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Deutschland vor der Wahl: Zufriedenheit und hohe Erwartungen zugleich

Bundestagswahl 2017
Tim Reckmann / pixelio.de

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Über „Deutschland vor der Wahl“ sprach Oliver Krieg, Senior Director bei Kantar Emnid, beim Mittelstandsausschuss des Deutschen Industrie- und Handelskammertags. Die vorgestellten Umfrageergebnisse zeigen, dass Unternehmen gut daran tun, ihren Beitrag zum gesellschaftlichen Wohlstand und zur sozialen Gerechtigkeit im Rahmen der sozialen Marktwirtschaft herauszustellen. Denn der sozialen Marktwirtschaft wird in der Bevölkerung ein spürbarer Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit zugeschrieben. Auf die Frage „Wie stark trägt Ihrer Ansicht nach die soziale Marktwirtschaft zur sozialen Gerechtigkeit in Deutschland bei?“ äußerten sich 59 Prozent der Befragten zustimmend zu einem entsprechenden Beitrag – Tendenz steigend, denn 2013 waren es 43 Prozent.

Auch die Fragen zum allgemeinen Wohlstand in Deutschland und zur persönlichen wirtschaftlichen Lage wurden positiv beantwortet. 85 Prozent der Befragten schätzen den Wohlstand in der Bundesrepublik im Vergleich zu anderen Ländern als hoch ein. Auf die Frage „Wie beurteilen Sie Ihre eigene wirtschaftliche Lage?“ antworteten 86 Prozent mit „gut“. Die Zahlen zeigen: Deutschland und seine Bürger stehen insgesamt gut da – und auch der Ausblick ist positiv. Selbst mit Blick auf das nächste Jahr beurteilten mehr als drei Viertel der Befragten die Aussichten für ihre eigene wirtschaftliche Lage als gleichbleibend, 16 Prozent erwarten eine Verbesserung. Dies sind insgesamt sehr erfreuliche Zufriedenheitswerte mit unserer Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung. Besonders positiv war zudem die Zustimmung bei den Jüngeren.

Wohlstand erzeugt Ruf nach Gerechtigkeit

Mit Blick auf die anstehende Bundestagswahl und das große, vornehmlich von Martin Schulz und der SPD eingebrachte Thema der Gerechtigkeit sagte Krieg, dass ein Schrei nach mehr Gerechtigkeit immer auch ein Zeichen von Wohlstand sei. Zum Vergleich zog er einen Kuchen heran: Bei einem kleinen Kuchen sei jeder mit einem kleinen Stück zufrieden. Ein großer Kuchen animiere aber dazu, ein großes Stück für sich selbst zu erwarten – und zusätzlich noch auf ein Stück von der Sahnetorte zu schielen.

Die Ergebnisse der Emnid-Befragung sind auch ein wichtiges Signal für Genossenschaften. Denn keine andere Unternehmensform basiert in diesem Ausmaß auf sozialen Grundsätzen und Werten und ermöglicht ein Wirtschaften, das auf demokratischen Grundwerten basiert. Da eine Genossenschaft auf die Förderung ihrer Mitglieder ausgerichtet ist, kommt das wirtschaftliche Ergebnis unmittelbar allen zugute. Denn eine Beteiligung am erwirtschafteten Gewinn in Form einer Rückerstattung, Rücklage oder auch Dividende ist Teil des genossenschaftlichen Wirtschaftskonzepts, in dem es zwar um Gewinnerzielung, aber nicht um Gewinnmaximierung geht. Mit diesen Grundvoraussetzungen leisten Genossenschaften einen Beitrag zu den hohen Zustimmungswerten für die soziale Marktwirtschaft und profitieren letztlich auch von dieser gesellschaftlichen Auffassung.

Dies ist vor allem mit Blick auf junge Menschen von hoher Relevanz. Der sogenannten „Generation Y“, also derjenigen Jahrgänge, die zwischen 1980 und 2000 geboren wurden, ist neben der starken Identifikation mit den Grundwerten der sozialen Marktwirtschaft auch Teilhabe und Kooperation besonders wichtig, was auch von den Möglichkeiten der Digitalisierung und der sozialen Medien herrührt. Auch in diesem Zusammenhang ergeben sich interessante Zukunfts- und Handlungsperspektiven für Genossenschaften.

Wirtschaftliche Lage vor der Bundestagswahl
Wirtschaftliche Lage vor der Bundestagswahl
Beitrag der sozialen Marktwirtschaft zur sozialen Gerechtigkeit
Beitrag der sozialen Marktwirtschaft zur sozialen Gerechtigkeit
Schrei nach mehr Gerechtigkeit als Zeichen des Wohlstands?
Zusammenhang zwischen Wohlstand und Forderung nach mehr Gerechtigkeit

 

 Bilder: Kantar Emnid

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