Stellenanzeigen mit Firmenlogos in Regenbogenfarben, diverse TV-Werbung, Diskussionen um ungleiche Bezahlung – Diversität ist ein gesellschaftliches Thema. Doch was versteht man eigentlich unter Diversity & Inclusion? „D & I beschreibt eine Unternehmens- und Organisationkultur, welche die Vielfalt aller Mitarbeitenden gleichwertig einbezieht und wertschätzt“, sagt Margit Lehwalder, Bereichsleiterin Konzern-Personal. „Dabei spielen alle Dimensionen von Diversität eine Rolle: Alter, Geschlecht, sexuelle Orientierung, ethnische Herkunft, Religion und Weltanschauung sowie geistige und körperliche Fähigkeiten – einfach alles, was die Charta der Vielfalt inkludiert.“
Diversity & Inclusion als Teil der Unternehmenskultur
Vielen Studien zufolge bringt eine solche Unternehmenskultur klare Vorteile, wie eine höhere Innovationskraft, kreativere Problemlösungen und gesteigerte Produktivität. Auch wenn Union Investment bereits ein sehr erfolgreiches Unternehmen ist, geht es darum, die Geschäftsmodelle und die Organisation ständig weiterzuentwickeln. Dabei spielt der Faktor Mensch eine entscheidende Rolle. „Jede einzelne Mitarbeiterin und jeder einzelne Mitarbeiter ist ein Teil der besonderen Unternehmenskultur von Union Investment, die wesentlich zum Unternehmenserfolg beiträgt“, betont Lehwalder „Schon heute prägt die Vielfalt der Mitarbeitenden die Zusammenarbeit und das tägliche Miteinander.“ Diese Diversität soll nun explizit eingebunden und gefördert werden.
Wandel hat Implikationen auf Zusammenarbeit und Vielfalt in Teamzusammensetzungen
Das Ziel, sich beim Thema D & I stärker aufzustellen, resultiert unter anderem aus dem enormen Tempo, mit dem immer neue Anforderungen aus dem Absatz- und Anlagemarkt an Union Investment herangetragen werden. Hinzu kommen technische und gesellschaftliche Weiterentwicklungen. „Alles in allem prägt und verändert das die Profile und Anforderungen an die Mitarbeitenden und Führungskräfte von morgen“, weiß Margit Lehwalder. „Das hat enorme Implikationen auf die Art der Zusammenarbeit sowie die zunehmende Vielfalt in der Teamzusammensetzung, und damit auch auf die Führung von diversen Teams. Mit Blick auf unsere Zukunftsfähigkeit müssen wir deutlich mehr dafür tun, unsere Vielfalt zu steigern und ihr Potenzial bestmöglich zur Entfaltung zu bringen. Dafür müssen wir unsere Unternehmenskultur dahingehend weiterentwickeln, dass Diversity & Inclusion Teil unseres Selbstverständnisses wird.“ Es sei die Aufgabe der Führungskräfte, die Vielfalt bei Union Investment zu managen und in der Organisation zu inkludieren. Und nicht nur das: Es wächst auch die Bedeutung von Diversity & Inclusion in der strategischen Personalarbeit.
