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Genossenschaften gewinnen weiter an Bedeutung – beachtliche Branchenvielfalt

Lauffner Steilhänge
BWGV

Bei den Genossenschaften im Südwesten herrscht weiter ein Gründungsboom. 37 neue Mitglieder hat der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband (BWGV) 2012 dazugewonnen, 24 davon waren Energiegenossenschaften. Es wurden aber auch Dorfläden, gastronomische und etliche andere Kooperationen gegründet. „Das zeigt wie attraktiv unsere Rechts- und Unternehmensform ist. Wir erleben seit etlichen Jahren eine regelrechte Renaissance“, sagt BWGV-Präsident Dr. Roman Glaser bei der Jahrespressekonferenz des Verbands in Stuttgart. Die 609 Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften in Baden-Württemberg haben ihre Umsätze im Geschäftsjahr 2012 um 1,4 Prozent auf 8,8 Milliarden Euro gesteigert. Eine vielerorts gute Ernte und gestiegene Preise für Getreide, Wein und Gemüse haben derweil für höhere Einkommen der Landwirte in Baden-Württemberg gesorgt.

Die eingetragene Genossenschaft (eG) ist hervorragend zur Bewältigung vieler Zukunftsherausforderungen geeignet – etwa in den Bereichen Pflege und neue Wohnformen, bei der örtlichen Nahversorgung, im Bereich Bildung und eben bei der Erzeugung und dem Vertrieb erneuerbarer Energie, so Glaser. Entsprechend rechnet der Verbandspräsident mit weiteren Gründungen in den kommenden Jahren. Als Ziel haben die BWGV-Verantwortlichen 1.000 Mitglieder ausgegeben, derzeit sind es 900. Hinter den Mitgliedsunternehmen stehen mittlerweile 3,65 Millionen Einzelmitglieder – also jeder dritte Einwohner Baden-Württembergs – und mehr als 34.000 Arbeitsplätze. Zudem bilden die Genossenschaften im Südwesten insgesamt fast 3.200 junge Menschen aus (Ware: 800, Banken: 2.400).

Die 252 gewerblichen Genossenschaften decken fast die gesamte wirtschaftliche Bandbreite ab – vom Kinderarzt über die Handelsgenossenschaften, Kooperationen aus dem Nahrungsmittelhandwerk, Energiegenossenschaften, Dorfläden oder Dorfgasthäuser bis hin zu den Friedhofsgärtnern. Die Zahl der Mitglieder der gewerblichen Genossenschaften stieg um 8.100 (plus 20,1 Prozent) auf mehr als 48.400 an. Der gesamte Umsatz 2012 der 252 gewerblichen Genossenschaften verringerte sich nach einem guten Jahr 2011 um 2,4 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro. Über 60 Prozent des Umsatzes in der Gruppe der gewerblichen Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften entfallen auf die 17 Genossenschaften des Fachhandels. Sie verringerten ihren Umsatz um 4,5 Prozent auf knapp 3,1 Milliarden Euro. So litt beispielsweise das Geschäft der Intersport-Gruppe mit Sitz in Heilbronn unter einer wetterbedingt schwachen Wintersaison 2011/2012, der Elektronikfachhändlerverbund Euronics (Ditzingen) sah sich einem Preisrückgang in der Unterhaltungselektronik und Marktsättigungstendenzen zum Beispiel bei Fernsehgeräten ausgesetzt. Neben dem Handel schnitten die Dienstleistungsgenossenschaften ebenfalls etwas schwächer als im Vorjahr ab, dagegen konnten Handwerks- und Energiegenossenschaften zulegen.

Stabile Entwicklung im Handwerk

Mit einem Umsatzwachstum von 0,4 Prozent auf fast 1,8 Milliarden Euro zeigte sich die Entwicklung der 25 Genossenschaften des Handwerks stabil. Gute Zahlen waren besonders im Bereich des baunahen Gewerbes zu beobachten. Auch die Erzeugnisse des Lebensmittelhandwerks waren im Jahr 2012 gefragt. Sehr zufriedenstellend liefen die Geschäfte bei den neun Fleischer-Einkaufsgenossenschaften in Baden-Württemberg. Dies führte zu einem Umsatzplus von 6,4 Prozent auf knapp 212 Millionen Euro im Kalenderjahr. Die fünf regionalen Bäckerei- und Konditorei-Einkaufsgenossenschaften (BÄKO) mussten dagegen einen Umsatzrückgang um 3,1 Prozent auf knapp 444 Millionen Euro verzeichnen.

