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Der erste GenoHackathon

GenoHackathon: Kreatives Chaos.
BWGV

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Wie soll innerhalb von 48 Stunden aus einer ersten Idee die konkrete Umsetzung gelingen? Nicht lange nachdenken, sondern machen, heißt es beim ersten GenoHackathon, der vom 1. bis 3. März in München stattfand und von der DZ-Bank Gruppe, der Akademie deutscher Genossenschaften (ADG) und der FIDUCIA  GAD IT AG organisiert wurde. „Wofür wir sonst Wochen, vielleicht Monate brauchen, passiert nun innerhalb dieses Hackathons“, sagt ein Entwickler der Fiducia  GAD IT AG, dem IT-Dienstleister innerhalb der genossenschaftlichen FinanzGruppe. Beim GenoHackathon sitzen die Praktiker, die für die Umsetzung wichtig sind, an einem Tisch. Das Motto der Veranstaltung ist der genossenschaftliche Gedanke: „Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele.“ Auf diese Weise entstehen innerhalb von 48 Stunden konkrete Lösungen für die Fragen zur Zukunft der Bank – beispielsweise App-Prototypen oder Klick-Dummys für Bankinglösungen.

Wie entstand die Idee zum ersten GenoHackathon?

GenoHackathon: Kreatives Chaos.

Bei einem Hackathon sitzen Entwickler sowie Kreative zusammen und bauen innerhalb der vorgegebenen Zeit Softwarelösungen. Die Idee zum ersten GenoHackathon ist auf einem der GenoBarcamps entstanden, die zwei Mal im Jahr stattfinden und auf denen sich Mitarbeiter aus der genossenschaftlichen Finanzgruppe mit Themen der Digitalisierung und der Zukunft der Bank austauschen. „Neben der Wissensvernetzung entstand dabei die Idee und der Wille konkret Prototypen für Ideen entwickeln zu wollen“, sagt Franz Sebastian Welter, Abteilungsleiter Innovation und Digitalisierung bei der DZ Bank, „Große Entwicklungsprojekte innerhalb der genossenschaftlichen Finanzgruppe gibt es schon, aber das hier ist sehr viel informeller.“ Die beschränkte Teilnehmerzahl war nach anderthalb Minuten nach Anmeldebeginn erreicht.

Insgesamt 100 Teilnehmer haben sich Anfang März in dem Gebäude auf der Praterinsel eingefunden. 30 Banker aus den Volksbanken und Raiffeisenbanken, 30 Mitarbeiter der Fiducia  GAD IT AG sowie 30 Mitarbeiter der DZ-Bank Gruppe, zu der die Bausparkasse Schwäbisch Hall, DG HYP, DZ PRIVATBANK, R+V Versicherung, TeamBank, Union Investment Gruppe, die VR Leasing Gruppe und verschiedene andere Spezialinstitute sowie zehn Coaches und Helfer kamen zusammen. Viele baden-württembergische Volksbanken und Raiffeisenbanken sind vertreten, so beispielsweise die Volksbank Göppingen, die Volksbank Bühl, die VR-Bank Neckar-Enz oder die Volksbank Heilbronn.

Demokratie siegt beim GenoHackathon

Die teilweise bunten Fensterscheiben und mit Graffiti besprühten Wände nutzen die Teilnehmer als Tafeln und pinnen Post-Its und Plakate daran. Überall liegt Kabel auf dem Boden. Zu Beginn wusste keiner der Teilnehmer, an was er während des GenoHackathon arbeiten wird. Jeder Teilnehmer konnte eine Idee mitbringen und diese anhand eines Plakats innerhalb von einer Minute vorstellen. Im Ideen-Pitch kamen auf diese Weise 50 Ideen zusammen. Viele der Teilnehmer hatten schon bei sich im Unternehmen Ideen eingesammelt, zum Beispiel in den Innovationswerkstätten in den Volksbanken und Raiffeisenbanken. Hanna Harsche von der R+V Versicherung hatte mit Kollegen verschiedene Ideen besprochen und die beste wurde in den GenoHackathon gewählt. Auch das demokratische Verfahren während des Ideen-Pitches am ersten Tag hat ihre Idee überstanden. Sie hat die Idee für eine neue Art des Versicherungsabschlusses innerhalb ihrer Minute Zeit überzeugend präsentiert und hat genügend Stimmen bekommen, um eine der zwölf Ideen zu werden, bei denen es an die Umsetzung gehen soll. „Bei einem Hackathon entscheidet die Demokratie, welche Ideen umgesetzt werden und diese freie Form der Ideenentwicklung fördert die Kreativität in den Menschen“, sagt Boris Janek, Spezialist für Geschäftsmodellinnovationen der Akademie deutscher Genossenschaften.

