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BWGV zu Koalitionsverhandlungen: Genossenschaften fest im Blick haben

GENO-Haus Stuttgart
GHV

„Zu Beginn der Koalitionsverhandlungen in Baden-Württemberg fordern wir die zukünftige Landesregierung dazu auf, Genossenschaften fest im Blick zu haben und gute Rahmenbedingungen für diese gerade in unserem Bundesland so bedeutende Rechts- und Unternehmensform zu schaffen“, sagt Dr. Roman Glaser, Präsident des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands (BWGV). „Genossenschaften eignen sich ganz hervorragend, um wichtige Zukunftsherausforderungen in Baden-Württemberg zu meistern“, betont Glaser.

„Die drei Kernthemen der Sondierungsgespräche zwischen Bündnis 90/Die Grünen und der CDU – Klimaschutz, wirtschaftliche Transformation und Innovation sowie gesellschaftlicher Zusammenhalt – sind wichtig für unser Bundesland und passen zudem hervorragend zur genossenschaftlichen Idee und Praxis in Baden-Württemberg“, sagt der BWGV-Präsident. In den nun beginnenden Koalitionsverhandlungen müssen die Stärken und Potenziale der Rechts- und Unternehmensform der eingetragenen Genossenschaft umfassend berücksichtigt werden. Für die künftige Ausgestaltung der Ministerien ist dem Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband wichtig, dass eine klare und nachvollziehbare Aufteilung der Kompetenzen erfolgt.

Großes Potenzial für Genossenschaften in Zukunftsfeldern

„Insbesondere in herausfordernden Zeiten wie diesen wird deutlich: Unsere Idee ist aktueller denn je“, betont Glaser, der die rund 800 Genossenschaften im Land vertritt. „In der Corona-Krise zeigt sich ganz besonders, wie wichtig etwa die Volksbanken und Raiffeisenbanken für die Stabilität der Wirtschaft sind. Daneben beweisen auch die landwirtschaftlichen Genossenschaften ihre enorme Bedeutung für eine sichere und verlässliche Versorgung der Menschen mit regionalen Lebensmitteln.“ Darüber hinaus sieht der BWGV noch großes Potenzial für neue Genossenschaften in entscheidenden Zukunftsfeldern wie zum Beispiel der Quartiersentwicklung, der ärztlichen und pflegerischen Versorgung, der dezentralen Energieversorgung sowie in weiteren Themen der Daseinsvorsorge. Auch das Thema Unternehmensnachfolge im Mittelstand – ganz besonders im Handwerk – oder die Herausforderungen der Daten- und Plattformökonomie lassen sich genossenschaftlich organisieren, nennt Glaser beispielhaft. Gerade bei diesen Themen erhofft er sich ordentlichen Rückenwind von der künftigen Landesregierung.

Nahezu 800 Genossenschaften sind in 50 Branchen aktiv

In den vergangenen zehn Jahren sind allein in Baden-Württemberg rund 250 neue Genossenschaften gegründet worden. Die Zahl der Genossenschaftsmitglieder hat sich im gleichen Zeitraum um rund 500.000 auf mittlerweile fast 3,95 Millionen erhöht. Einen Schwerpunkt bei den Gründungen bilden Genossenschaften im kommunalen Umfeld: Neben der ärztlichen Versorgung stehen Themen wie Mobilität, Betreuung, Pflege, Bildung und die Entwicklung von Quartieren auf der Agenda. Genossenschaften bieten ein alternatives Wirtschaftsmodell, bei dem alle Mitglieder gleichermaßen teilhaben. Es zählt das Wohl aller, nicht der Profit weniger. Die eingetragene Genossenschaft bietet sich immer dann an, wenn Wirtschaftsakteure ihre Kräfte bündeln und die Vorteile der Kooperation nutzen möchten, ohne dabei ihre Eigenständigkeit aufzugeben. Der Wesenskern einer jeden Genossenschaft ist: Das Mitglied steht immer im Mittelpunkt, es bestimmt mit und wird gefördert.

Noch nie gab es so viele unterschiedliche Genossenschaften im Südwesten wie heute. Die aktuell nahezu 800 Genossenschaften verteilen sich mittlerweile auf rund 50 Branchen. Die Vielfalt an genossenschaftlichen Unternehmen reicht von den Handelsgenossenschaften Intersport und Euronics über die Volksbanken und Raiffeisenbanken, landwirtschaftliche Genossenschaften bis zum Gasthof, Dorfladen oder zur Schwimmbad-Genossenschaft. Bisher entstanden beziehungsweise entstehen neue Genossenschaften vornehmlich in den Bereichen Handel, Gastronomie, Handwerk, Landwirtschaft, Marketing, Beratung, Mobilität, Energie, Gesundheit, Soziales sowie auch Forschung und Entwicklung.

Genossenschaften auf Facebook, Instagram und Twitter

Aktuelle Meldungen und Informationen zu den Genossenschaften in Baden-Württemberg gibt es im Internet unter www.wir-leben-genossenschaft.de und auf den Social-Media-Kanälen des BWGV (@genobawue): www.twitter.com/genobawue, www.facebook.com/genobawue und www.instagram.com/genobawue. Unseren Newsletter können Sie hier abonnieren: https://www.wir-leben-genossenschaft.de/newsletter/

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