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Genossenschaften: Interessante Neugründungen in Zukunftsbranchen
Die Zahl der Genossenschaften in Baden-Württemberg steigt weiter. 18 neue Mitglieder hat der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband (BWGV) im Jahr 2014 dazugewonnen – zwölf davon waren Energiegenossenschaften. Im Jubiläumsjahr zum 150-jährigen Bestehen des Verbands wurden aber auch sehr interessante Genossenschaften aus den Branchen Bildung, Gesundheitswesen, IT/Software, Tourismus, Personalberatung sowie Forschung und Entwicklung gegründet. „Diese beeindruckende Vielfalt zeigt, dass unsere Rechts- und Unternehmensform modern und perfekt für die Lösung vieler Zukunftsherausforderungen geeignet ist“, sagt BWGV-Präsident Dr. Roman Glaser bei der Pressekonferenz des Verbands am 17. April in Stuttgart. Der BWGV feiert 2015 das „Baden-Württembergische Jahr der Genossenschaften“ – und erlebt eine noch nie dagewesene Vielfalt unter seinen Mitgliedern. Die Umsätze der 635 (2013: 629) Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften in Baden-Württemberg haben sich 2014 leicht um 0,1 Prozent auf 8,6 Milliarden Euro verringert.
„Die eingetragene Genossenschaft verbindet in idealer Weise wirtschaftlichen Erfolg mit sozialer Verantwortung – und sie kommt dem Wunsch der Menschen nach Mitbestimmung entgegen“, verdeutlicht der BWGV-Präsident. Im „Baden-Württembergischen Jahr der Genossenschaften 2015“ unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Winfried Kretschmann weist der BWGV mit zahlreichen Veranstaltungen im ganzen Südwesten auf die enorme Vielfalt und Stärke von Genossenschaften hin. Die aktuell knapp 850 Unternehmen in der Rechtsform der eG verteilen sich auf rund 50 Branchen. Den Höhepunkt des Jahres bildet neben dem Genossenschaftstag am 4. Juli im badischen Lahr das genossenschaftliche Zukunftsforum mit Ministerpräsident Kretschmann am 30. September in Stuttgart.
Parallel läuft eine Gründungsinitiative, mit der weitere Neugründungen von Genossenschaften in Baden-Württemberg angeregt und gefördert werden sollen. Derzeit in Gründung befinden sich unter anderem Genossenschaften in den Bereichen Dorfläden und Dorfgasthäuser, Netzwerke von Unternehmensberatern und Trainern, Handel mit Entwicklungsländern, Kulturbetrieb, Fahrradhandel und Seniorengenossenschaften.
Kretschmann: „Genossenschaften sind ein Erfolgsmodell“
„Das genossenschaftliche Geschäftsmodell ist ein Erfolgsmodell, das sich – gerade auch in Krisenzeiten – bewährt hat“, lobte Schirmherr Kretschmann bereits zum Auftakt des Festjahres. „Genossenschaften fördern die regionale Wertschöpfung, binden bürgerschaftliches Engagement ein und erfüllen nachhaltig anstehende Aufgaben“, so Kretschmann, der selbst Mitglied einer Genossenschaftsbank ist. „Wenn die Menschen vor Ort die Initiative ergreifen und Lösungen für dringende Aufgabenfelder durch die Gründung einer Genossenschaft finden, so ist das sehr begrüßenswert.“
Die eingetragene Genossenschaft (eG) bietet sich an, wenn Wirtschaftsakteure ihre Kräfte bündeln und die Vorteile der Kooperation nutzen möchten, ohne dabei ihre Eigenständigkeit aufzugeben. Dies geschieht vermehrt unter Freiberuflern, in den Bereichen Pflege und neue Wohnformen, bei der örtlichen Nahversorgung, im Bereich Bildung und bei der Erzeugung und dem Vertrieb erneuerbarer Energie. Entsprechend rechnet Verbandspräsident Glaser mit weiteren Gründungen in den kommenden Jahren.
