Springe direkt zum Inhalt , zum Menü .

Stromfluss von Genossenschaft zu Genossenschaft

PPA EWS bezieht Sonnenstrom aus dem Solarpark der Energiegenossenschaft Inn-Salzach eG
EWS eG

/

Ein Power Purchase Agreement (PPA), übersetzt „Stromkaufvereinbarung“, ist ein attraktiver Weg für Betreiber von Erzeugungsanlagen, eine Investition unabhängig von gesetzlicher Förderung zu tätigen. Dabei schließen ein Stromerzeuger und ein Stromabnehmer (Verbraucher oder Händler) einen Vertrag, in dem Preise und Lieferkonditionen über einen festgelegten Zeitraum geregelt werden. Das ist sowohl attraktiv für den Weiterbetrieb bestehender Anlagen wie auch für den Bau neuer Anlagen ohne EEG-Förderung. In anderen Ländern wie den USA sind solche PPAs schon länger gängige Praxis.

Neuer Solarpark mit 4,3 Megawatt Peak

Zu diesem Weg entschloss man sich bei der oberbayerischen Energiegenossenschaft Inn-Salzach eG (EGIS), als es darum ging, Planungssicherheit für einen großen Solarpark im niederbayrischen Unterdietfurt zu schaffen. Mit der EWS Elektrizitätswerke Schönau eG fand sich ein Projektpartner, der schon immer seine Bereitschaft gezeigt hat, neue Wege zu beschreiten. Entwickelt und schlüsselfertig übergeben hat das Projekt für die EGIS eG der Ingenieursdienstleister MaxSolar GmbH aus dem oberbayerischen Traunstein. Max-Solar zählt bei der Markterprobung von solaren Power Purchase Agreements in Deutschland zu den Vorreitern. Die Anlage ging im Oktober 2019 ans Netz; ihre Gesamtleistung beträgt knapp 4,3 MWp. Mit der jährlich erzeugten Strommenge von rund 4,7 GWh können rund 2.000 EWS Haushalte mit sauberem Strom beliefert werden.

Meilenstein der bürgergetragenen Energieversorgung

Die beiden Genossenschaften unterzeichneten den Vertrag Anfang Marz 2020 im Rahmen des DGRV-Bundeskongresses genossenschaftliche Energiewende in Berlin. „Mit diesem Vertrag begeben wir uns gemeinsam mit den Elektrizitätswerken Schönau auf den Weg der Zukunft“, zeigt sich der Vorstandsvorsitzende der EGIS eG, Pascal Lang, überzeugt. Oberstes Ziel der EWS eG ist es, den Ausbau einer erneuerbaren und bürgergetragenen Energieerzeugungslandschaft voranzutreiben. Die Zusammenarbeit mit der EGIS eG sieht die EWS eG als einen wichtigen Schritt für die Realisierung von Erneuerbaren-Energien-Projekten ohne staatliche Förderung. „Für uns ist dieser Vertrag ein Meilenstein. Gemeinsam entwickeln wir die bürgergetragene Energieversorgung der Zukunft weiter“, kommentiert EWS Vorstandsmitglied Armin Komenda. Von vielen Branchenkennern wird erwartet, dass zukünftig immer häufiger Projekte im Photovoltaik- und Windbereich auf Basis von PPAs finanziert beziehungsweise betrieben werden. Auch wird dies ein Thema für viele Bestandsanlagen sein, die in den kommenden Jahren aus der EEG-Förderung fallen werden.

PPA EWS bezieht Sonnenenergie aus Solarpark
Das Power Purchase Agreement wurde im Rahmen des Bundeskongresses genossenschaftliche Energiewende unterzeichnet, von links: René Groß, Referent für Enegierecht und Energiepolitik in der DGRV-Bundesgeschäftsstelle Energiegenossenschaften, Pascal Lang, Vorstandsvorsitzender der EGIS eG, Armin Komenda, Vorstandsmitglied der EWS Elektrizitätswerke Schönau eG, und Dr. Andreas Wieg, Leiter der DGRV-Bundesgeschäftsstelle Energiegenossenschaften.

 

Artikel versenden