Die GENO-Stiftung – WissenSchafft Partner (GENO-Stiftung), die sich aus der Wissenschaftsinitiative des BWGV entwickelt hat, und deren Stifter der BWGV ist, hat sich zum Ziel gesetzt, das Genossenschaftswesen zu fördern und dafür die Verbindung von Wissenschaft und Praxis noch enger zu knüpfen sowie (Aus-) Gründungen aus Hochschulen und Universitäten zu fördern. So sollen die Anliegen der Mitglieder in den wissenschaftlichen Diskurs eingebracht, relevante Forschungserkenntnisse aus dem Hochschulkontext in den Praxisalltag transferiert sowie bestehende und entstehende Genossenschaften gefördert werden.
Wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der genossenschaftlichen Idee
Antritt der GENO-Stiftung ist es, die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der genossenschaftlichen Idee zu fördern und einen Erfahrungsaustausch zu etablieren. Zudem erfolgt eine Einbindung unserer Mitgliedsgenossenschaften, um Fragestellungen aus der Praxis in den wissenschaftlichen Kontext zu transferieren. So können fundierte Erkenntnisse auf aktuelle Herausforderungen gewonnen und multipliziert werden. Nicht zuletzt wird die Vermittlung von Fachkenntnissen über das genossenschaftliche Modell und seine vielseitigen Einsatzmöglichkeiten, unter anderem mit dem Zweck der (Aus-)Gründungen aus der Wissenschaft heraus, unterstützt.
Maßnahmen, die der Realisierung dieser Aufgaben dienen, sind Projekte an und mit Hochschulen und Universitäten, wobei auch hier auf die Einbindung der BWGV-Mitglieder und weiterer Partner Wert gelegt wird. Die Verleihung von zwei Stiftungspreisen sowie die Vergabe von Forschungsprojekten und Hospitationen gehören ebenso zum Tätigkeitsbereich der GENO-Stiftung. Nicht zuletzt steht die Vernetzung der relevanten Akteure im Mittelpunkt. So werden diverse Veranstaltungen durchgeführt, die neben der Informationsvermittlung stets dem Austausch und der Vernetzung unterschiedlichster Experten dienen. So zählen zu dem vielseitigen Teilnehmerfeld der jährlich stattfindenden GENO-Barcamps Wissenschaft Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Praxis, der Politik, Wirtschaft sowie der Zivilgesellschaft aus Baden-Württemberg. Das Netzwerktreffen WissenSchafftPartner ist ein weiteres Veranstaltungsformat der Stiftung, das dem Austausch Angehöriger von Hochschulen, Universitäten und Forschungseinrichtungen dient. So liegt der Schwerpunkt dieser Zusammentreffen auf der Diskussion aktueller wissenschaftlicher Themenstellungen.
Forschungsstelle für Genossenschaftswesen an der Universität Hohenheim
Die Stiftung kooperiert ebenso wie der Verband eng mit der Forschungsstelle für Genossenschaftswesen an der Universität Hohenheim. Studenten und Doktoranden der Universität Hohenheim tragen, unter der Leitung von Prof. Dr. Sebastian Hess, mit Abschlussarbeiten und wissenschaftlichen Veröffentlichungen zur Untersuchung genossenschaftlich relevanter Fragestellungen bei. Oftmals können in diesem Zusammenhang Anliegen der Mitglieder an die Wissenschaft herangetragen werden. Seit ihrer Gründung verfolgt die Forschungsstelle einen interdisziplinären Forschungsansatz und setzt sich mit Fragestellungen aus allen genossenschaftlichen Branchen auseinander. So werden wissenschaftlich fundierte und gleichzeitig praxisorientierte Ergebnisse erarbeitet.
Dozententätigkeiten von BWGV-Mitarbeitenden
Darüber hinaus kann der BWGV beziehungsweise die genossenschaftliche Idee von einem weiteren Einsatzbereich im wissenschaftlichen Kontext profitieren – vom privaten Engagement seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als nebenberuflich tätige Lehrbeauftragte. Die Dozententätigkeiten und Gastvorträge verschiedener BWGV-Mitarbeitenden tragen erfolgreich dazu bei, die Verbindungen zu weiteren Lehranstalten und Forschungseinrichtungen im Land zu stärken und Wissen über die Besonderheiten der Rechts- und Unternehmensform der eingetragenen Genossenschaft im Hochschulumfeld zu etablieren. Entsprechend dem breiten Spektrum an Themenfeldern im BWGV werden von den Kollegen verschiedene Fachbereiche abgedeckt. Dr. Annika Reifschneider vermittelt als Lehrbeauftragte der Hochschule Offenburg im Wahlpflichtfach Kooperationsmanagement den Studierenden Kenntnisse über die Grundlagen des Genossenschaftswesens. Hier werden neben geschichtlichen Entwicklungen rechtliche Aspekte sowie aktuelle, innovative Geschäftsfelder thematisiert. Auch die Organisation der Verbändelandschaft im Genossenschaftsbereich wird aufgezeigt. Daneben behandelt die Vorlesung Aspekte des strategischen Managements in genossenschaftlichen Kooperationen.
Nicht zuletzt wird die Entwicklung des kooperativen Wirtschaftens vor dem Hintergrund gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Entwicklungen in den Fokus gerückt. Hierbei gehören zu den Inhalten der Vorlesung aktuelle Themen wie Nachhaltigkeit, Purpose, Gemeinwohl sowie Gemeinnützigkeit und ihre Bedeutung für Wirtschaft und Gesellschaft. Diskutiert wird hierbei unter anderem, in welchem Umfang Anforderungen und Zielsetzungen der aufgeführten Wirtschaftsweisen in eingetragenen Genossenschaften durch ihre spezielle Governance-Struktur bereits hinterlegt sind. Adressiert wird also auch der Beitrag genossenschaftlicher Unternehmungen zur Transformation unseres bestehenden Wirtschaftssystems zu sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltigen Strukturen.
Ein intensiver Austausch zwischen unseren Mitgliedern und allen mit uns verbundenen Hochschulen und Universitäten ermöglicht es, Problemstellungen aus dem alltäglichen Kontext in die Wissenschaft zu tragen, um bei der Konzeption tragfähiger und innovativer Lösungskonzepte auch auf eine wissenschaftliche Expertise zurückgreifen zu können. Der erzielte Erkenntnisgewinn ist ein wichtiges Instrument sowohl für die Arbeit der Mitglieder als auch für die Bemühungen des BWGV im Hinblick auf konkrete Forderung gegenüber Politik und Verwaltung sowie im Hinblick auf unsere Netzwerke in Wirtschaft und Gesellschaft.