Energiegenossenschaften gewinnen Umsatz und Mitglieder

Ein Bereich, der sich seit etlichen Jahren ausgesprochen positiv entwickelt, sind die Energiegenossenschaften. Ihre Zahl hat sich durch die 24 Neugründungen 2012 auf mittlerweile 116 erhöht – Tendenz weiter steigend. Beim Umsatz ging es 2012 um 10,5 Prozent auf nun 103 Millionen Euro nach oben. Mittlerweile stehen hinter den Energiegenossenschaften fast 21.000 Einzelmitglieder. Da die gesetzlich garantierte Einspeisevergütung für Strom weiter sinkt, ist ein Trend zu größeren Photovoltaikanlagen zu erkennen. Zudem engagieren sich immer mehr Genossenschaften in den Bereichen Nahwärme und Windkraft. Diese zunehmend anspruchsvolleren Geschäftsmodelle umzusetzen, stellt eine große Herausforderung für die Genossenschaften dar. Der BWGV unterstützt seine Mitglieder entsprechend dabei – unter anderem mit einem neuen Fachausschuss und einer intensiveren Beratung, aber auch durch eine stärkere Interessenvertretung. „Von entscheidender Bedeutung ist, dass die Energiegenossenschaften langfristig tragfähige Geschäftsmodelle finden. Idealismus allein reicht nicht“, betont Präsident Glaser. Von der Politik fordert der BWGV verlässliche Rahmenbedingungen für die Energiegenossenschaften, wie auch in einem gemeinsamen Positionspapier aller Genossenschaftsverbände in Deutschland betont wird. „Die Mitglieder, die Verantwortlichen in den Genossenschaften und auch die finanzierenden Banken brauchen Planungssicherheit“, fordert Glaser.

Gute Zuwächse bei den landwirtschaftlichen Genossenschaften

Die 357 landwirtschaftlichen Genossenschaften in Baden-Württemberg steigerten ihren Umsatz im vergangenen Jahr um 6,6 Prozent auf fast 3,7 Milliarden Euro. „Gerade in Zeiten eines immer stärkeren internationalen Wettbewerbs zeigt sich für die Landwirte, wie wertvoll unsere Genossenschaften für sie sind“, betont BWGV-Präsident Glaser. Erfolgreiche Genossenschaften seien in sämtlichen landwirtschaftlichen Sparten geradezu existenziell wichtig für die Landwirte in Baden-Württemberg.
Im Durchschnitt zeigen sich die Landwirte mit der Ernte 2012 zufrieden, allerdings sorgten Frostschäden – insbesondere in der Rheinebene – für sehr unterschiedliche Erträge in den einzelnen Regionen. Ausfälle gab es vor allem bei Raps und Winterweizen, aber auch bei Zwetschgen, Erdbeeren und badischem Weißwein. Lokale Unwetter mit Hagel führten vereinzelt auch zu Schäden bei Äpfeln. Die Zahl der Mitglieder der Raiffeisen-Genossenschaften in Baden-Württemberg verringerte sich 2012 leicht um 0,7 Prozent auf knapp 113.700.

Genossenschaften sehen Greening-Pläne weiter kritisch

Die baden-württembergische Landwirtschaft wehrt sich nicht grundsätzlich gegen das Vorhaben der Europäischen Union, die Landwirtschaft insgesamt „grüner“ zu machen. Allerdings verweist der BWGV auf die bisherigen erfolgreichen Agrarumweltprogramme in Baden-Württemberg, an denen ein Großteil der Landwirte teilgenommen hat. „Der Grundsatz ,öffentliche Mittel für öffentliche Leistungen‘ wurde auch bisher konsequent verfolgt. Baden-Württemberg verfügt über eine schöne und wertvolle Kulturlandschaft, die in weiten Teilen durch eine eher kleinräumige Agrarstruktur gekennzeichnet ist“, sagt Glaser. Gerade deshalb übt der Genossenschaftsverband Kritik an dem Vorhaben der EU, den Landwirten als Voraussetzung für den Erhalt von Fördergeldern pauschal den Ausweis von ökologischen Vorrangflächen vorzuschreiben. „Inwieweit hier tatsächlich ein zusätzlicher Ökologisierungsnutzen erzielt wird, ist zweifelhaft. Sicher ist jedoch, dass die Bürokratielasten für unsere Landwirte und der Kontrollaufwand für die Behörden weiter zunehmen werden und wertvolle Ackerflächen für die Produktion von Marktfrüchten nicht mehr zur Verfügung stehen“, so Glaser.

