Springe direkt zum Inhalt , zum Menü .

Die „new Generation“ feiert ihren zehnten Geburtstag

new Generation eSG Schülergenossenschaft der Realschule Horb am Neckar
new Generation eSG

/

Auf dem Verbandstag des BWGV am 18. April 2012 wurde das Thema Schülergenossenschaft zum ersten Mal aufgegriffen. Die damalige Volksbank eG Horb-Freudenstadt war hier zu einem Pressetermin eingeladen, um über die Planung für das bis dahin in Baden-Württemberg einzigartige Projekt zu berichten. Am 26. März 2012 hatte in der Realschule Horb am Neckar die Gründungsversammlung der Schülergenossenschaft „new Generation eSG“ stattgefunden. Zielsetzung war es, eine nachhaltige und gemeinnützige Schülergenossenschaft aufzubauen, die mit Hilfe ihrer Partnergenossenschaft, der damaligen Volksbank eG Horb-Freudenstadt, heute: Volksbank eG im Kreis Freudenstadt, die Schülerinnen und Schüler zur Eigeninitiative animiert. Am 1. September 2012 war es dann soweit: Die Eintragungsurkunde wurde in einem Festakt an die Schülerinnen und Schüler überreicht.

Dienstleistungsangebote für Jung und Alt

Innerhalb der vergangenen zehn Jahre ordnete die Schülergenossenschaft im Rahmen einer Umstrukturierung ihre Geschäftsfelder zwei Mal neu. In den ersten beiden Jahren startete die „new Generation“ mit Dienstleistungsangeboten für Jung und Alt. Computer- und Handykurse, Hausaufgabenbetreuung sowie ein Einkaufsservice sind nur einige Beispiele in diesem Zeitraum durchgeführter Aktionen.

Zirkusprojekt begeisterte Kinder

Von 2014 bis 2019 gab es Sensationelles von der „new Generation“ zu berichten: Ihr Zirkusprojekt machte aus hunderten Horber Kindern kleine Artisten, die mit beachtlichen Kunststücken glänzten. Möglich wurde dies durch die Kooperation mit dem professionellen Zirkus „Piccolo“ aus Plüderhausen. Die erwirtschafteten Überschüsse wurden jedes Jahr an den Verein für krebskranke Kinder Tübingen e.V. gespendet.

Bildungsplanreform erfordert Neuausrichtung

Mit der Bildungsplanreform konnte ab 2020 das Zirkusprojekt nicht mehr wie gewohnt durchgeführt werden. Die bisherige Struktur, die Neuntklässler im Rahmen des WVR-Projektes (Wirtschaften, Verwalten, Recht) in die Schülergenossenschaft einzubinden, war nicht mehr möglich, da das WVR-Projekt ersatzlos aus dem Bildungsplan gestrichen wurde. Auf der Suche nach einer Alternative begegneten die Vorstände der Schülergenossenschaft auf einem Verbandstag dem Repräsentanten der Büroring-Genossenschaft Manfred Kilgus. Mit dessen Hilfe wurde die „new Generation“ als Genossenschaftspartner in den Büroring aufgenommen. Seit der Umstrukturierung steht die Schülergenossenschaft nicht nur der neunten Klassenstufe offen, sondern erweitert sich auf alle Schülerinnen und Schüler, von der fünften bis zehnten Klasse. 

Schulbedarfsladen „Bunte Tüte“

Die „new Generation“ richtete in einem Containerraum auf dem Schulhof ihren Schulbedarfsladen „Bunte Tüte“ ein, den sie dienstags und donnerstags während der ersten Pause öffnet. Was auch immer zum Schulbedarf gehört, ist in dem Angebot zu finden: Füller, Tintenkiller, Stifte, Hefte, Ordner und Scheren, sowohl für Rechts- wie für Linkshänder, eben das gesamte vorstellbare Sortiment. 

Förderung unternehmerischen Denkens 

Mit dem Schulbedarfsladen tut sich – nicht nur in Bezug auf das Sortiment – für die Schülergenossenschaft ein unglaubliches Spektrum auf. Spielerisch begreifen die Schülerinnen und Schüler die Bandbreite der Marktwirtschaft mit Kalkulation, Vorratshaltung, Kundennachfrage, Steuerung mit Rabattangeboten und Nachbestellungen. Ganz aktuell spüren die Jungunternehmer die globalen Verwerfungen durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg in Form steigender Papierpreise.

Mit multimedialer Werbung weisen die Schülerinnen und Schüler auf ihren Laden hin. Es gibt Aushänge in den Klassenzimmern, Durchsagen und Anzeigen auf dem Vertretungsmonitor wirken unterstützend. Eine besondere Kundenorientierung bietet die Schülergenossenschaft mit dem Starterpaket für die neuen Fünftklässler: Alle zum Schuljahresbeginn benötigten Materialien können auf Wunsch bestellt werden. Die neuen Schülerinnen und Schüler bekommen am ersten Schultag die Starterpakete überreicht. Das Angebot wird sehr gut angenommen. Für das kommende Schuljahr liegen bereits knapp 80 Bestellungen vor. 

Im Frühjahr 2022 bezog die „Bunte Tüte“ neue Geschäftsräume im Schulgebäude. Dadurch ist ein Corona-konformer Verkauf durch die geöffnete Fensterscheibe hin zum Pausenhof möglich. Durch die Digitalisierung und damit verbundenem WLAN im Schulgebäude ist eine zusätzliche Bezahlmöglichkeit mit der girocard angedacht. 

Für die Zukunft gut gerüstet

Vor den Herausforderungen der nächsten Jahre ist der Schülergenossenschaft „new Generation“ nicht bange. Sie besteht aus mittlerweile über 200 Mitgliedern. Neidisch blicken sicher einige Unternehmen aus der Wirtschaft auf die Führungsstruktur der Schülergenossenschaft, bestand das Vorstandsteam doch schon mehrfach aus 100 Prozent weiblichen Vorständen. Die bewährte Begleitung der Volksbank eG im Kreis Freudenstadt bleibt in der Kontinuität auch in den kommenden Jahren erhalten. 

Fazit: Win-Win-Win-Modell

Insgesamt kann die Zusammenarbeit zwischen der Schülergenossenschaft und der Volksbank eG im Kreis Freudenstadt als voller Erfolg angesehen werden. Nicht nur die Idee der „Genossenschaft“ erfährt dadurch an Bekanntheit und Beliebtheit. Diese Partnerschaft stellt sowohl einen Gewinn für die Schülerinnen und Schüler als auch für die Schule und die Volksbank eG im Kreis Freudenstadt dar. Die Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, sehr praxisorientiert zu erlernen, was es heißt, unternehmerisch zu denken und zu handeln. Zwischen der Realschule Horb am Neckar und der Volksbank im Kreis Freudenstadt hat sich eine nachhaltige Vernetzung und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit entwickelt, von der beide Seiten auch künftig profitieren werden. Man kann daher von einem Win-Win-Win-Modell sprechen.

new Generation eSG
Im Schulbedarfsladen „Bunte Tüte“ der new Generation eSG ist zweimal die Woche reger Betrieb. 
new Generation eSG
Das Zirkusprojekt der  Schülergenossenschaft, das von 2014 bis 2019  lief, machte aus hunderten Horber Kindern kleine Artisten.

 

Artikel versenden