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"Die VR-Talentiade hat mich bestätigt"

VR-Talentiade
BWGV

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Julian Howard (26) aus Karlsruhe studiert Mathematik und Sport auf Lehramt. Wenn er nicht im Hörsaal oder am Schreibtisch sitzt, trainiert er Weitsprung. Im Februar hat er den zweiten Platz bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Karlsruhe erreicht, und im Sommer will Howard bei der Weltmeisterschaft starten. Wie man Leistungssport und Studium unter einen Hut bringt – und wie ihn die Talentiade auf seinem Weg unterstützt hat, erzählt er im Interview.


Im Februar wurdest Du in „deiner“ Stadt Karlsruhe Deutscher Vize-Meister in der Halle. Was hat überwogen, die Freude über den zweiten Platz oder die Enttäuschung, dass es nicht wie 2014 zum Titel gereicht hat?
Julian Howard bei der VR-Talentiade
Julian Howard ist erfolgreicher Weitspringer und hat die VR-Talentiade-Förderung durchlaufen. Ciara Sieck (16 Jahre) aus Konstanz hatte im Rahmen der Hallenmeisterschaften in Karlsruhe ein Treffen mit Howard gewonnen.

Julian Howard: Ein bisschen Frust war natürlich da, weil es so knapp war und ich vor heimischem Publikum den Titel für Karlsruhe holen wollte. Aber der Ärger hält sich in Grenzen. Es war ein toller Wettkampf für mich, ich bin 7,95 Meter gesprungen. Eigentlich wollte ich die acht Meter knacken, leider hat das nicht geklappt. Der Wettkampf hat trotzdem gezeigt, dass ich konstant weit springen kann – eine für mich wichtige Erkenntnis.

Wie sehen Deine Ziele für dieses Jahr aus?

Julian Howard: Ich denke immer von Wettkampf zu Wettkampf. In der Sommersaison gibt es zwei Großereignisse: Einmal die „Universiade“, das sind die Studenten-Meisterschaften. Doch das Highlight des Jahres
sind natürlich die Weltmeisterschaften. Dort ist eine Norm zur Qualifikation von 8,15 Metern gefordert. Darauf trainiere ich.

Du hast ein Maschinenbau-Studium am KIT abgeschlossen und studierst inzwischen Mathe und Sport auf Lehramt. Wie bekommst Du Sport und Universität unter einen Hut?

Julian Howard: Das Studium läuft gut. Ich habe mich für das Lehramtsstudium entschieden, da ich nicht im Büro sitzen, sondern mit jungen Menschen arbeiten will. Natürlich ist es nicht leicht, neben dem aufwendigen Studium auch intensiv Sport zu treiben.

Die VR-Talentiade kommt an!

Kein Projekt in Deutschland bewegt in sieben Sportarten so viele Nachwuchsathleten wie das Programm der Volksbanken und Raiffeisenbanken zur Talentsuche und Talentförderung in Baden-Württemberg. Einmalig in Deutschland ist, dass 16 Sportfachverbände ihre Nachwuchsförderung im Einstiegsalter unter einem Dach gebündelt haben. Währen der VR-Talentiade finden an über 400 Orten in Baden-Württemberg VR-Talentiade-Veranstaltungen statt. Nahezu 43.000 Kinder haben beispielsweise 2013 teilgenommen. Die beteiligten Sportfachverbände aus den Sportarten Fußball, Golf, Handball, Leichtathletik, Ski, Tennis und Turnen repräsentieren rund 2,5 Millionen Mitglieder in 9.500 Vereinen bzw. Abteilungen.

www.vr-talentiade.de

Wie wichtig war die Talentförderung für Dich, die Du als Jugendlicher erfahren hast, die Förderung durch den Leichtathletik-Verband und die VR-Talentiade?

Julian Howard: Sehr wichtig. Ich hatte das Glück, schon früh ein super Umfeld mit guten Trainingsbedingungen und tollen Trainern zu haben. Und dann gab es da dieses ganz besondere Highlight: Einmal im Jahr fuhren wir in die Sportschule nach Steinbach zum VR-Talentiade-Camp und trainierten dort mit den besten Nachwuchssportlern aus Baden-Württemberg. Damals war ich eher im Mittelfeld, habe aber gemerkt, was alles möglich ist. Dass ich heute einer aus der
VR-Talentiade bin, der es so weit nach oben geschafft hat, ist wirklich atemberaubend. Das hätte ich damals nicht erwartet. Beim gemeinsamen Training in Steinbach habe ich aber auch ganz deutlich gespürt, dass man vom Sport viel zurückbekommt. Außerdem bestehen heute noch Freundschaften, die damals geknüpft wurden.

Die VR-Talentiade hat also zu Deiner Entscheidung für eine Karriere als Athlet beigetragen?

Julian Howard: Die VR-Talentiade war ein Grundstein für mich zu sagen, dass ich mit dem Sport weitermache. Ganz oft steht man an Scheidewegen im Leben und fragt sich, was man tun soll: Mache ich den Sport so weiter oder konzentriere ich mich jetzt auf das Abitur, das Studium oder schnuppere ich doch noch einmal in eine andere Sportart rein? Die VR-Talentiade hat mich darin bestätigt, weiterzumachen, und dass der von mir gewählte Sport das Richtige für mich ist. Das war extrem wichtig für mich. Sonst wäre ich nicht da, wo ich heute stehe.

Was rätst Du Kindern und Jugendlichen, die über eine sportliche Karriere nachdenken?

Julian Howard: Man sollte es locker angehen und Spaß an der Sache haben. Man sollte den Sport aufsaugen und die vielen schönen Momente genießen.

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