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Erste Projekte der GENO-Stiftung WissenSchafftPartner gestartet: Gründungen an Hochschulen und Universitäten sind im Fokus

Stiftung
BWGV

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Genossenschaften stehen für Stabilität in herausfordernden Zeiten und bieten zudem hervorragende Lösungsansätze für wichtige Zukunftsfragen. Um den Chancen der genossenschaftlichen Rechts- und Unternehmensform noch fundierter auf den Grund zu gehen und aktuelle Herausforderungen wissenschaftlich zu untersuchen, fördert die Stiftung „WissenSchafftPartner“ Projekte zu genossenschaftlichen Fragestellungen an Hochschulen und Universitäten finanziell sowie durch fachliche Unterstützung. In zwei ersten Studien sollen die Start-up-Struktur der Hochschullandschaft in Baden-Württemberg beleuchtet sowie mittels Primäranalysen konkrete Praxisbeispiele betrachtet werden, um fundierte Handlungsempfehlungen ableiten zu können.

„Eine beschreibende Analyse der Kommunikation des genossenschaftlichen Modells an Gründerzentren von Hochschulen und Universitäten in Baden-Württemberg“ so lautet die Überschrift des eingereichten Studienvorschlags der Universität Hohenheim. Die Forschungsstelle für Genossenschaftswesen an der Universität Hohenheim will mit Ihrer Studie eine Darstellung der Ist-Situation der Gründerszene an Hochschulen und Universitäten von Baden-Württemberg erarbeiten. Hierbei steht die Betrachtung von Schnittstellen zwischen Hochschulen und/oder Universitäten und Start-ups im Mittelpunkt. Dabei ist die Hauptintention, Multiplikationsfaktoren für Genossenschaftsgründungen zu benennen und somit zielgruppenspezifische Handlungsempfehlungen für Gründungszentren, Verbände, Beratung und rahmengebende Akteure zu entwickeln sowie die GENO-Stiftung WissenSchafftPartner zu identifizieren.

Unter dem Titel „Potenziale genossenschaftlicher Gründungen“ ist die Zielsetzung der vorgeschlagenen Studie des Nürtinger Gründungsökosystems Zukunft.Gründen (ZuG) (HfWU Nürtingen), die Gründungsinfrastruktur und die entsprechenden Gründungsszene an der HfWU Nürtingen-Geislingen exemplarisch nach dem Vorhandensein von Genossenschaftsideen und Expertise bezüglich der genossenschaftlichen Rechtsform zu untersuchen. Als Ergebnis werden konkrete Handlungsempfehlungen zur Förderung genossenschaftlicher Werte und der Rechtsform herausgearbeitet.

Stiftungs-Geschäftsführerinnen Anja Roth und Dr. Annika Reifschneider stellten die eingereichten Bewerbungen dem Kuratorium vor, das sich darauf verständigte, zwei Projekte zu unterstützen. Zunächst soll die Studie aus Hohenheim zu einem Abschluss kommen soll, um als Basis für kommende Projekte einen Einblick in die komplette Gründerszene an den Hochschulen in Baden-Württemberg zu erhalten. Der Ansatz aus Nürtingen-Geislingen wird dann mittels Primärforschung einen direkten Bezug auf konkrete Praxisbeispiele nehmen. Diese Empfehlung wurde im Nachgang auch vom Vorstand der Stiftung bestätigt, dem die finale Entscheidung über die Verwendung der finanziellen Mittel obliegt.

Insgesamt war das Interesse der Hochschulen und Universitäten am ersten Projekt der Stiftung sehr gut – gerade auch hinsichtlich der neben den Einreichungen gewonnenen Kontakte und Netzwerke im Tätigkeitsfeld der Stiftung. Es sollen in den folgenden Jahren weitere geförderte Studien folgen. Als nächster Schwerpunkt wurde das Thema „Kommunikation und Marketing über die Rechts- und Unternehmensform der eingetragenen Genossenschaft im Hochschulkontext“ avisiert. Die Umsetzung soll über Abschlussarbeiten erfolgen, um eine entsprechende Anzahl unterschiedlicher Betrachtungsweisen und Stichproben zu gewinnen.

Diese Thematik wurde auch im weiteren Verlauf der Sitzung diskutiert. Die Teilnehmer sprachen über aktuelle Herausforderungen und wie die Arbeit der Stiftung dazu beitragen kann, gemeinsam mit den Genossenschaften und den wissenschaftlichen Einrichtungen im Land neue Lösungswege mitzugestalten. Die Vorsitzende des Kuratoriums, Prof. Nicole Graf, wies in diesem Zusammenhang erneut darauf hin, dass im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit noch viel Potenzial liege, um die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten der eingetragenen Genossenschaft und folglich die zahlreichen möglichen Forschungsfelder der Stiftung bekannt zu machen. Bezug nehmend auf diesen Aspekt, bekräftigte der stellvertretende Vorsitzende, Wilfried Müller, dass neben der aktuellen Thematik der Energiewende, die schon jetzt durch Bürgergenossenschaften geprägt wird, unter anderem die Bereiche Gesundheit sowie Künstliche Intelligenz und Digitalisierung im Allgemeinen von Genossenschaften erfolgreich mitgestaltet werden könnten.

Einig waren sich zudem alle Anwesenden darüber, dass die Unternehmensform der eingetragenen Genossenschaft (eG) in der Gründer- und Startup-Szene bekannt gemacht werden muss. Derzeit ist die GmbH die am häufigsten gewählte Rechtsform, was unter anderem an dem geringen Bekanntheitsgrad der eG liegt. Ziel muss es also sein, das Bewusstsein für die eingetragene Genossenschaft und ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten zu erhöhen und ihr Image in der breiten Öffentlichkeit zu verändern – hin zu einer traditionellen und zugleich zukunftsgerichteten, innovativen und nachhaltigen Wirtschaftsform, die einen Beitrag zur Stärke des Landes und der Menschen hier und darüber hinaus liefert.

Hintergründe und Informationen zur Wissenschaftsarbeit finden Sie hier.

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