschaften
In Nordrhein-Westfalen verfolgt die rot-grüne Landesregierung das Ziel, bis 2018 eine flächendeckende Breitbandinfrastruktur sicherzustellen. Wie der Rheinisch-Westfälische Genossenschaftsverband (RWGV) in seinem Politiknewsletter berichtet, sind nur zehn Prozent der rund 3.000 Gewerbegebiete in NRW mit ausreichend schnellem Internet versorgt. Dies ist das Ergebnis einer Studie der NRW.BANK. Um die Standortsicherung zu gewährleisten, sollte der Glasfasertechnik im Vergleich zum veralteten Vectoring beim Breitbandausbau Vorrang eingeräumt werden. Aufgrund fehlender Anbieter in ländlichen Regionen Nordrhein-Westfalens sind die Bürger und Unternehmen auf eigenes Engagement angewiesen, um einen zügigen Breitbandausbau zu ermöglichen. Auch für die Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raums in Baden-Württemberg ist der Zugang zu schnellem Internet unverzichtbar. Hierbei eignen sich Genossenschaften besonders gut als Betreibermodell, weil sie Betroffene zu Beteiligten machen. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der Website des BWGV.
 

Aus der Gesellschaft

Stern des Sports: SG Schorndorf ausgezeichnet
Im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde die SG Schorndorf am 26. Januar 2016 als Finalist bei der Veranstaltung „Großer Stern des Sports“ in Gold 2015 im Haus der Genossenschaften nahe des Brandenburger Tors ausgezeichnet. Damit wurde der wertvolle soziale Beitrag des Vereins in der Jugendarbeit honoriert. Bereits im Dezember 2015 erhielt die SG Schorndorf zusammen mit der Patenbank, der Volksbank Stuttgart eG, den „Großen Stern des Sports“ in Silber im GENO-Haus Stuttgart. Damit vertrat der Verein Baden-Württemberg beim bundesweiten Wettbewerb in Berlin. Die „Sterne des Sports“ werden von den Volksbanken Raiffeisenbanken gemeinsam mit dem DOSB seit 2004 ausgeschrieben und sollen das ehrenamtliche Engagement in Sportvereinen belohnen. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.
 

Internet-Lexikon Wikipedia feiert 15 Jahre Jubiläum
Laut einer im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführten repräsentativen Umfrage verwenden vier von fünf Internetnutzern ab 14 Jahren (79 Prozent) das Online-Lexikon Wikipedia zu Recherchezwecken. Weiter ergibt die Befragung, dass nur wenige Nutzer Zweifel an der Verlässlichkeit der dort veröffentlichten Inhalte haben, obwohl die Texte der Plattform frei und kostenlos zugänglich von jedem geändert werden können. Besonders häufig wird die Online-Enzyklopädie von jungen Menschen genutzt. Hier liegt der Anteil bei 92 Prozent, bei den Internetnutzern über 65 Jahren beträgt er immerhin noch 43 Prozent. Mittlerweile existieren 291 Sprachversionen der digitalen Lexikonplattform mit insgesamt 36,9 Millionen Artikeln. Wikipedia ist dabei kooperativ organisiert, also durch einen hohen Grad an Mitbestimmung durch seine Mitglieder bzw. Nutzer gekennzeichnet, indem diese Inhalte stetig ändern und aktualisieren können. Weitere Ergebnisse der Studie lesen Sie auf der Seite des Bitkom.
 

Integration von Flüchtlingen durch Genossenschaften
Besonders die Frage der Integration von Flüchtlingen in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt erfordert die Anstrengungen vieler Unternehmen, öffentlicher Institutionen und von zivilgesellschaftlich Beteiligten. Genossenschaften können hierbei unterstützen und mit sozialen Innovationen einen wesentlichen Beitrag leisten: Mit Blick auf die Unterbringung bieten Wohnungsbaugenossenschaften Lösungen. Angesichts der finanziellen Situation, unter der die meisten Flüchtlinge leiden, bieten sich Kreditgenossenschaften an. Qualifizierte Einwanderer mit medizinischem Hintergrund können über Gesundheitsgenossenschaften in das Berufsleben integriert werden. Bildungsgenossenschaften können dabei helfen, sprachliche Barrieren zu überwinden und so die Integration zu fördern. Ein wegweisendes Beispiel ist die eigenständige gemeinnützige Genossenschaft für Sprach- und Integrationsmittler („SprInt“), welche vor Kurzem in Wuppertal gegründet wurde. Die Genossenschaft vermittelt zertifizierte Sprach- und Integrationsmittler, die zwischen dem Fachpersonal von öffentlichen Einrichtungen und Klienten/Patienten übersetzen. Dabei werden auch die kulturellen Hintergründe berücksichtigt, um Missverständnisse zu vermeiden. Ein Interview des SprInt-Vorstandsmitgliedes Achim Pohlmann finden Sie hier.
 

Aus der Wissenschaft

Studentenprojekt der DHBW Stuttgart
Im Rahmen eines Marketingseminars der DHBW Stuttgart haben drei Gruppen von Studierenden Kommunikationskonzepte für den BWGV erstellt. Konkret ging es darum, die besonderen Merkmale der eingetragenen Genossenschaft (eG) aus marketingspezifischer Sicht für potenzielle, junge Gründer hervorzuheben. Ergebnis waren drei beeindruckende Konzepte, die bei einer Abschlusspräsentation vor Vertretern des BWGV vorgestellt wurden. Die Gruppe der Studierenden, die das Sieger-Konzept erstellte, wurde vom BWGV zum diesjährigen Verbandstag in Ludwigsburg eingeladen. An dieser Stelle möchte sich der BWGV nochmals bei allen Teilnehmern des Marketingseminars und dem Lehr-Team herzlich für die hochwertigen Konzepte und die damit verbundene Arbeit bedanken.
 

