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Innenminister Strobl: Genossenschaften eignen sich als Lösung für viele Zukunftsfragen

Zukunftsforum Genossenschaft
BWGV

Genossenschaften sind ein Symbol für Stabilität in herausfordernden Zeiten und bieten zudem hervorragende Lösungsansätze für wichtige Zukunftsfragen des Landes. „Genossenschaften stehen für Tradition, für Bodenständigkeit und Regionalität. Sie stehen aber auch für Modernität, Flexibilität und Eigenverantwortung. Eine Genossenschaft ist eine ideale Grundlage, um Bürgerinnen und Bürger, Selbständige und Unternehmen, Städte und Kommunen aktiv in Entscheidungs- und Lösungsprozesse einzubeziehen. Das ist ein guter Weg, um vielen Zukunftsfragen in Baden-Württemberg erfolgreich zu begegnen“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl beim Zukunftsforum Genossenschaft 2017 am Donnerstagabend, 16. Februar, in Stuttgart.

„Bemerkenswert und besonders wertvoll an Genossenschaften ist, dass sie sich nicht nur am Profit orientieren, sondern dass es ihnen auch um Werte geht – um Kooperation, Solidarität, Ehrlichkeit, Sozialverantwortung, Offenheit und Innovation. Das sind die Erfolgsfaktoren der Genossenschaften – und die sind gerade in bewegten Zeiten wie diesen besonders wichtig“, so Strobl. 2016 gründeten sich im Südwesten 18 Unternehmen in der Rechtsform der eingetragenen Genossenschaft (eG). Insbesondere Gründungen in den Bereichen Gesundheitswesen, Soziales, Bildung, Informationstechnologie, Forschung, Infrastruktur und Energie zeigen, dass die genossenschaftliche Rechts- und Unternehmensform einen großen Beitrag bei der Bewältigung zukünftiger Herausforderungen leisten kann. Noch nie zuvor gab es so viele unterschiedliche Genossenschaften im Südwesten wie heute. Die aktuell 830 genossenschaftlichen Unternehmen verteilen sich auf rund 50 verschiedene Branchen – und durch Neugründungen nimmt diese Vielfalt stetig zu.

„Mit regionalen Geschäftsmodellen, demokratischer Unternehmensverfas-sung und Mitgliederförderung statt Gewinnmaximierung funktioniert das Genossenschaftsmodell außergewöhnlich gut und ist nachhaltig erfolgreich. Die stetigen Neugründungen zeigen, dass sich unsere Unternehmensform für viele zukunftsorientierte Geschäftsideen und Formen der Kooperation eignet“, sagte Dr. Roman Glaser, der Präsident des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands (BWGV). Nicht zuletzt die Ernennung zum Immateriellen Kulturerbe der Menschheit Ende vergangenen Jahres durch die UNESCO hebt noch einmal den besonderen Stellenwert der Genossenschaftsidee und ihrer Umsetzung in der Praxis hervor.

Zukunftsforum Genossenschaft mit prominenten Gästen

Unter dem Motto „Gemeinsam besser gemacht“ veranstaltete der BWGV am 16. Februar das Zukunftsforum Genossenschaft. Die rund 200 Gäste diskutierten im Stuttgarter GENO-Haus über die Zukunft von Genossenschaften als Teil der mittelständischen Wirtschaft sowie als deren Finanzpartner. Im Rahmen von drei hochkarätig besetzten Fachforen wurde die Bedeutung und das enorme Potenzial von Genossenschaften branchenspezifisch beleuchtet. Zu den Themen „Mittelstand und Mittelstandsbanken“, „Landwirtschaft“ und „Neue Geschäftsfelder“ tauschten sich Fachexperten, Wirtschaftsvertreter und Politiker aus. Darunter waren unter anderem Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU), Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau, Peter Hauk (CDU), Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, sowie Andreas Schwarz, Vorsitzender der Landtagsfraktion der Grünen.

