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Innovationen mit LUI-Preis ausgezeichnet

Paprika Bauern Reichenau Gemüse eG
Reichenau-Gemüse eG

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Preisverleihung LUI
Die Gärtnersiedlung der Reichenau-Gemüse eG bekam den 2. LUI-Preis. Johannes Bliestle, Geschäftsführer der Genossenschaft (dritter von links), bekam die Auszeichnung von Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch (zweite von links) überreicht. Von den Sponsoren dabei waren für die ZG Raiffeisen eG Dr. Ewald Glaser (zweiter von rechts) und für den BWGV Dr. Ansgar Horsthemke (ganz rechts).

Ausgezeichnet wurden wieder drei pfiffige Neuentwicklungen aus der Landwirtschaft. Die Preise überreichte Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch vom Landesministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz im Kloster Reute bei Bad Waldsee. Die LUI-Preisträger nannte sie in ihrer Laudatio Vorbilder für die Zukunft. „Sie stehen für beispielhafte Leistungen bei der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen in der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft im ländlichen Gemeinwesen“, sagte die Staatssekretärin. Dabei bezeichnete sie es als „Mega-Aufgabe der Zukunft“, mit neuen Innovationen nicht einfach nur Mengen und Erträge zu steigern, sondern vielmehr die Ressourceneffizienz und Umweltverträglichkeit. Denn moderne Landwirtschaft bedeute die Schonung der Ressourcen, von der sie lebe.

„Nicht alles, was neu ist, ist auch innovativ“, so brachte Gastgeber Philipp Duelli vom Bund der Landjugend das Anliegen des LUI auf den Punkt. Eine Innovation für die Gesellschaft entstehe erst, wenn eine neue Idee auch in ein neues Produkt oder ein Verfahren umgesetzt werde. Eben dafür, um neuen Ideen zum Durchbruch zu verhelfen, wurde der LUI vor inzwischen 21 Jahren gegründet, resümierte Dr. Ewald Glaser vom ersten Sponsor ZG Raiffeisen eG, Karlsruhe, nicht ohne Stolz. An Ideen mangele es seitdem nicht, im Gegenteil. „Ich habe sogar den Eindruck, je schneller sich unsere Rahmenbedingungen ändern, desto mehr Ideen und Innovationen entstehen“, sagte Glaser.

Beleg für Innovationskraft der Branche

Dabei gibt es keine Innovation ohne Tradition, fand Generalbevollmächtigter Dr. Ansgar Horsthemke vom zweiten Sponsor, dem Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband (BWGV). Denn Innovation baue häufig auf früheren Ideen auf. „Nur wenn man weiß, was man hat, weiß man, was man weiter verbessern kann“, sagte Horsthemke. Er könne immer wieder nur staunen über den Ideenreichtum und die Tatkraft der eingereichten Projekte. Der Ideenreichtum mache die Landwirtschaft zu einer der innovativsten Branchen überhaupt. „Bitte fühlen Sie sich alle als Gewinner“, lud er daher sämtliche LUI-Teilnehmer ein.

Die Preisträger

Erneut stand die LUI-Jury um ihren Vorsitzenden Thomas Huschle vor der Qual der Wahl, drei Siegerprojekte aus einer Fülle an neuen Produktoder Geschäftsideen aus Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft auszuwählen. Insgesamt 22 Projekte hatten sich beworben, sechs Finalisten schafften es in die Endrunde.

Mit dem ersten Platz wurde Daniel Griener aus Pfullendorf für seinen „Grifa Softstep“ ausgezeichnet, eine gasdruckbetriebene Einstiegshilfe für Land- und Baumaschinen. Die Jury belohnte Grieners Engagement für seine Idee, die zunächst als „Senioren-Leiter“ belächelt wurde, mit dem Hauptpreis. Denn die ergonomischen Langzeitschäden für Bänder und Gelenke, die beim Aufund Abspringen von Landmaschinen entstehen, vor allem auf unebenem Untergrund, sind beträchtlich, machen sich aber meist erst bemerkbar, wenn es bereits zu spät ist. Auch verzeichnet die Berufsgenossenschaft jährlich eine erhebliche Zahl von Arbeitsunfällen, die beim Auf- und Absteigen entstehen.

Der Softstep funktioniert automatisch wie ein kleiner Treppenlift, unterstützt die natürliche Bewegung bei den gewohnten Arbeitsabläufen, ohne dass der Fahrer groß darüber nachdenken muss. Auch das wurde von der Jury positiv vermerkt. Eine Entwicklung, die auch für Baufahrzeuge interessant sein könnte.

Gärtnersiedlung der Reichenau-Gemüse eG belohnt

Paprika Bauern Reichenau Gemüse eG
Preiswürdige Kooperation: Fünf Familienbetriebe der Reichenau-Gemüse eG errichteten am Standort Singen-Beuren für den Anbau von Paprika und Auberginen für Großkunden ein sehr großes Gewächshaus.

Den zweiten und dritten Platz erhielten jeweils Unternehmenskooperationen. Den zweiten Platz belegte die Gärtnersiedlung der Reichenau-Gemüse eG. Darin haben sich fünf Familienbetriebe von der Bodensee-Gemüseinsel Reichenau getraut, dem inzwischen beengten Platz der Insel zu entfliehen. Am Standort Singen-Beuren errichteten sie für den Anbau von Paprika und Auberginen für Großkunden ein 13 Hektar großes Gewächshaus mit integrierter, das heißt möglichst umweltfreundlicher Produktion. Ausgezeichnet wurde das Projekt für die flächendeckende Versorgung mit regional erzeugtem Gemüse, die zugleich den Genossenschaftsmitgliedern einen strategischen Marktzugang eröffnet.

Den dritten Platz errangen die Frauen der Kräutermanufaktur Kräuterland Baden-Württemberg e.V. aus Schwanau-Ottenheim. In diesem Verein haben sich rund 30 qualifizierte Heilpflanzen- Fachfrauen, Natur- und Kräuterpädagoginnen aus ganz Baden-Württemberg zusammengeschlossen. Mit ihrer gebündelten Expertise erzeugen sie hochwertige Tees, Kräutersalze und Wildkräuter aus fachkundigem Anbau. Ein einmaliger Wissenstransfer für eine bedarfsgerechte Versorgung mit hochwertigen Kräutern, befand die Jury, der zugleich für zahlreiche Insekten einen wichtigen Lebensraum sichere.

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