Auch Stakeholder messen Union Investment an D&I-Zielen, Maßnahmen und KPIs
Hinzu kommt der betriebswirtschaftliche Aspekt von D & I. „Wir positionieren uns als nachhaltiger Asset Manager. Das erfordert, dass wir unsere Kompetenzen weiterentwickeln, Nachhaltigkeit in unseren Prozessen und Produkten integrieren und Standards hinsichtlich Ergebnisqualität setzen“, sagt Nicolas Freyer, Chairman des Diversity Councils sowie Leiter des Bereichs institutionelle Großkunden Deutschland/International. „Unsere Stakeholder erwarten zunehmend ein Diversity Management mit klaren Zielen, Maßnahmen und KPIs (Key Performance Indicators; Leistungsindikatoren).“
Diversity Management glaubwürdig weiterentwickeln und ausbauen
Mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit und die Fortsetzung der erfolgreichen Unternehmensgeschichte wurde nun die Entscheidung getroffen, ein übergreifendes Gremium – das Diversity Council – einzuführen. Insgesamt besteht das Diversity Council aus Mitgliedern aus allen Segmenten und Bereichen – und zwar als Tandem bestehend aus einer Führungskraft und einer Mitarbeiterin beziehungsweise einem Mitarbeiter. Zudem wurde bei der Mitgliederbestimmung darauf geachtet, alle Dimensionen der Charta der Vielfalt abzudecken. „Uns war es wichtig, Mitarbeitende einzubinden, die aus dem Haus Impulse und Meinungen aufnehmen. Es geht darum, Hemmnisse und Vorbehalte aufzudecken und zur Sprache zu bringen“, so Nicolas Freyer. Zudem soll das Council Ideen aus dem Marktumfeld einbeziehen und bewerten. „Wir wollen von den Besten lernen, um das Thema bei Union Investment bestmöglich voranzubringen.“ Nur so sei eine für Union Investment authentische und glaubwürdige Weiterentwicklung des Diversity Managements möglich, ist Freyer überzeugt.
Klarer Auftrag an das Diversity Council
Bis Ende des laufenden Jahres hat das Council den Auftrag, eine Diskussionsgrundlage für die künftige Strategie zu Diversity & Inclusion zu entwickeln, inklusive ambitionierter Ziele, Maßnahmenvorschläge und KPIs. „Auf dieser Basis entscheidet der Vorstand über die Ausrichtung des Diversity Managements von Union Investment, die ab 2023 in Kraft tritt“, erläutert Freyer. Dabei wurden nach vielen Gesprächen mit Führungskräften zu Sichtweisen, Beweggründen und Erwartungen zwei Diversitätsdimensionen bestätigt, die für Union Investment eine besonders hohe und zeitkritische strategische Relevanz haben: Geschlecht beziehungsweise geschlechtliche Identität und Alter.
Bei der Erarbeitung einer Diversity Strategie durch das Diversity Council ist aber eines essenziell: den Blick zu weiten und alle Dimensionen der Charta der Vielfalt mit zu berücksichtigen. Auch die Mitglieder des Councils wurden deshalb im Vorfeld befragt. Aus diesen Gesprächen ergaben sich wertvolle Ideen, mit welchen Hebeln sich Vorbehalte auflösen ließen. So waren sich beispielsweise alle einig, dass es eine klare Strategie geben müsse und dass beschlossene Ziele konsequent im ganzen Haus durch passende Maßnahmen umgesetzt werden müssten. Eine wichtige Voraussetzung sei vor allem der „Tone from the Top“ – also ein deutliches Commitment seitens des Managements sowie eine klare Haltung für D & I im gesamten Unternehmen.
„Vor uns liegt ein Marathon“
„Das erste Treffen des Councils war intensiv und erfüllt mit Diskussionen und guten Impulsen von sehr engagierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern“, fasst Nicolas Freyer zusammen. „Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit. Vor uns liegt ein Marathon: Eine Strategie, Ziele und Maßnahmen zu definieren ist die erste Aufgabe. Diese muss dann nach Vorstandszustimmung im Haus realisiert, immer wieder überprüft und weiterentwickelt werden. Uns allen ist klar: Wir werden häufig drei Schritte vor und zwei zurückgehen. Aber motiviert sind wir alle, dafür zu sorgen, dass Diversity & Inclusion Teil unseres Selbstverständnisses wird.“
Charta der Vielfalt
Der aus dem englischen stammende Begriff Council unterliegt verschiedenen Bedeutungen. In Summe versteht man darunter ein Gremium, dessen Mitglieder sich mit all ihrem Expertentum einbringen, um einen bestimmten Arbeitsauftrag zu erfüllen. Die Charta der Vielfalt ist ein Verein, der sich für ein vorurteilsfreies Arbeitsumfeld einsetzt. Mit der Unterzeichnung der Charta der Vielfalt verpflichten sich Arbeitgeber, Chancengleichheit für ihre Beschäftigten zu schaffen und diese zu fördern.