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BEG Kraichgau eG: Mobilitätswende vorantreiben – auch im Ländlichen Raum

BürgerEnergieGenossenschaft Kraichgau eG ist Praxispartner des Projekts mobileG
BEG Kraichgau eG

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Aufgrund der fossilen Brennstoffe trägt der motorisierte Individualverkehr erheblich zu den klimaschädlichen Treibhausgasen bei. Eine Umstellung könnte enorme Einsparung bei den CO2-Emissionen bedeuten. Doch aktuell wird dieses Potenzial kaum ausgeschöpft. Insbesondere im ländlichen Raum sind die Menschen auf das Auto angewiesen. Wie aber kann der Individualverkehr verändert werden, ohne dabei die Bevölkerung im ländlichen Raum zu benachteiligen? Was tun, um schnell und sozialverträglich auch in ländlichen Gebieten die Verkehrswende voranzutreiben? Neben der Elektromobilität bieten Sharing-Modelle die Möglichkeit, die Anzahl der Fahrzeuge zu reduzieren. Doch während im urbanen Raum die Angebote für (E-)Mobilität stetig zunehmen, sucht man im ländlichen Raum diese Alternativen zum eigenen Auto oft vergebens. An dieser Stelle setzt das Projekt mobileG an. Seit mittlerweile einem Jahr entwickelt die Bundesgeschäftsstelle Energiegenossenschaften beim Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverband (DGRV) zusammen mit Energiegenossenschaften innovative Mobilitätskonzepte für den ländlichen Raum. Gefördert wird das Projekt durch das Bundeslandwirtschaftsministerium.

Genossenschaften helfen, geteilte Mobilitätsangebote verfügbar zu machen

Geteilte E-Mobilitäts-Angebote im ländlichen Raum können einen wichtigen Beitrag leisten, die Umwelt zu schützen und gleichzeitig die Lebensqualität zu steigern. Insbesondere kooperative Mobilitätsmodelle bieten die Möglichkeit, neue Angebote zu etablieren. Den Machbarkeitsnachweis hierfür liefert etwa die WeilerWärme eG in Pfalzgrafenweiler. Mit Hilfe des Erfahrungsschatzes der WeilerWärme eG und anderer bereits aktiver Pionier-Genossenschaften wurden bestehende Angebote im ländlichen Raum analysiert und im Rahmen des Projekts mobileG zu innovativen Mobilitätskonzepten systematisiert. Diese werden nun in Kooperation mit fünf ausgesuchten Energiegenossenschaften aus ganz Deutschland seit etwa einem Jahr in der Praxis erprobt und stetig erweitert. 

Praxispartner aus Baden-Württemberg

Die BürgerEnergieGenossenschaft Kraichgau eG (BEG) mit Sitz in Sinsheim ist einer der Praxispartner des Projekts mobileG. 2021 hat sie sich intensiv mit den verschiedenen Möglichkeiten der E-Mobilität vor Ort beschäftigt, sodass es in diesem Jahr nun an die Umsetzung erster konkreter Projekte gehen kann. Dazu steht die Genossenschaft mit Kommunen, Einrichtungen und Firmen in Kontakt, um ein bedarfsgerechtes Angebot außerhalb der Städte im Kraichgau zu schaffen. Über Veranstaltungen, Aktivitäten und Austausch mit den zukünftigen Nutzenden soll das Angebot bekannt gemacht werden, um neue Stationen dort entstehen zu lassen, wo seitens der lokalen Bevölkerung der Bedarf vorhanden ist. Im März 2021 fand zum Beispiel eine Infoveranstaltung für den geplanten Standort in Hoffenheim statt, zu der alle Wissbegierigen eingeladen waren und die auf reges Interesse stieß.

„Wir freuen uns über neue Impulse und Ideen aus der Region, sei es auf Initiative von Privatpersonen, Genossenschaften, Einrichtungen und Institutionen oder Unternehmen. Denn nur gemeinsam können wir die Verkehrswende im Kraichgau ein Stück voranbringen“, so das für das E-Carsharing in der BEG Kraichgau zuständige Vorstandsmitglied Dr. Peter Kania.

gemeinsam-mobil.net als Ideen-Sammelbecken und praktische Unterstützung

Die Website gemeinsam-mobil.net ist im Lauf des Jahres 2021 in Zusammenarbeit mit der Vianova eG, einer jungen und innovativen Mobilitätsgenossenschaft, entstanden. Die Seite richtet sich in erster Linie an Verantwortliche von (Energie-)Genossenschaften oder deren interessierte Mitglieder, aber auch an Bürgergruppierungen wie Carsharing-Vereine und aktive Nachbarschaften sowie motivierte Privatpersonen. Auch Kommunen, Wohnquartiere oder lokale Unternehmenfinden hilfreiche Informationen. 

Das Angebot besteht aus einem Projekt-Tool, welches neue E-Mobilitätsprojekte mit Planungs- und Umsetzungshilfen unterstützt. Erklärtes Ziel der Plattform ist es, eine praxisorientierte Projektentwicklung und -umsetzung rund um das Thema E-Mobilität zu unterstützen. Zu diesem Zweck wurden zum einen Erfahrungen bei der Initiierung und Umsetzung der Geschäftsmodelle gesammelt, zum andern typisierte Mobilitätskonzepte identifiziert. Die Plattform wird fortlaufend durch neue Erkenntnisse und Kontakte ergänzt. Alle Angebote der Seite sind frei zugänglich und kostenlos.

Über Austausch und Vernetzung voneinander zu lernen, ist eines der wesentlichen genossenschaftlichen Prinzipien. Dies wird im Community-Bereich von gemeinsam-mobil.net ermöglicht.  Hier können nach der Anmeldung gezielt Fragen in verschiedenen Gruppen und Foren gestellt werden. Außerdem ist es möglich, sich mit anderen Projekten und ihren Verantwortlichen zu vernetzen und in Kontakt zu treten. Nach und nach soll so eine lebhafte Gemeinschaft entstehen, die sich gegenseitig hilft und unterstützt. Für Baden-Württemberg ist die WeilerWärme eG mit ihrem erfolgreichen E-Carsharing-Angebot WeilerMobil auf der Plattform vertreten. Für die Plattform gemeinsam-mobil.net bedeutet die Zusammenarbeit mit der BürgerEnergieGenossenschaft Kraichgau eG: Neue, praxiserprobte Projekte, Ideen und Konzepte aus dem Kraichgau können mit anderen Genossenschaften in ganz Deutschland geteilt und ihnen zur Verfügung gestellt werden.

Mit der nun veröffentlichten Online-Plattform gemeinsam-mobil.net sollen die im Projekt gesammelten Erkenntnisse und praktische Erfahrungen zugänglich gemacht werden, um die entwickelten Ansätze in die Breite zu tragen und andere Genossenschaften und Interessenten bei eigenen Vorhaben unterstützen. Denn nur wenn Praxiswissen vielen Akteurinnen und Akteuren zur Verfügung steht, kann aus den Einzelmaßnahmen vor Ort eine umfassende Mobilitätswende werden.

Bürgerladenetz für E-Autos

Mit anderen Bürgerenergiegenossenschaften arbeitet die Bürger-EnergieGenossenschaft Kraichgau eG am Aufbau eines Bürgerladenetzes für Elektroautos, das mit erneuerbar erzeugtem Strom gespeist wird. 22-kW-Ladestationen stehen aktuell im Bereich des Wärmenetzes der Gemeinde Mauer, beim Krankenhaus Sinsheim und vor den beiden Technik-Museen in Sinsheim und Speyer.

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