3,8 Millionen Genossenschaftsmitglieder in Baden-Württemberg
Hinter den mehr als 900 Mitgliedsunternehmen des BWGV stehen mittlerweile fast 3,8 Millionen Einzelmitglieder (plus 63.000) – also jeder dritte Einwohner Baden-Württembergs – und rund 34.500 Arbeitsplätze. Zudem bilden die Genossenschaften im Südwesten insgesamt fast 3.000 junge Menschen aus (Ware: 540, Banken: 2.430). „Wir können mit Fug und Recht sagen: Baden-Württemberg ist das Land der Genossenschaften“, stellt Glaser heraus. Allein im Südwesten gab es in den vergangenen zehn Jahren rund 250 Neugründungen von Genossenschaften. Die Zahl der Einzelmitglieder hat in diesem Zeitraum um mehr als 350.000 zugelegt. Genossenschaften spielen besonders im ländlichen Raum eine sehr große Rolle. Genossenschaftliche Unternehmen bilden nicht selten das Rückgrat dieser Regionen, dienen dem Erhalt der Kulturlandschaft, produzieren sichere Nahrungsmittel, erhalten örtliche Infrastruktur und bieten dezentrale Arbeitsplätze. „Genossenschaften sorgen für wirtschaftliche Wertschöpfung vor Ort, mit fairen und nachhaltigen Geschäftsmodellen – im ländlichen Raum aber auch in Ballungsräumen“, bringt es BWGV-Präsident Glaser auf den Punkt.
Akzeptanz von Infrastrukturprojekten bei Bürgern und Unternehmen
Das genossenschaftliche Geschäftsmodell hat jedoch auch seine Grenzen: „Als reine Kapitalsammelstellen eignen sie sich nicht“, verdeutlicht Glaser. „Aber bei Infrastrukturprojekten wie etwa dem Breitband-Ausbau können Genossenschaften deutlich mehr bieten als die anonyme Kapitalbereitstellung mittels öffentlich-privater Partnerschaft“, betont der BWGV-Präsident. „Sie sorgen für eine nachhaltige und breite Akzeptanz von Infrastrukturprojekten bei Bürgern und Unternehmen in der Region – und stellen damit auch deren langfristigen Erfolg sicher.“
Gewerbliche Genossenschaften werden immer vielfältiger
Die 292 gewerblichen Genossenschaften in Baden-Württemberg decken fast die gesamte wirtschaftliche Bandbreite ab – vom Kinderarzt über die Handelsgenossenschaften, Kooperationen aus dem Nahrungsmittelhandwerk, Energiegenossenschaften, Dorfläden oder Dorfgasthäuser bis hin zu Kaminbauern, Softwareschmieden und Unternehmensberatern. Die Zahl der Mitglieder im gewerblichen Bereich stieg im vergangenen Jahr um 7,8 Prozent auf mehr als 56.700. Der Gesamtumsatz 2014 der gewerblichen Genossenschaften legte um 1,5 Prozent auf 4,99 Milliarden Euro zu. Fast 60 Prozent des Umsatzes in der Gruppe der gewerblichen Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften entfallen auf die 16 Genossenschaften des Fachhandels (darunter Intersport und Euronics). Sie verzeichneten einen Umsatzanstieg um 2,0 Prozent auf 2,94 Milliarden Euro. Auch im Handwerk und bei den Energiegenossenschaften sind die Umsätze gestiegen. Leichte Rückgänge waren im Bereich der Dienstleistungen zu verzeichnen.
Energiegenossenschaften gewinnen weiter an Umsatz und Mitgliedern
Ein Bereich, der sich seit Jahren sehr positiv entwickelt, sind die Energiegenossenschaften. Ihre Zahl hat sich durch zwölf Neugründungen auf 149 zum Ende des Jahres 2014 erhöht. Beim Umsatz ging es 2014 um 3,7 Prozent auf 117 Millionen Euro nach oben. Mittlerweile stehen hinter den Energiegenossenschaften in Baden-Württemberg mehr als 26.000 Einzelmitglieder. Eine große Herausforderung stellt es für die Genossenschaften jedoch dar, zunehmend anspruchsvollere Geschäftsmodelle wie etwa Nahwärme und Windkraft umzusetzen. „Neue Projekte sind größer, komplexer und erfordern eine gründliche Vorbereitung“ so Glaser. Der BWGV unterstützt seine Mitglieder deshalb dabei – durch eine intensive Beratung, aber auch durch eine stärkere Interessenvertretung. „Von entscheidender Bedeutung ist, dass die Energiegenossenschaften langfristig tragfähige Geschäftsmodelle finden. Idealismus allein reicht nicht“, betont Glaser.
