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Nicht unterm Radar fliegen: Soziale Medien bespielen

Soziale Medien Workshop BWGV
BWGV

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Am Thema Social Media führt kein Weg vorbei. Diese Erkenntnis sollte allen Genossenschaften inzwischen klar sein. Viele Betriebe gehen das Kommunikationsthema noch nicht strategisch genug an. Um dies zu ändern, ist es wichtig, sich zuerst Klarheit zu verschaffen, welche Zielsetzungen in sozialen Netzwerken am sinnvollsten sind. Es geht um positive Aufmerksamkeit, den Kontakt zu den Zielgruppen, um Image-Positionierung, um (vertriebliches) Schaufenster sein und um Kundenzufriedenheit. In Zeiten, in denen immer mehr Inhalte produziert werden, die um die Wahrnehmung der Internet Nutzer buhlen, ist die Aufmerksamkeit der (Wunsch-)Kunden ein hohes Gut. Je geringer der Kontakt zu den Kunden ist, desto stärker nimmt die Kundenbindung ab.

Positive Aufmerksamkeit

Die Empfänger der Botschaften sind in erster Linie als Menschen zu betrachten und nicht als (potenzielle) Kunden. Deshalb ist es wichtig, die Genossenschaft in sozialen Netzwerken so „menschlich“ wie möglich zu positionieren, indem Gefühle wie Dankbarkeit, Freude oder Bedauern kommuniziert werden. Emotionen erzeugen noch mehr Aufmerksamkeit als reine Informationen.

Kontakt zu Ziel- und Anspruchsgruppen

Der Vorteil der sozialen Netzwerke ist jedoch nicht nur ihre Reichweite. Die Hürde, jemanden online zu kontaktieren, ist nicht nur deutlich geringer als bei einer persönlichen Ansprache, sondern auch einfacher als per Telefon oder Brief. Interaktionen in Form von Klicks oder Kommentaren sind ein wichtiges Mittel zum Aufbau einer Gemeinschaft: Kunden, Partner, Sympathisanten und Mitarbeiter einer Genossenschaft. Die „Hausmittel“ für den erfolgreichen Kontakt sind Humor, Perspektivwechsel, Kreativität und Themenvielfalt.

Image-Positionierung

Ein weiteres wichtiges Ziel von Social Media ist die Positionierung eines guten und einmaligen Images. Beherzigen sollte man folgende Tipps: Seien Sie einzigartig, kommunizieren Sie authentisch, hören Sie gut zu und schauen Sie über den Tellerrand hinaus.

Schaufenster

Dieses Ziel ist für viele Kommunikatoren das schwierigste Ziel. Ich gehe davon aus, dass der Online-Vertrieb auch für Genossenschaften immer bedeutsamer wird, da der Vertrieb auf anderen Kanälen rückläufig ist. Ich spreche bewusst von einem „Schaufenster“ für den Vertrieb, da der tatsächliche Produktabschluss (noch?) auf anderen Kanälen stattfindet, wahrscheinlich auf der Internet-Seite oder direkt in der App. Mit Werbeanzeigen in sozialen Netzwerken können Sie gezielt segmentieren und nur die Individuen ansprechen, die zur Zielgruppe passen und bei denen die Chance am größten ist, dass ein Bedürfnis für das beworbene Produkt vorhanden ist.

Kundenzufriedenheit

Ein weiteres Ziel, das mit Social Media erreicht werden kann, ist die Zufriedenheit der Kunden. Im Bereich Social Media bedeutet dies zunächst ein gutes Community Management mit gutem Kundenservice. Kein Kommentar darf ignoriert werden, sondern alle Fragen sollten zeitnah beantwortet werden beziehungsweise Aussagen kommentiert werden. Besonders positiv ist die schnelle Reaktion, die tagsüber meist innerhalb einer Stunde erfolgt. Ziel ist hier eindeutig die Kundenzufriedenheit und die damit einhergehende Erhaltung und Intensivierung der Kundenbeziehung.

Wir Menschen sind soziale Wesen, deshalb lieben wir Geschichten. Vor allem diese, mit denen wir uns identifizieren können. Wenn ich also Interesse an einer Baufinanzierung habe und dann 15 echte Geschichten über erfolgreiche Baufinanzierung aus der Region lese, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich beim Erzähler abschließe? Ziemlich hoch. Denn niemand kann Marke besser nach außen tragen als erfolgreiche und zufriedene Kunden. Und genau dabei können die sozialen Medien helfen: schnelles Verbreiten von erfolgreichen Geschichten der Genossenschaft.

Die meisten Genossenschaften bestehen seit vielen Jahrzehnten. Dekaden voller Erfolgsgeschichten. Wir sind Experten und trotzdem wissen viele Kunden und Mitglieder nicht, welche Dienstleistungen, Erfahrungen und wie viel Expertise Genossenschaften zu bieten haben. Daher ist es unsere Aufgabe, genau dies nach außen zu tragen. Heutzutage kann es sich keine Genossenschaft mehr leisten, nicht in den sozialen Medien aktiv zu sein. Unsere Mitglieder und Kunden haben die Erwartung, uns dort anzutreffen, wo Sie es möchten (Thema Omnikanal-Kommunikation). Wer also nicht aktiv ist, fliegt unter dem Radar der Kundschaft.

Frisörtermine per Whatsapp vereinbaren, die Fragen an meinen Handy-Anbieter auf dem Facebook-Chatbot oder Urlaubsinspirationen auf Instagram holen – kurzum: Social-Media-Plattformen sind nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken. Das ist für die genossenschaftliche Gruppe nicht anders. Daher werden in den nächsten Monaten die bestehenden Facebook-Seiten und Accounts des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands um Twitter und Instagram erweitert.

BWGV Soziale Medien Workshop
Die Social-Media-Workshops für ländliche Genossenschaften sowie Winzer- und Weingärtnergenossenschaften finden 2019 am 17. Juni, 19. September und 5. Dezember statt. Die Workshops sind ein Mix aus fachlichem Input und Best Practice und stets schnell ausgebucht.
Workshop Soziale Medien BWGV
Jährliches Social-Media-Highlight für Genossenschaftsbanken: die Social Media Summer School, welche mit rund zehn Teilnehmern durchgeführt wird. Termin 2019: 29. bis 31. Juli. Drei Tage alles zu den relevanten sozialen Netzwerken mit vielen praktischen Übungen und jeder Menge hilfreicher Tipps und Anwendungen.

 

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