Umsatzzuwächse bei Getreide, Saatgut und Heizöl

Der Umsatz bei den Genossenschaften der allgemeinen Warenwirtschaft kletterte um 14,4 Prozent auf knapp 1,86 Milliarden Euro (Vorjahr: plus 18 Prozent). Die ZG Raiffeisen eG, Karlsruhe, sowie die Bezugs- und Absatzgenossenschaften (BAG) bringen das Getreide der Landwirte an den Markt, bündeln für diese den Einkauf von Futter- und Düngemitteln und verkaufen landwirtschaftliche Maschinen, Heizöl und Kraftstoffe. Trotz einer gerade im nördlichen Baden-Württemberg durch massive Frostschäden beeinträchtigten Ernte wurden bei den elf BAGs im Handel mit Getreide und sonstigen landwirtschaftlichen Erzeugnissen Umsatzzuwächse von 14,4 Prozent erzielt. Die Genossenschaften unterstützen hierbei ihre Mitglieder mit Preisabsicherungsmodellen, die für die Landwirte in einer zunehmend unübersichtlichen Situation Preisrisiken begrenzen. Preisgetrieben stieg auch der Umsatz mit Brenn- und Treibstoffen um 7,2 Prozent sowie mit landwirtschaftlichen Bedarfsartikeln wie Futter, Saatgut und Düngemittel um 6,1 Prozent. Auch die Landtechnik-Sparte konnte um 4,7 Prozent zulegen.

Genossenschaftliche Milchwerke leiden unter Preisdruck

Die Umsätze der sieben milchverarbeitenden Betriebe in Baden-Württemberg haben sich 2012 trotz größerer Mengen (plus 3,7 Prozent auf 1,18 Millionen Tonnen) um 0,8 Prozent auf 640 Millionen Euro verringert. Im Vorjahr war ein Anstieg um 11,6 Prozent zu verzeichnen. Ursache der negativen Entwicklung war der immense Preisdruck bei fast allen Produkten. So sank der Michauszahlungspreis von netto knapp 35 Cent auf unter 32 Cent je Liter. Die Preise für Käse und Frischmilchprodukte sanken um sechs bis zehn Prozent. Bei Butter gab es sogar einen Rückgang um 19 Prozent. Lediglich der Preis für Joghurt blieb stabil. Für das laufende Jahr 2013 geht der Genossenschaftsverband wieder von einer Erholung der Preise aus.

Wein: Verband unterstützt Genossenschaften im Strukturwandel

Die deutsche Weinwirtschaft steht in einem intensiven Strukturwandel. Sowohl in Baden als auch in Württemberg hat die Zahl der Weinerzeuger in den letzten zehn Jahren um über ein Viertel abgenommen. Dies hinterlässt auch Spuren im genossenschaftlichen Sektor: So gab es 2012 wieder sechs Fusionen von Genossenschaften. Aktuell beträgt die Zahl der Genossenschaften 123 plus die beiden Zentralen in Möglingen und Breisach. Der BWGV will den Strukturwandel im genossenschaftlichen Weinsektor künftig noch intensiver begleiten. Die baden-württembergischen Winzer- und Weingärtnergenossenschaften haben 2012 rund 168,9 Millionen Liter Most eingelagert. Dies entspricht einem Rückgang von 7,1 Millionen Liter beziehungsweise vier Prozent gegenüber 2011. Die genossenschaftliche Weinwirtschaft erreichte 2012 einen Umsatz von 535 Millionen Euro (plus 1,2 Prozent).

