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Wirtschaft vor Ort: Persönlichkeiten forcieren genossenschaftliche Projekte der Daseinsfürsorge

Bürgerbahnhof Sulzfeld
BWGV-Archiv

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Thomas Ackermann, Bürgermeister Gemeinde Hambrücken
Thomas Ackermann, Bürgermeister der Gemeinde Hambrücken

Zusammen geht mehr. Für die Bewältigung von Themen der Daseinsfürsorge werden Kooperationen verschiedener Akteure vor Ort immer bedeutender. Genossenschaften bieten dafür tragfähige Ansätze. Dafür setzt sich der BWGV unter dem Motto „Wirtschaft vor Ort“ intensiv ein.

Ein Beispiel: Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt „KoDa eG – Kommunale Daseinsvorsorge durch Bürgergenossenschaften“ nimmt sich dieses Themas an. Begleitet durch den BWGV sucht das Projekt mit der Vorbereitung exemplarischer Genossenschaftsgründungen in vier bundesweiten Pilot-Standorten nach einer für Bürger und Kommunen attraktiven, wirtschaftlich tragfähigen, kommunale Verantwortlichkeiten berücksichtigenden sowie demokratische Strukturen sichernden Weise nach neuen Wegen der Wahrnehmung von Aufgaben der Daseinsvorsorge.

Thomas Ackermann, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Volksbank Bruchsal-Bretten eG und Bürgermeister der Gemeinde Hambrücken, erläutert im Geno-Graph-Interview, wie die Bank und er persönlich vor Ort in Projekten der Daseinsfürsorge aktiv sind.

Unter „Wirtschaft vor Ort“ versteht der BWGV genossenschaftliche Projekte im Bereich der Daseinsvorsorge. Gibt es in Ihrer Region derartige Initiativen (ganzheitliche Quartiersentwicklung: Mobilitätskonzepte, Energiegenossenschaften, Pflege und Betreuung sowie Nahversorgung) und werden diese durch die örtliche Volksbank unterstützt?

Im September 2015 wurde in unserer Region die Baugenossenschaft Eden eG gegründet. Das Ziel der Genossenschaft ist das Errichten und Betreiben von barrierefreiem Wohnraum – vor allem für Senioren über 60 Jahren. 2019 soll das erste Projekt der Genossenschaft in Betrieb gehen: Der Wohnpark in Oberderdingen-Flehingen. Auf rund 22.000 Quadratmeter Fläche inmitten der Natur am Ortsrand von Flehingen entstehen 52 seniorengerechte Bungalows in verschiedenen Größen zwischen 75 und 105 Quadratmeter. Zusätzlich werden durch die Genossenschaft Serviceleistungen, wie beispielsweise Arztfahrten, hauswirtschaftliche Hilfe, 24-Stunden-Rufbereitschaft etc. angeboten. Die Mitglieder der Genossenschaft erwerben Genossenschaftsanteile und damit das Nutzungsrecht an einem Bungalow. Wohnen im Alter wird hier also genossenschaftlich abgebildet und organisiert.

Vorbild für die Gründung der Genossenschaft ist die Seniorenwohnanlage des Sozialwerkes Bethesda e.V. in Neulingen. Beide Vorhaben wurden und werden durch die Volksbank Bruchsal-Bretten eG unterstützt. Klaus Gehrmann, Leiter Firmenkunden, engagiert sich im Aufsichtsrat der Baugenossenschaft Eden eG.

Sind Sie in einer Genossenschaft engagiert?

Als Aufsichtsratsvorsitzender der Volksbank Bruchsal-Bretten eG und als Bürgermeister der Gemeinde Hambrücken steht für mich gesellschaftliches Engagement und dessen Förderung an oberster Stelle. Daher begeistert mich die Idee und das Engagement der Baugenossenschaft Eden. Solche Vorhaben unterstützen und fördern wir gerne.

Planen Sie (weitere) Aktivitäten in dieser Richtung? Wenn Ja, welche?

Genossenschaftlich organisierte Projekte und Initiativen sind heute zeitgemäßer denn je.

Menschen finden sich zusammen, um ein Vorhaben zu realisieren, das sie einzeln nicht geschafft hätten. Das ist es, was unsere Gesellschaft braucht und zukunftssicher macht. In vielen Bereichen wie beispielsweise der Gesundheit, Pflege, im Umweltbereich und der Erhaltung von Dorfleben und Regionalität sehe ich noch viel Potenzial für das Zusammenfinden in Genossenschaften oder genossenschaftlich organisierten Initiativen sowie auch in Schülergenossenschaften, die wir gerne begleiten, unterstützen oder auch initiieren.

Ist Ihnen das Engagement als solches oder sind Ihnen gar konkrete Initiativen des BWGV in diesem Kontext bekannt?

Wenn es darum geht, Zukunft gemeinsam zu gestalten, leistet der BWGV vielseitige und überaus wichtige Unterstützung. Er nimmt bei Neugründungen von Genossenschaften und Initiativen – gerade im Bereich der regenerativen Energien, Gesundheit, Pflege, Bildung und des Zusammenlebens – eine wichtige Unterstützerrolle ein und fördert damit das bürgerliche Engagement maßgeblich. Unter dem Dach des BWGV können diese Genossenschaften wachsen und Vorbild für weitere Gründungen sein. Zusammen mit dem BWGV haben wir beispielsweise bereits an der Gründung des genossenschaftlich organisierten Bürgerbahnhofs in Sulzfeld oder an der Gründung einer Schülergenossenschaft mitgewirkt.

Bürgerbahnhof Sulzfeld
Den genossenschaftlich organisierten Bürgerbahnhof Sulzfeld haben der BWGV und die Volksbank Bruchsal-Bretten eG mit auf den Weg gebracht.

 

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