Der Wald und der gesamte Waldsektor Deutschlands stehen aktuell vor großen Herausforderungen. Auch in den baden-württembergischen Wäldern sind Waldschäden, unter anderem verursacht durch Stressfaktoren wie Trockenheit, Hitze, Stürme und Schadinsekten, mittlerweile deutlich sichtbar. Prognosen zum Klimawandel verdeutlichen, dass die Extremwetterperioden der letzten drei Jahre zukünftig nicht mehr als extrem, sondern als normal bezeichnet werden müssen und die Waldbesitzer stehen damit in den kommenden Jahren vor großen Herausforderungen. Gleichzeitig steigt die Zahl der gesellschaftlichen Anforderungen und Ansprüche an den Wald, die es in eine zukünftige Waldstrategie zu integrieren gilt.
Daher wurde kürzlich die zweite Umfragerunde, initiiert vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR), unter den Akteurinnen und Akteuren des Waldsektors abgeschlossen. Aufbauend auf den Ergebnissen wurde der erste Entwurf der Waldstrategie erarbeitet und im Rahmen mehrerer Verbändegespräche diskutiert. Auch der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband (BWGV) hat zur Waldstrategie Stellung genommen (siehe Download). Der erste Entwurf beinhaltet 21 Ziele, die in die acht Themenbereiche Klimawandel, Wald und Mensch, Megatrends, Ressourcen, Waldeigentum, Biodiversität, Digitalisierung und Querschnittsthemen eingeteilt werden.
Bei der Veranstaltung „Forum Waldzukunft BW“ am 5. November 2020 in Freiburg stellten darauf aufbauend Ministerpräsident Kretschmann und Minister Hauk die Eckpunkte der Waldstrategie 2050 für Baden-Württemberg vor.
In den nun anstehenden Schritten müssen die dringendsten operativen Maßnahmen für die Ziele der Waldstrategie ausgearbeitet und konkretisiert werden. Dafür werden noch einmal intensive und konstruktive Gespräche notwendig sein, bei denen sich auch der BWGV in enger Abstimmung mit seinen Mitgliedern aus der Wald- und Forstwirtschaft einbringen wird.