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Volksbanken und Raiffeisenbanken begrüßen Kompromiss zur Bankenaufsicht

Die Volksbanken und Raiffeisenbanken in Baden-Württemberg begrüßen den Kompromiss der EU-Finanzminister zur künftigen Bankenaufsicht in den Euro-Staaten. „Das ist eine gute und vernünftige Entscheidung“, sagt Gerhard Roßwog, der Präsident des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands (BWGV), zur Einigung in Brüssel. „Heute ist ein guter Tag für die regionalen Kreditinstitute im Land und deren Kunden“, so Roßwog, der für 226 Genossenschaftsbanken in Baden-Württemberg spricht.

Der BWGV-Präsident zeigt sich erleichtert, dass ab dem Jahr 2014 nur Geldhäuser mit einer Bilanzsumme von mehr als 30 Milliarden Euro direkt von der Europäischen Zentralbank (EZB) beaufsichtigt werden sollen. Dies trifft auf keine der rund 1100 Volksbanken und Raiffeisenbanken in Deutschland zu. Die Regelung erspart den kleinen und mittelgroßen Banken in Baden-Württemberg bürokratischen Mehraufwand. Zudem hält Roßwog die Bundesbank und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) für deutlich besser geeignet, die genossenschaftlichen Institute mit ihren seriösen, regional überschaubaren und realwirtschaftlich orientierten Geschäftsmodellen zu beaufsichtigen. „Entscheidend ist es, die systemrelevanten und international tätigen Großbanken strenger zu kontrollieren – und nicht unsere Volksbanken und Raiffeisenbanken“, betont Roßwog. Die Genossenschaftsbanken in Baden-Württemberg nehmen vor allem Einlagen in ihrer Region auf und verleihen das Geld anschließend an die mittelständische Wirtschaft und Privatleute – zumeist Häuslebauer.

Der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband repräsentiert 226 Volksbanken und Raiffeisenbanken mit einem Geschäftsvolumen von 133 Milliarden Euro sowie 664 Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften mit einem Umsatz von rund neun Milliarden Euro. Diese Genossenschaften werden von 3,6 Millionen Menschen, also jedem dritten Einwohner Baden-Württembergs, als Einzelmitglieder getragen. Der BWGV, der seinen Sitz in Karlsruhe und Stuttgart hat, prüft die Genossenschaften und berät sie in allen rechtlichen und wirtschaftlichen Fragen. Der Verband zählt zu den wichtigsten Wirtschaftsorganisationen in Baden-Württemberg.

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