Der BWGV sieht vor allem bei Nahwärme-Projekten noch Potenzial. Die Genossenschaft verlegt dabei ein Nahwärmenetz durch ihre Gemeinde, sodass die angeschlossenen Haushalte auf ihre Öl- oder Gas-Heizung verzichten und sich mit günstiger und nachhaltiger Wärme versorgen können. Aktuell existieren 20 Nahwärme-Genossenschaften in Baden-Württemberg – und es werden mehr.
KAGB: Ende der Unsicherheit bringt wieder neuen Schwung
Derzeit beobachtet BWGV-Präsident Glaser neuen Schwung bei den Energiegenossenschaften, da durch die geänderte Auslegung des Kapitalanlagegesetzbuchs (KAGB) nun endlich wieder Rechtssicherheit herrscht. „Die Diskussionen um die Reformen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und des KAGB haben für eine große Unsicherheit gesorgt, sodass viele Projekte zurückgestellt worden sind“, berichtet Glaser. Nun zeigt er sich erleichtert darüber, dass es die anfangs diskutierte Erlaubnis- beziehungsweise Registrierungspflicht nach dem KAGB für reguläre Genossenschaften nicht geben wird. Bundesregierung und Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hätten mit ihrer Entscheidung klar gemacht, dass Genossenschaften nicht mit Investmentfonds gleichgesetzt werden dürfen. „Der Förderzweck und die genossenschaftliche Prüfung zeichnen die eingetragene Genossenschaft aus, die eben nicht als reines Kapitalanlagemodell dient“, sagt Glaser. Die ursprünglichen Pläne hätten für Genossenschaften, die sich ja auch an Investitionsprojekten wie etwa Windparks beteiligen, einen unverhältnismäßig hohen Kosten- und Verwaltungsaufwand zur Folge gehabt – vergleichbar dem einer großen Fondsgesellschaft. „Nachdem diese starke Rechtsunsicherheit für Genossenschaften beseitigt wurde, registrieren wir bereits wieder verstärkte Aktivitäten von Projekten und Initiativen.“ (Link zum Positionspapier)
Stabile Entwicklung im genossenschaftlichen Handwerk
Mit einem Umsatzwachstum von 0,2 Prozent auf 1,79 Milliarden Euro war die Entwicklung der 26 Genossenschaften des Handwerks 2014 stabil. Zufriedenstellend liefen die Geschäfte bei den neun Fleischer-Einkaufsgenossenschaften in Baden-Württemberg. Dies führte zu einem Umsatzplus von 1,3 Prozent auf 222,7 Millionen Euro im Kalenderjahr. Die fünf regionalen Bäckerei- und Konditorei-Einkaufsgenossenschaften (BÄKO) verringerten ihren Umsatz leicht um 0,5 Prozent auf 449,6 Millionen Euro.