GenoHackathon: Kreatives Chaos.
Kreatives Chaos beim GenoHackathon auf der Praterinsel in München.

Die Teilnehmer verteilten sich auf die zwölf Ideen. Die einzige Vorgabe: In jeder Gruppe mussten ein Entwickler, ein Bankvertreter und ein Vertreter aus der DZ Bank-Gruppe sein. Teilweise ging es marktschreierisch zu, als sich die Gruppen innerhalb von 20 Minuten finden sollten. Hier fehlte noch ein Entwickler, hier ein Vertreter aus Genossenschaftsbanken. Dann ging es auch schon los. Ein Vertreter aus der VR-Bank Neu-Ulm lehnt mit einer Mitarbeiterin der Volksbank Göppingen über einem Laptop und sie bearbeiten eine Excel-Tabelle, die die Inhalte ihres „Immo-Finders“ zusammenfasst, einer Applikation, die Tipps rund um Immobilien geben soll. Umringt sind sie von zwei Entwicklern, die ihre Stirn in Falten gelegt haben und nicht aufschauen während sie an dem quadratischen Tisch sitzen. „Sie programmieren schon unsere Idee“, erklärt Kai Häckel von der VR-Bank Neu-Ulm kurz und widmet sich dann wieder der Excel-Tabelle. Zwei andere Teammitglieder stehen an einer Flipchart und diskutieren über die Ertragsstruktur für die Anwendung.

Trainings sorgen für Impulse beim GenoHackathon

Die Teilnehmer kannten sich in der Regel vorher nicht. Wenn Sie Impulse für die Umsetzung brauchen, bietet die ADG Seminare im Nebenraum an, zum Beispiel zu Themen wie Business Model Canvas oder Value Proposition. Darin erfahren die Teilnehmer, wie sich ein Geschäftsmodell mit Ertrags- und Kostenstruktur aufstellen lässt oder wie ein Kundenprofil erstellt werden kann, um den Nutzen genau auf die Zielgruppe zuschneiden zu können. Am letzten Tag des GenoHackathon gibt es ein Pitch-Training, denn nach der vorgegebenen Zeit haben die zwölf Gruppen jeweils sechs Minuten Zeit, um ihre Lösung vor der Jury zu präsentieren. Diese besteht aus den Vorständen Thomas Ullrich  (DZ BANK), Dr. Christian Brauckmann (WGZ BANK), Arno Marx (ADG), Sandra Bindler (Münchner Bank) sowie Dr. Friedrich Zuther, Abteilungsleiter Bankorganisation/IT beim BVR und Gerd Müller, Bereichsleiter Architektur und Innovation, Fiducia & GAD.

Der Gesamtsieger kann seine Idee in einem zweitägigen Workshop mit der ADG weiterführen. Zudem werden der beste Pitch und die genovativste Idee ausgezeichnet, die Idee, die den genossenschaftlichen Gedanken am besten umsetzt. Die Jurymitglieder können Ideen als Pate unterstützen und weiterführen. „Wir wollen auf dem GenoHackathon die Innovationschampions aus der genossenschaftlichen Finanzgruppe finden“, sagt Michael Luks, Leiter Innovation und Transformation, „Hier bekommen innovative Köpfe und Querdenker, die sonst vielleicht im Arbeitsalltag auch anecken, eine Plattform, um kreativ zu sein.“ Die Arbeitsweise und die Ideen, die auf dem GenoHackathon entstehen, tragen die Teilnehmer wiederum in ihre Institute. Das wird bestimmt nicht der letzte GenoHackathon bleiben.

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