Baden: Der Weißwein ist knapp, die Qualität top

Die selbstvermarktenden badischen Winzergenossenschaften haben aus der Ernte 2012 insgesamt 87,4 Millionen Liter Most eingelagert. Gegenüber 2011 wurden 17,0 Millionen Liter oder 16,3 Prozent weniger erfasst. Besonders Weißweine sind derzeit knapp. Flächenbezogen lag die Einlagerungsmenge bei 82 Hektoliter pro Hektar gegenüber 96 in 2011. Die Qualität der Trauben erwies sich 2012 als sehr gut. Im Jahr 2012 haben die selbstvermarktenden badischen Winzergenossenschaften 94,2 Millionen Liter Wein und Sekt mit einem Umsatz von 270 Millionen Euro verkauft. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Rückgang um 1,7 Prozent in der Menge, der Umsatz erhöhte sich derweil um 2,1 Prozent.

Württemberg: Guter Jahrgang nach mengenschwachen Jahren

Die selbstvermarktenden württembergischen Weingärtnergenossenschaften haben aus der Ernte 2012 insgesamt 81,5 Millionen Liter Most erfasst. Gegenüber der Vorjahresernte wurden 9,9 Millionen Liter oder 13,8 Prozent mehr erfasst. Die flächenbezogene Einlagerungsmenge lag bei 108 Hektoliter pro Hektar gegenüber 95 in 2011. Von den selbstvermarktenden württembergischen Weingärtnergenossenschaften wurden im Jahr 2012 rund 67,6 Millionen Liter Wein und Sekt im Wert von 214 Millionen Euro abgesetzt. Gegenüber dem Vorjahr wurden rund 6,6 Prozent in der Menge und 2,4 Prozent im Wert weniger vermarktet. Der Absatzrückgang ist den niedrigen Ernten 2009, 2010 sowie teilweise auch 2011 geschuldet.

Steillagenweinbau in Baden-Württemberg zunehmend bedroht

Mit Sorge erfüllt den BWGV die Zukunft des Steillagenweinbaus in Baden-Württemberg. Grund ist der hohe Arbeitsaufwand für die Bewirtschaftung dieser Steillagen. Dies wird besonders deutlich am Beispiel der Terrassensteillagen, die das Neckar- und Enztal zu einer einzigartigen Kulturlandschaft machen. Im Vergleich zu einer maschinell zu bewirtschaftenden „Normallage“ mit einem Arbeitsaufwand von rund 250 Stunden je Hektar beträgt der Arbeitsaufwand in einer Terrassensteillage bis zu 1.500 Stunden. „Die Steillagen prägen die jahrhundertealten Kulturlandschaften Baden-Württembergs und sind unverzichtbare touristische Anziehungspunkte für unser Bundesland. Der Erhalt dieser Steillagen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, sagt BWGV-Präsident Glaser. Mit gemischten Gefühlen sieht der BWGV den aktuellen Verhandlungsstand um die Aufhebung des Anbaustopps in der Europäischen Union. Begrüßt wird, dass viele Elemente der bisherigen Pflanzrechteregelung in ein „Autorisierungssystem“ übernommen werden sollen.

Es ist jedoch noch keineswegs sichergestellt, dass Mitgliedsstaaten Beschränkungen für die Vergabe von Neuanpflanzungen beziehungsweise die Nutzung von Wiederbepflanzungsrechten festlegen können. Ohne solche Beschränkungen sind die Steillagen massiv bedroht, da sie sich dann wirtschaftlich noch weniger lohnen als bisher. „Der Weinbau kann die Erhaltung des kulturellen Allgemeinguts ,terrassierte Steillage‘ nicht alleine sicherstellen“, betont Glaser. Die Branche benötige neben dem Respekt vor der harten Arbeit der Weingärtner und Winzer sowie dem aufgeklärten Konsumenten, der bereit sei, für hochwertige Steillagen-Weine einen angemessenen Preis zu bezahlen, auch nationale und europäische Förderprogramme. „Unsere Steillagen-Winzer und -Weingärtner brauchen Nachhaltigkeit – durch gute Preisperspektiven, aber auch durch verlässliche Signale von Seiten der Weinbaupolitik“, fordert Glaser.