Gemischte Bilanz bei landwirtschaftlichen Genossenschaften
Die 343 landwirtschaftlichen Genossenschaften in Baden-Württemberg mussten im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang um 2,4 Prozent auf 3,61 Milliarden Euro hinnehmen. Zuwächse gab es bei Milch sowie Obst und Gemüse, Rückgänge beim Wein, Viehhandel und bei der allgemeinen Warenwirtschaft. Bei letzterer Sparte gingen die Erlöse der 47 Genossenschaften (inklusive des Warengeschäfts der Banken) um 7,3 Prozent auf 1,14 Milliarden Euro zurück. Bei der ZG Raiffeisen eG in Karlsruhe, der mit Abstand größten landwirtschaftlichen Genossenschaft beim BWGV, war ein Umsatzrückgang um 9,8 Prozent auf 453 Millionen Euro zu verzeichnen. Das Ergebnis der Raiffeisen-Warengenossenschaften in Baden-Württemberg litt unter Einbußen beim Geschäft mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Die nationalen und internationalen Erntemengen auf Rekordniveau setzten die Preise während und nach der Ernte deutlich unter Druck. Erst gegen Ende des Jahres zogen sie wieder an. Mit rund 565.500 Tonnen Weizen, Gerste, Raps, Roggen, Hafer und anderen Feldfrüchten wurden 4,3 Prozent mehr erfasst als im Vorjahr. Besonders hoch fielen die Erntemengen bei Weizen, Raps und Gerste aus. Deutliche Umsatzeinbußen (minus 11,9 Prozent) gab es auch beim Handel mit Brenn- und Treibstoffen. Die Zahl der Mitglieder im landwirtschaftlichen Bereich verringerte sich im vergangenen Jahr um 1,8 Prozent auf gut 110.000.
Die ZG Raiffeisen sowie die Bezugs- und Absatzgenossenschaften (BAG) bringen das Getreide der Landwirte an den Markt, bündeln für diese den Einkauf von Futter- und Düngemitteln und verkaufen landwirtschaftliche Maschinen, Heizöl und Kraftstoffe. Die Genossenschaften unterstützen ihre Mitglieder mit Preisabsicherungsmodellen, die für die Landwirte in einer zunehmend unübersichtlichen Situation Preisrisiken begrenzen. „Gerade in Zeiten eines immer stärkeren internationalen Wettbewerbs zeigt sich für die Landwirte, wie wertvoll unsere Genossenschaften für sie sind“, betont BWGV-Präsident Glaser. Erfolgreiche Genossenschaften seien in sämtlichen landwirtschaftlichen Sparten geradezu existenziell wichtig.
Genossenschaftliche Milchwerke legen deutlich zu
Die Umsätze der sechs genossenschaftlichen milchverarbeitenden Betriebe in Baden-Württemberg haben sich 2014 um 2,8 Prozent auf 795 Millionen Euro erhöht. Mit 2,28 Millionen Tonnen wurden insgesamt 4,6 Prozent mehr Milch an die Molkereien in Baden-Württemberg geliefert als noch im Vorjahr. 2014 war ein wirtschaftlich gutes Jahr, welches aber von einer ab Jahresmitte einsetzenden Marktabschwächung getrübt wurde. Im abschwingenden Markt sorgte die im August von Russland ausgesprochene Importsperre für zusätzlichen Druck. Der höchste durchschnittliche Auszahlungspreis war mit netto 40,7 Cent pro Kilogramm im Januar 2014 zu verzeichnen, die 40-Cent-Marke konnte bis April dieses Jahres gehalten werden. Preisabschläge besonders zum Ende des Jahres mündeten in einem Dezember-Preis von 32,9 Cent pro Kilogramm. Für die Abschaffung der Milchquotenregelung zum 1. April 2015 waren die sechs milchverarbeitenden Molkereigenossenschaften mit ihrem engen Mitgliederbezug, ihrer starken wirtschaftlichen Basis und ihren konsequenten Vermarktungsstrategien gut gerüstet.
Wein: Verband unterstützt Genossenschaften im Strukturwandel
Die Weinwirtschaft steht nach wie vor in einem intensiven Strukturwandel. Sowohl in Baden als auch in Württemberg hat die Zahl der Weinerzeuger in den letzten zehn Jahren um über ein Viertel abgenommen. Dies hinterlässt auch Spuren im genossenschaftlichen Sektor: So hat sich die Zahl der Genossenschaften weiter leicht von 119 auf 117 – plus die beiden Zentralen in Möglingen und Breisach – verringert. „Der BWGV wird den Strukturwandel im genossenschaftlichen Weinsektor künftig noch intensiver begleiten“, versichert Präsident Glaser. Dies geschieht durch eine intensive strategische Beratung der Mitgliedsunternehmen sowie durch die Schulung ehrenamtlicher Mandatsträger. Auch bei der Interessenvertretung setzt sich der Verband stark für seine Mitglieder aus dem Weinsektor ein.