Es zeigt sich, dass Genossenschaften stark in ihren Regionen verankert sind und damit einen erheblichen Teil zu deren Wertschöpfung beitragen. Im Zentrum stehen dabei die Genossenschaftsbanken, die als starker Partner der kleinen und mittleren Unternehmen für deren Finanzierung sorgen. Allerdings agieren die Volksbanken und Raiffeisenbanken in einem herausfordernden Umfeld. „Die Nullzinspolitik belastet das klassische Geschäftsmodell der Genossenschaftsbanken. Gleichzeitig sehen sie sich mit einer hohen Regulierungsdichte konfrontiert, die kaum noch zu bewältigen ist“, sagte BWGV-Präsident Glaser während der Diskussion im Fachforum „Mittelstand und Mittelstandsbanken“. Wirtschaftsministerin Dr. Hoffmeister-Kraut ergänzte dort ebenso wie bereits beim Wirtschaftsgipfel unter Beteiligung des BWGV in Brüssel in der Woche zuvor: „Der Mittelstand stellt das Rückgrat der Wirtschaft hier bei uns im Südwesten dar, er ist wesentlicher Impulsgeber für Innovationen, Wachstum, Arbeitsplätze und Wohlstand. Die regional tätigen Banken als Hauptfinanzierer der kleinen und mittleren Unternehmen sind ein unverzichtbarer Partner der baden-württembergischen Wirtschaft. Diese gut etablierte Zusammenarbeit wird auch in der Zukunft ein wichtiger Baustein für einen starken Wirtschaftsstandort sein.“

Der Strukturwandel beschäftigt die Landwirtschaft

Die gegenwärtige Situation und zukünftige Entwicklung der ländlichen Genossenschaften stand im Mittelpunkt des Fachforums „Landwirtschaft“. „Unsere Gesellschaft ist auf eine funktionierende Landwirtschaft angewiesen. Wir müssen als Politik die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, innerhalb derer die Betriebe erfolgreich arbeiten können“, betonte Minister Hauk. Dabei hob er insbesondere die enorme Bedeutung der Genossenschaften in der Landwirtschaft hervor. Im Fokus der Diskussion standen die Stärkung der regionalen Herkunft, die Herausforderungen der fortschreitenden Digitalisierung für die genossenschaftlichen Erzeugerorganisationen sowie Lösungsansätze für die anhaltende Preisvolatilität auf den Agrarmärkten.

Genossenschaftliches Potenzial in neuen Geschäftsfeldern

Das große Potenzial der genossenschaftlichen Rechtsform zeigt sich auch in neuen Geschäftsfeldern. Im gleichnamigen Fachforum analysierten die Teilnehmer Chancen, die sich Genossenschaften angesichts von Megatrends wie der demografischen Entwicklung eröffnen. So gründen sich Genossenschaften im Moment etwa im Bereich der Pflege, Betreuung sowie der Nah- und Gesundheits-/Ärzteversorgung. Diese bieten damit kooperative Lösungsansätze für zentrale gesellschaftliche Herausforderungen. Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag, Andreas Schwarz, betonte: „Die genossenschaftliche Rechts- und Unternehmensform zeichnet sich ganz besonders durch ihre breite Anwendbarkeit und Flexibilität aus. Deshalb eignet sie sich ganz besonders für das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern vor Ort, die sich beispielsweise in Energie- oder Baugenossenschaften zusammentun. Genossenschaften sind damit ideal, um in den Dörfern und Städten im ganzen Land niederschwellig den drängenden Herausforderungen im Wohnungsbau und bei der Energiewende zu begegnen.“

34.000 Menschen arbeiten bei Genossenschaften

Der BWGV, der 2009 aus dem Badischen und dem Württembergischen Genossenschaftsverband hervorgegangen ist, hat gut 900 Mitglieder, davon rund 830 Genossenschaften mit fast 3,9 Millionen Einzelmitgliedern. Etwa 34.000 Menschen in Baden-Württemberg arbeiten für genossenschaftliche Unternehmen, darunter fast 3.500 Auszubildende. Aktuelle Meldungen, Infos und Nachrichten zu den Genossenschaften gibt es auch auf dem BWGV-Twitter-Kanal unter https://twitter.com/genobw und in unserem Newsletter BWGV-Aktuell: https://www.wir-leben-genossenschaft.de/newsletter/.

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