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Risikomanagement-Konferenz 2021: Investieren nach Corona

Union Investment Immobewertung
Union Investment

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Union Investment-Vorstand Alexander Schindler begrüßte mehr als 400 institutionelle Investoren digital, darunter viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der genossenschaftlichen FinanzGruppe. Schindler erläuterte, welche Themen Investoren aktuell beschäftigen und womit sie langfristig konfrontiert sein werden. Eine zentrale Herausforderung aus Investorensicht sei die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft hin zu einer CO2-neutralen Welt und die Einschätzung der Auswirkungen auf die verschiedenen Sektoren. Auch die Herausforderungen im Rahmen der Digitalisierung sowie auf dem Gebiet der Politik seien immens, insbesondere für Europa, das sich im zunehmenden Konflikt zwischen den USA und Chinas behaupten müsse.

Gute Aussichten für Aktien und Rohstoffe

Was Investoren im kommenden Jahr an den Kapitalmärkten erwartet, stellte Schindlers Vorstandskollege Jens Wilhelm den Konferenzteilnehmern vor. Wilhelm zeigte sich zuversichtlich, dass sich die pandemiebedingten Wachstumsrückstände im Verlauf des Jahres 2022 aufholen lassen. Trotz eines verlangsamten Wachstums werde dieses auch 2022 für die Anleger auskömmlich sein. Wilhelm dämpfte zugleich die Inflationssorgen. Die Inflation werde im laufenden Jahr wieder zurückgehen, sich dabei aber auf einem höheren Niveau als in den vergangenen zehn Jahren einpendeln. Bei einem zu erwartenden globalen Gewinnwachstum von acht Prozent seien Aktienanlagen die erste Wahl. Ebenso empfahl Wilhelm eine Erhöhung der Rohstoffquote im Portfolio. Dagegen werde es 2022 schwierig, mit sicheren Anleihen Geld zu verdienen. Anspruchsvoll seien auch die Immobilienmärkte, an denen aber auch 2022 für Investoren kein Weg vorbeiführe.

Anlageklasse Immobilien

Für die Anlageklasse Immobilien warb auch Martin Brühl, Geschäftsführer von Union Investment Real Estate. Trotz Corona würden Immobilieninvestoren kein neues Drehbuch für ihr Portfolio benötigen. Nichtsdestotrotz müssten sie ihre Immobilienbestände post Corona neu kalibrieren. Während die Pandemie im stationären Einzelhandel insgesamt zu einem beschleunigten Strukturwandel beitrage, habe sich beispielsweise der Lebensmittel-Einzelhandel positiv entwickelt. Dies gelte angesichts des E-Commerce-Booms auch für Logistik-Immobilien, die aber bereits relativ teuer seien. Büroimmobilien hätten sich bislang robust gezeigt, und der Nachfrageeinbruch in der Hotelbranche sei temporär und nicht strukturell bedingt. Als Garant stabiler Erträge hätten sich erneut Wohnimmobilien erwiesen. Brühl riet den Investoren, bei der Immobilienanlage die ganze Klaviatur zu spielen und auch Projektfinanzierungen ins Auge zu fassen.

Mehr Risiko wagen

Für einen erweiterten Horizont und mehr Offenheit angesichts vielfältiger struktureller Herausforderungen wie der Digitalisierung plädierte auch Frederik Pferdt aus dem Silicon Valley, Chief Innovation Evangelist bei Google. Er warb für eine Zukunftsmentalität in Deutschland. So solle man sich nicht einfach passiv fragen, wie die Zukunft aussehen werde, sondern lieber mit Gestaltungswillen die Frage stellen: „Wie soll die Zukunft aussehen?“

Union Investment Schindler
Union-Investment-Vorstandsmitglied Alexander Schindler appelliert an die Politik, Leitplanken für die anstehende Transformation der Wirtschaft zu setzen.
Union Investment Wilhelm
Union-Investment-Vorstandsmitglied Jens Wilhelm meint, dass die Inflation im laufenden Jahr wieder zurückgehen werde, sich dabei aber auf einem höheren Niveau als in den vergangenen zehn Jahren einpendele.  

 

In der Abschlussdiskussion nahm Alexander Schindler den Ball auf und warb für mehr Pragmatismus und mehr Risikobereitschaft in Deutschland. Er appellierte an die Politik, Leitplanken für die anstehende Transformation der Wirtschaft zu setzen: „Investoren brauchen vor allem eins – klare und verlässliche Rahmenbedingungen.“

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