Ordentliche Mengen und auch gute Qualität
Die Weinernte 2014 war von starken Niederschlägen geprägt, sodass die Trauben sehr frühzeitig und unter großem Zeitdruck eingebracht werden mussten. Nach dem schwachen Vorjahr waren die Erntemengen in beiden Landesteilen wieder zufriedenstellend. Die Kirschessigfliege hat keine größeren Schäden verursacht. Die Weine des Jahrgangs 2014 bieten eine sehr ansprechende Qualität und Finesse. 2014 haben die Winzer- und Weingärtnergenossenschaften 170,2 Millionen Liter Most eingelagert. Dies entspricht einem Zuwachs um 25,3 Millionen Liter beziehungsweise 17,5 Prozent gegenüber 2013. Der Absatz von Wein und Sekt verringerte sich 2014 um 4,1 Prozent auf 152 Millionen Liter. Die genossenschaftliche Weinwirtschaft erreichte 2014 einen Umsatz von 541 Millionen Euro (minus 1,1 Prozent).
Die selbstvermarktenden badischen Winzergenossenschaften haben aus der Ernte 2014 insgesamt 96,8 Millionen Liter Most eingelagert. Gegenüber 2013 wurden 17,6 Millionen Liter oder 22,2 Prozent mehr erfasst. Flächenbezogen liegt die Einlagerungsmenge bei 92,7 Hektoliter pro Hektar gegenüber 74,9 in 2013. Im Jahr 2014 haben die badischen Winzergenossenschaften insgesamt 83 Millionen Liter (minus 6 Millionen Liter beziehungsweise 7,0 Prozent) Wein und Sekt verkauft. Der Umsatz verringerte sich um 7,5 Millionen Euro beziehungsweise 2,8 Prozent auf 263 Millionen Euro.
Die selbstvermarktenden württembergischen Weingärtnergenossenschaften haben aus der Ernte 2014 insgesamt 73,4 Millionen Liter Most erfasst. Gegenüber der Vorjahresernte wurden 7,8 Millionen Liter oder 11,9 Prozent mehr in die Keller eingebracht. Die flächenbezogene Einlagerungsmenge liegt bei 97,6 Hektoliter pro Hektar gegenüber 85,6 in 2013. Von den selbstvermarktenden württembergischen Weingärtnergenossenschaften wurden 2014 rund 69 Millionen Liter Wein und Sekt (minus 0,4 Millionen Liter beziehungsweise 0,6 Prozent) im Wert von 218,1 Millionen Euro abgesetzt. Das sind 1,3 Millionen Euro (0,6 Prozent) mehr als im Vorjahr.
Die Spargelernte in Baden-Württemberg läuft – Spitzenqualität
Durch die verhaltene Witterung hat die Spargelernte in diesem Jahr trotz des Einsatzes von Folientunneln erst in den letzten März-Tagen langsam begonnen. Die Spargelbauern rechnen mit einer Spitzenqualität. 2014 haben die genossenschaftlichen Spargelvermarkter in Baden-Württemberg 6.100 Tonnen (plus 7 Prozent) des beliebten Gemüses verkauft. Der Umsatz steigerte sich um 8 Prozent auf 24,1 Millionen Euro. Frisches Obst, Gemüse und Blumen aus Baden-Württemberg werden von insgesamt 22 Genossenschaften vermarktet. Sie haben ihren Umsatz 2014 um 2,1 Prozent auf 457 Millionen Euro gesteigert. Bei nahezu allen Obst- und Gemüsearten stieg die Absatzmenge. Die Preise standen 2014 permanent unter Druck. Bei Spargel und Erdbeeren erzielten die Erzeugermärkte mit den höheren Absatzmengen Rekordumsätze. Bei Äpfeln, Tomaten und Zwetschgen konnten die höheren Vermarktungsmengen die Preisrückgänge nicht kompensieren. Die Umsätze fielen unter die Vorjahreswerte. „Unsere Obst- und Gemüseproduzenten und ihre Vermarktungsgenossenschaften tragen eine große Verantwortung für die Erzeugung sicherer und gesunder Lebensmittel. Dieser werden sie durch umfangreiche Qualitätssicherungsmaßnahmen in hohem Maße gerecht. Dies gilt uneingeschränkt sowohl für konventionell erzeugte wie auch für biologisch angebaute Produkte“, betont Glaser.