Umsatz mit Obst, Gemüse und Blumen steigt – trotz Ausfällen

Frisches Obst, Gemüse und Blumen aus Baden-Württemberg werden von 22 Genossenschaften vermarktet. Sie haben ihren Umsatz 2012 um 1,4 Prozent auf 363 Millionen Euro gesteigert. Die Erntemengen fielen geringer aus, vor allem beim Obst kam es zu wetterbedingten Ausfällen (Frost und Hagel). Die gemeinsame Marktorganisation für Obst und Gemüse bleibt auch in der neuen EU-Förderperiode ohne gravierende Änderungen erhalten. „Dieses Programm hat sich nach Auffassung unserer Obst- und Gemüsegenossenschaften grundsätzlich bewährt. Zunehmende Sorgen bereitet allerdings die bestehende Rechtsunsicherheit, wenn bereits vom Land beziehungsweise den zuständigen Behörden genehmigte Förderungen durch nachträgliche Kontrollen der EU infrage gestellt und mit hohen Rückforderungsansprüchen belegt werden. Zusätzlich sind die Bundesländer gefordert, wenigstens innerhalb Deutschlands eine einheitliche Vorgehensweise in der Genehmigungspraxis zu gewährleisten“, sagt Bernhard Ritter, beim Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband Leiter des Bereichs Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften.

„Unsere Obst- und Gemüseproduzenten und ihre Vermarktungsgenossenschaften tragen eine große Verantwortung für die Erzeugung sicherer und gesunder Lebensmittel. Dieser Verantwortung werden sie durch umfangreiche Qualitätssicherungsmaßnahmen in hohem Maße gerecht. Dies gilt uneingeschränkt sowohl für konventionell erzeugte wie auch für biologisch angebaute Produkte“, betont Ritter. „Eine ideologisch oder politisch motivierte Diskriminierung der einen oder anderen Anbaumethode lehnen wir ab.“ Regional erzeugtes Obst und Gemüse müsse seinen Preis wert sein. Dies werde immer mehr Verbrauchern bewusst, die gezielt heimisches Obst und Gemüse einkaufen und dafür auch bereit sind, einen angemessenen Preis zu bezahlen. „Damit schaffen wir nicht nur Wertschöpfung in der Region, sondern erhalten unsere wunderbare Kulturlandschaft“, so Glaser.

Schülergenossenschaften gehen an den Start

Ein spannendes Projekt, das seit 2012, dem „Internationalen Jahr der Genossenschaften“, in Baden-Württemberg läuft, sind die Schülergenossenschaften (eSG). Zwei davon, die EVENTer eSG aus Dornstetten und die new generation eSG aus Horb, sind bereits aktiv. Ein Dutzend weitere stehen schon in den Startlöchern. Die Geschäftsideen sind vielfältig – von der Eventagentur bis zum Anbieter von Computerkursen und Einkaufsdienstleistungen für ältere Menschen. „Durch die Schülergenossenschaften können wir junge Menschen früh auf unsere traditionsreiche und zugleich moderne Unternehmensform aufmerksam machen“, sagt Glaser. Denn die eG vereint wirtschaftlichen Erfolg perfekt mit sozialen Belangen und demokratischer Mitbestimmung – für die heutigen Schüler ist diese Form des Wirtschaftens ebenso reizvoll wie für die genossenschaftlichen Pioniere vor 160 Jahren.

Lauffener Steilhänge
Mit Sorge erfüllt den BWGV die Zukunft des Steillagenweinbaus in Baden-Württemberg. Grund ist der hohe Arbeitsaufwand für die Bewirtschaftung dieser Steillagen. Dies wird besonders deutlich am Beispiel der Terrassenteillagen, die das Neckar- und Enztal zu einer einzigartigen Kulturlandschaft machen. Foto Weinwerbung Möglingen.
EVENTer eSG, Dornstetten
Die Schüler der EVENTer eingetragene Schülergenossenschaft (eSG) sind im Eventmanagement tätig und organisieren alles rund um Veranstaltungen.
GENO Gesundheitsnetze eG, Stuttgart
Die GENO Gesundheitsnetze eG mit Sitz in Stuttgart stellt im gesamten Gesundheitsmarkt eine einzigartige Plattform dar, deren Zielsetzung in der Bündelung aller Interessen rund um die gesundheitliche und pflegerische Versorgung besteht (vornehmlich hinsichtlich der demografischen Entwicklung), um neue, zukunftsgerichtete und nachhaltig praktikable Projekte und Produkte für das Gesundheitswesen daraus zu entwickeln, zu erproben und zu realisieren. Diese werden bedarfsorientiert und zielgerichtet insbesondere den Mitgliedern des Genossenschaftsverbundes zur Verfügung gestellt. Die GENO Gesundheitsnetze eG ist dazu in vier Wirkungsbereiche gegliedert: Bildung, Information, Technik, Entwicklung.

 


 

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