Der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband (BWGV) rechnet damit, dass in diesem Jahr rund 16.000 Tonnen Zwetschgen im Südwesten geerntet und über die genossenschaftlichen Erzeugermärkte in den Verkauf kommen werden. Vor wenigen Tagen sind die ersten Pflaumen an den Obstgroßmarkt (OGM) Mittelbaden in Oberkirch (Ortenaukreis) geliefert worden. Es handelte sich um die frühe Sorte „Ruth Gerstetter“. Damit beginnt nun die etwa 15 Wochen dauernde Zwetschgen- und Pflaumenzeit. Die Haupternte für Zwetschgen läuft von Ende Juli bis September. Im vergangenen Jahr sind bundesweit rund 55.000 Tonnen Zwetschgen geerntet worden.
„Die klimatischen Bedingungen im Frühjahr waren für die Zwetschgen gut. Aus der geringeren Zahl an Blüten entstanden sehr gute Fruchtansätze. Die Qualitäten sind hervorragend“, betont BWGV-Präsident Dr. Roman Glaser. Nachdem im vergangenen Jahr der Saisonstart sehr früh war, erreiche man dieses Jahr wieder einen „normalen“ Beginn der Zwetschgen-Ernte. „In diesen Tagen kommt mit der Zwetschge ‚Katinka’ eine mengenmäßig ergiebige Sorte auf den Markt. Wir erwarten hier eine Vermarktungsmenge von über 1.000 Tonnen“, erklärt Glaser. Ab Ende Juli beginnt dann mit der Bühler Frühzwetschge und den Cacaks-Sorten die Zwetschgen-Hauptzeit; ab Mitte August kommen schließlich die Haus-Zwetschgen. Mit insgesamt 16.000 Tonnen Zwetschgen erwarten die baden-württembergischen Zwetschgen-Erzeugermärkte in Bruchsal, Oberkirch, Vogtsburg, Ravensburg und Friedrichshafen eine etwas geringere Vermarktungsmenge im Vergleich zur Normalernte von 19.000 Tonnen im Vorjahr. Anhaltend heiße Tage und Unwetter können noch zu Ernteausfällen führen.
Rund 40 Prozent der Zwetschgen-Anbaufläche im Südwesten
In Baden-Württemberg stehen mit rund 1.500 Hektar rund 40 Prozent der gesamten Zwetschgen-Anbaufläche Deutschlands zur Verfügung. Und auch beim Ertrag ist der Südwesten führend: Im vergangenen Jahr kamen von den 34.000 Tonnen Zwetschgen, die über die deutschen Erzeugerorganisationen vermarktet wurden, allein 19.000 Tonnen von den baden-württembergischen Genossenschaften. Insbesondere die mittelbadische Region gilt als Wiege des deutschen Zwetschgenanbaus, und die von dort stammende „Bühler Zwetschge“ ist sehr beliebt.
„In unserem Bundesland bauen traditionell eher kleine Familienbetriebe Zwetschgen an, oftmals im Nebenerwerb“, erklärt Glaser. Nicht zuletzt wegen stets zunehmender Nachweis- und Dokumentationsauflagen und auch stark schwankenden Erlösen rechnet Glaser damit, dass es in den nächsten Jahren zu einem weiteren Flächenrückgang für den Zwetschgen-Anbau kommen wird. Zum Vergleich: Vor 15 Jahren gab es in Baden-Württemberg noch rund 2.200 Hektar Anbaufläche.
Rund 1,2 Kilogramm Zwetschgen isst jeder Bundesbürger pro Jahr – die Hälfte davon pur. Das übrige Obst wird auf verschiedenste Art weiterverarbeitet, etwa zu Kompott oder als Kuchenauflage.
34.500 Menschen im Südwesten arbeiten bei Genossenschaften
Der BWGV, der 2009 aus dem Badischen und dem Württembergischen Genossenschaftsverband hervorgegangen ist, hat gut 900 Mitglieder, mehr als 840 Genossenschaften mit mehr als 3,8 Millionen Einzelmitgliedern. Etwa 34.500 Menschen in Baden-Württemberg arbeiten für genossenschaftliche Unternehmen, darunter rund 3.500 Auszubildende. Weitere Informationen zu den Genossenschaften in Baden-Württemberg finden Sie unter: www.bwgv-info.de. Aktuelle Meldungen, Infos und spannende Nachrichten zu den Genossenschaften in Baden-Württemberg gibt es auch auf dem neuen BWGV-Twitter-Kanal. Folgen Sie uns: https://twitter.com/genobw.
Presse-Information
Start in die Zwetschgen-Saison: 16.000 Tonnen Ertrag in Baden-Württemberg erwartet