„Start ins Grün“ bringt Landwirtschaft in die Klassenzimmer
Um schon den Jüngsten die Themen Landwirtschaft und Natur näher zu bringen und ihnen die Vorteile regional erzeugter Produkte zu verdeutlichen, hat der BWGV die Aktion „Start ins Grün“ ins Leben gerufen. Seit 2013 stellt der Verband in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg und der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe spezielle Lernpakete für Grundschüler zur Verfügung. Mit den Mini-Gewächshäusern mit Töpfchen, Erde, Bio-Dünger und fünf Sorten Samen können Drittklässler auf spielerische Art im Unterricht die Entstehung von Pflanzen und Lebensmitteln erleben – indem sie selbst pflanzen, düngen und gießen. „Es gehört zu unserer festen Überzeugung, dass zu einer umfassenden Bildung auch das Wissen darüber gehört, wie sich ein ressourcenschonender Umgang mit der Natur gestaltet und wie gesunde sowie nachhaltig erzeugte Lebensmittel entstehen. Denn genau dafür stehen unsere mehr als 340 landwirtschaftlichen Genossenschaften“, sagt Glaser. Der BWGV und rund 200 Raiffeisen-Märkte im Land stellen nun schon zum zweiten Mal Lernpakete im Gesamtwert von 100.000 Euro zur Verfügung.
LUI – Landwirtschaftspreis für unternehmerische Innovationen
Um Innovationen in der Landwirtschaft zu fördern, stiftet der BWGV zusammen mit der ZG Raiffeisen eG in Karlsruhe den mit 5.000 Euro dotierten LUI, den Landwirtschaftspreis für Unternehmerische Innovationen. Der LUI wird jedes Jahr an landwirtschaftliche Betriebe und Unternehmen oder an solche, die in beispielhafter Weise im vor- und nachgelagerten Bereich mit der Landwirtschaft zusammenarbeiten, vergeben. Das können Betriebe der Gastronomie, des Handwerks sowie des Handels sein oder aber Einzelpersonen, Gruppen oder Gemeinden mit herausragenden Ideen. Die Bewerbungsunterlagen sowie weitere Informationen zum LUI gibt es im Internet unter www.lui-bw.de. Einsendeschluss ist der 30. Juni.
Neue Homepage www.bwgv-info.de – mehr als eine Verbandsseite
In dieser Woche ist die neue Internetseite des BWGV unter www.bwgv-info.de gestartet. Die Seite ist nun von allen gängigen Endgeräten aus erreichbar. Die komplett überarbeitete Webseite ist mehr als nur eine Verbandsseite: Neben Informationen über den BWGV und seine Leistungen, finden Besucher im Geno-Blog auf der Seite ein Nachrichtenportal mit Neuigkeiten aus den und rund um die baden-württembergischen Genossenschaften. Die genossenschaftliche Idee und die Gründung einer Genossenschaft werden ebenso beschrieben wie die Genossenschaften selbst sowie deren Herausforderungen und aktuelle Entwicklungen. Auch die Menschen, die bei unserer Unternehmensform immer im Mittelpunkt stehen, werden auf der neuen Seite vorgestellt. Mit dem Geno-Atlas können für jede beliebige Region in Baden-Württemberg sämtliche Genossenschaften in einem bestimmten Umkreis angezeigt werden. Jeder Baden-Württemberger hat täglich mit Genossenschaften und deren Produkten sowie Dienstleistungen zu tun – die neue Webseite zeigt dies anschaulich anhand von Geschichten. Der BWGV freut sich auf viele neugierige Besucher.