Am bislang heißesten Sommertag 2019 konnten die beiden CDU-Landtagsabgeordneten Fabian Gramling und Tobias Wald genossenschaftliche Vielfalt direkt erleben. Sie besuchten drei Genossenschaften in Marbach und Freiberg am Neckar. Der erste Unternehmensbesuch führte nach Marbach zur LABAG eG, der Landwirtschaftlichen Bezugs- und Absatzgenossenschaft. Vorstandsvorsitzender Rainer Müller und Geschäftsführer Jürgen Häußermann gaben Einblick in die Situation vieler Landwirte. Demnach sei die Wirtschaftlichkeit im Ackerbau nach wie vor sehr schwierig. Durch Spätfrost, Hagel, Unwetter und im vergangenen Jahr die Trockenheit gebe es immer wieder Ernteausfälle. Daneben machten Preisschwankungen an den Märkten den Landwirten zu schaffen. Die Genossenschaft trete hier unterstützend und ausgleichend auf. Darüber hinaus habe das Bild der Landwirtschaft in der Öffentlichkeit in den letzten Jahren gelitten. Der wichtige Beitrag der Landwirtschaft zum Erhalt und Pflege der Kulturlandwirtschaft werde dabei meist übersehen. Die Abgeordneten Gramling und Wald sicherten hier Unterstützung zu, um mehr Aufklärungsarbeit zu leisten. Auch über Chancen der Digitalisierung, etwa bei der Beratung oder beim sogenannten Parallelfahrsystem, wurde diskutiert.
Weiter ging es zu den Weingärtnern Marbach eG. Der Vorstandsvorsitzende Matthias Hammer und der Aufsichtsratsvorsitzende Martin Heim führten die Delegation zunächst zum Aussichtspunkt mit dem besten Blick auf die Weinberge. So konnten sich die Abgeordneten ein Bild machen von der größten Herausforderung für die Weingärtner in Marbach: der Weinanbau an Steillagen. Hier ist viel Handarbeit gefragt, da Maschinen oder Traktoren die steilen und engen Hänge nicht befahren können. Ohne eine entsprechende Förderung ließen sich diese Flächen nicht bewirtschaften, erklärten die Vertreter der Genossenschaft. Gleichzeitig seien sie prägend für das gesamte Landschaftsbild. Gramling, der sich aktiv für den Erhalt des Weinbaus an Steillagen einsetzt, versprach, weitere Möglichkeiten zur Förderung durch das Land zu prüfen.
Beeindruckt zeigten sich die Abgeordneten beim letzten Unternehmensbesuch des Tages von der VR-Bank Neckar-Enz und ihren Maßnahmen im Bereich Digitalisierung. Wie der Vorstandsvorsitzende Timm Häberle erklärte, wollten sie die Digitalisierung als Chance begreifen, um Kundennähe im digitalen Zeitalter neu zu definieren. Herzstück dieser Strategie ist die persönliche Beratung per Video. Mit „VR-SISy“ (VR-Service-Interaktiv-System) bietet die VR-Bank Neckar-Enz an drei Standorten die Möglichkeit, alle Bankgeschäfte zu erledigen wie am normalen Bankschalter. Die BeraterInnen sitzen dabei in der Filiale in Freiberg. Darüber hinaus bietet die VR-Bank Neckar-Enz mit „VR-MAja - Mein Anliegen jetzt ausgeführt“ eine videounterstützte Beratung in der Filiale an. FilialmitarbeiterInnen können in komplexen Beratungssituationen unmittelbar die Spezialisten aus der Zentrale per Videokonferenz in das laufende Kundengespräch hinzuschalten. Mit Blick auf regulatorische Rahmenbedingungen mahnte Häberle mehr Augenmaß im Verbraucherschutz an.