XXI. Nachwuchswissenschaftler-Tagung der AGI
Die Arbeitsgemeinschaft Genossenschaftswissenschaftlicher Institute e.V. (kurz AGI) ist eine Kommunikationsplattform der an der Genossenschaftsforschung interessierten Wissenschaftseinrichtungen. Die AGI hat sich zum Ziel gesetzt, den Austausch und die Weiterentwicklung von Wissen auf dem Fachgebiet des Genossenschaftswesens national und international zu fördern. So ist auch die Forschungsstelle für Genossenschaftswesen an der Universität Hohenheim bereits seit ihrer Gründung im Jahre 1971 Mitglied der AGI. Um gezielt die Förderung von jungen Nachwuchswissenschaftlern voranzutreiben und um den Kontakt zwischen Genossenschaftsforschung und Genossenschaftspraxis zu stärken, findet vom 8. bis 9. April 2016 an der BWGV-Akademie die bereits XXI. Nachwuchswissenschaftler-Tagung statt, die der BWGV unterstützt. Weitere Informationen zur AGI finden Sie hier.
 

Studie zur Rekommunalisierung
Das Institut der Deutschen Wirtschaft Köln (IW) hat in einer Studie die kommunale Wirtschaftstätigkeit untersucht. In den Neunzigerjahren privatisierten deutsche Städte und Gemeinden viele öffentliche Dienstleistungen, weil sich private Unternehmen oft als effizienter erwiesen. Im Zeitraum 2000 bis 2012 hat sich dieser Trend jedoch umgekehrt: So ist die Zahl der kommunalen Unternehmen in Deutschland fast um ein Viertel gestiegen. Die Studie zeigt, dass mittelständische Unternehmen aus dem Markt gedrängt werden, weil Kommunen immer mehr Dienstleistungen verstaatlichen. Das IW fordert daher, den fairen Wettbewerb zwischen privaten und kommunalen Unternehmen zu fördern. Genossenschaften bieten für zahlreiche kommunale Aufgaben Lösungsansätze und eröffnen die Möglichkeit, diese im Sinne der „Hilfe zur Selbsthilfe“ gemeinsam mit Bürgern, Multiplikatoren und Unternehmen zu erfüllen. Hierzu hat der BWGV vor kurzem eine Broschüre veröffentlicht, die hier abrufbar ist. Die Studie des IW Köln finden Sie unter diesem Link.  
 

Social Impact Investment in Deutschland    
In Deutschland wächst die Nachfrage nach Finanzprodukten, die neben einer Rendite für die Anleger auch eine gesellschaftlich, sozial oder ökologisch positive Wirkung mit sich bringen. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Bertelsmann Stiftung, die den noch jungen Markt des sogenannten wirkungsorientierten Investierens (Social Impact Investment) untersucht hat. Nach Angaben der Bertelsmann Stiftung haben sich die Anlagen in diesem Bereich seit 2012 verdreifacht. Damals standen für derartige Finanzprodukte 24 Millionen Euro zur Verfügung, im vergangenen Jahr ist der Markt auf rund 70 Millionen Euro angewachsen. Auch die Investition in Form von Genossenschaftsanteilen kann gesellschaftlich, sozial oder ökologisch positive Effekte haben. Die gesamte Studie und weiterführende Informationen finden Sie auf der Website der Bertelsmann Stiftung.
  

Stellenangebote

Der BWGV sucht zurzeit Mitarbeiter in den Bereichen Beratung, Bildung/Personalentwicklung, Bildung/Hotel, Prüfung und Verwaltung. Detaillierte Angaben zu den Anforderungsprofilen finden auf unserer Jobbörse.
Über Jobs in den Genossenschaften können Sie sich hier informieren.

Veranstaltungen

GENO-Forum Politik am 18. Februar 2016 im GENO-Haus Stuttgart
Diskussionsrunde im Town-Hall-Format inklusive Abstimmungen mit führenden Vertretern der Landtagsfraktionen zu zentralen wirtschaftlichen und landwirtschaftlichen Themen. Weiterführende Informationen zur Veranstaltung und Anmeldung finden Sie hier.
 

Bilanzpressekonferenz der Volksbanken und Raiffeisenbanken am 26. Februar 2016 im GENO-Haus Stuttgart
 

Jahrespressekonferenz Obst, Gemüse, Gartenbau am 4. März 2016 in der BWGV-Akademie Karlsruhe-Rüppurr
 

Bilanzpressekonferenz der Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften am 26. April 2016 im GENO-Haus Stuttgart
 

Genossenschaftstag am 2. Juli 2016 in Leutkirch
Zahlreiche Genossenschaften aus Baden-Württemberg präsentieren sich und ihre erfolgreichen Geschäftsmodelle umrahmt von einem vielseitigen Unterhaltungsprogramm. Impressionen zu vergangenen Veranstaltungen finden Sie unter diesem Link.
 

 
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