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Rückblick auf den Parlamentarischen Abend des BWGV am 6. November

Parlamentarischer Abend
BWGV

Zu den Ehrengästen der Parlamentarischen Abends des BWGV am 6. November zählten unter anderem Landtagspräsident Guido Wolf, der Fraktionsvorsitzende der SPD, Claus Schmiedel, der CDU-Fraktionsvorsitzende Peter Hauk, der FDP-Fraktionsvorsitzende Dr. Hans-Ulrich Rülke, Landtagsdirektor Hubert Wicker, der SPD-Staatssekretär im Ministerium für Finanzen und Wirtschaft, Ingo Rust, und die Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung, Gisela Erler (Grüne). Die Bundestagsabgeordneten waren erstmalig auch nach Stuttgart eingeladen, konnten aber kurzfristig aufgrund der Koalitionsrunden nicht teilnehmen. Auch die Europa-Abgeordneten waren erstmalig zum Parlamentarischen Abend im GENO-Haus eingeladen – als Repräsentant war der FDP-Europaabgeordnete und frisch gewählte FDP-Landesvorsitzende Michael Theurer beim BWGV zu Gast.

Gesellschaftspolitisch…

Landtagspräsident Wolf prägte den Satz „Wo Genossenschaft draufsteht, muss auch Genossenschaft drin sein“. Wolf weiter: „ Denn gerade für mittelständische Unternehmen in Baden-Württemberg sind die Genossenschaftsbanken verlässliche Partner, die zum Erfolg in der Region beitragen.“ Er würdigte die Genossenschaften in Baden-Württemberg als Beispiel, wie auf vorbildhafte Weise Nachhaltigkeit mit Wachstum und Wohlstand in Einklang gebracht werden kann. Doch sein prägnanter Satz hatte mit Blick auf mögliche Reformen nicht nur einen emotionalen, sondern auch einen harten Kern: So dürfe es nicht, wie immer wieder im Gespräch, zu Reformen kommen, die zu einer „Genossenschaft light“ führen könnten. Landtagspräsident Wolf ermutigte den BWGV und die Genossenschaften in Baden-Württemberg daher, an der guten Öffentlichkeitsarbeit des Genossenschaftsjahrs 2012 anzuknüpfen und mit dem Jubiläum 2014 die Vielfalt der genossenschaftlichen Unternehmen auch weiterhin bekannt zu machen.

Mit dieser Replik auf die Eröffnungsrede von Dr. Roman Glaser hätte sich Landtagspräsident Wolf nicht besser mit dem BWGV-Präsidenten abstimmen können. Denn dieser hatte zu Beginn vor allem die politischen Herausforderungen der nächsten Jahre herausgestellt. Glaser zeigte dabei auf, dass Genossenschaften ein Spiegelbild ihrer gesellschaftlichen Umwelt sind und gemeinsam mit den politischen Akteuren an der Bewältigung von Herausforderungen vor Ort und darüber hinaus mitarbeiten. „Besonders in Zeiten des Umbruchs und des Aufbruchs, in denen die Regeln neu geschrieben werden, ist es wichtig, wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische Belange gleichzeitig im Blick zu behalten“, konstatierte Glaser und versicherte den politischen Vertretern, dass sie  darauf vertrauen könnten, „dass der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband und seine Mitgliedsgenossenschaften dabei die Interessen der unterschiedlichen Gruppen und Bereiche in unserem Land in einem vernünftigen Ausgleich sehen wollen.“ Er warnte vor möglichen Überregulierungen im Bankenwesen, auf dem Arbeitsmarkt und beim Verbraucherschutz sowie der weiteren Aufweichung des Genossenschaftsgesetzes.

Auch das bewährte Gleichgewicht von wirtschaftlicher Freiheit des Einzelnen auf der einen Seite sowie dem politischen Teilnahmerecht und dem sozialen Teilhaberecht der Allgemeinheit auf der anderen Seite war Thema der politischen Reden am Parlamentarischen Abend. So gab BWGV-Präsident Glaser zu bedenken: „Man kann Innovationen nicht per Gesetz vorschreiben. Man kann genauso wenig Kreativität und unternehmerisches Engagement mit Verordnungen diktieren. Sicherlich ist es immer wieder notwendig, sich an neue gesellschaftliche Bedingungen anzupassen. Doch gerade Genossenschaften zeigen, dass dies am besten durch einen internen, von den Mitgliedern getragenen Prozess geschieht.“

…gesellig und genüsslich!

Helmut Gottschalk, Vorsitzender des Verbandsrats des BWGV und Vorstandssprecher der Volksbank Herrenberg-Rottenburg, führte dies in seinen Gesprächen am Tisch mit den Fraktionsvorsitzenden ebenso fort wie die anderen Mitglieder des Verbandsrates. Denn im Mittelpunkt des Abends stand nach den kurzen Reden der kulinarische Genuss ebenso wie der politische und gesellige Austausch der Teilnehmer.

Die Badische Weinkönigin, Aurelia Warther, und die ehemalige Württembergische Weinkönigin, Nina Hirsch, sorgten für ein genussvolles Programm. Die beiden Hoheiten stellten den Gästen im Laufe des Parlamentarischen Abends ausgewählte Weine aus Baden und Württemberg vor und erläuterten deren Besonderheiten. Dies bereicherte das Essen, das im GENO-Haus dem Gedanken der Slow-Food-Bewegung entspricht, also soweit möglich aus der Region kommt.

Das Miteinander am Parlamentarischen Abend des BWGV zeigte den auch im Tagesgeschäft gepflegten offenen Dialog, den die Abgeordneten mit den Mitgliedern und dem Verband führen. „Wir erleben immer wieder im täglichen Politikbetrieb, dass Sie die Belange der Genossenschaften im Blick haben und auf unsere Hinweise eingehen“, fasste Glaser den guten Austausch zusammen.

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