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Was Banken zum beliebten Treffpunkt macht: Informationsfahrt der Volksbank Backnang eG

Infotour durch Südtirol und Österreich der Volksbank Backnang eG zur Ideenfindung Umbau
Raiffeisenbank Matrei in Osttirol

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Nach einem Besuch ihrer Bank nehmen Kunden im besten Fall nützliche Informationen, Formulare und Unterlagen mit nach Hause. In der Raiffeisenbank Matrei in Osttirol gibt es gleich noch ein frisches Brot, Wurst für die Jause, Liköre und viele weitere Produkte aus der Region nahe des Nationalparks Hohe Tauern mit dazu. Die Bankräume beherbergen den Talmarkt Matrei, eine Direktvermarktungsgenossenschaft mit rund 100 Mitgliedern. Familienbetriebe und Landwirte können in Sichtweite der Geldautomaten ihre Produkte anbieten, die Raiffeisenbank wiederum ist dankbar für die erhöhte Kundenfrequenz in der Filiale.

Bankräume als Bürger-Treffpunkt

In Zeiten zunehmender Digitalisierung sind Konzepte gefragt, um Leben in die Banken zu bringen. Vorstand und Aufsichtsrat der Volksbank Backnang haben den geplanten Umbau der eigenen Hauptstelle zum Anlass genommen, bei der Ideenfindung ungewöhnliche Wege zu gehen. Bei einer gemeinsamen Informationsfahrt zur Raiffeisenbank Matrei und zu weiteren genossenschaftlichen Instituten in Österreich und Südtirol haben sich die Mitglieder der beiden Gremien Anregungen geholt und erlebt, wie man Bankräume zu Treffpunkten für die Bürger macht.

„Es gibt noch immer gute Gründe, seine örtliche Bank aufzusuchen. Aber in Zeiten, in denen vieles online erledigt wird, muss man etwas dafür tun, um weiter Anziehungspunkt zu bleiben“, sagt Jürgen Beerkircher, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Backnang. Da sei auch mal der Blick über den eigenen Tellerrand hilfreich. „Teilhabe ist bei unserer Volksbank ein zentrales Thema, deshalb arbeiten wir bei der Umgestaltung unserer Hauptstelle eng mit unseren Gremien zusammen – allen voran mit dem Aufsichtsrat“, so Beerkircher weiter.

Persönlicher Kontakt bleibt wichtig

Der Aufsichtsratsvorsitzende Rolf Barreuther beschreibt die Ziele der Volksbank Backnang so: „Wir erfüllen die Kundenwünsche nach mobilen und digitalen Angeboten. Ein direkter Umgang durch ein persönliches Gespräch wird aber auch in Zukunft eine wichtige Basis für ein erfolgreiches genossenschaftliches Miteinander darstellen.“ Beerkircher und Barreuther sind sich einig: Ist die Bank ein beliebter Treffpunkt, wird dadurch Kundennähe geschaffen und letztlich ein Beitrag für belebte Innenstädte geleistet.

Die Raiffeisenbank Matrei hat das mit ihrem preisgekrönten Talmarkt geschafft. 2014 entstand beim Umbau der Bankräume zusätzliche Geschäftsfläche, die an die neu gegründete Direktvermarktungsgenossenschaft vermietet wurde.

Neben Produkten aus der Region gibt es eine Kaffeelounge. Die Kunden, die in die Bank kommen, genießen im Talmarkt eine Tasse Kaffee oder kaufen regional erzeugte Produkte.

Höhere Kundenfrequenz und Imagegewinn

„Der Talmarkt in unseren Bankräumen hat dazu beigetragen, dass sich die Kundenfrequenz am Schalter erhöht hat“, erklärt Martin Brugger von der Geschäftsleitung der Raiffeisenbank. Der Talmarkt sei ein „richtiger Kommunikationstreffpunkt im vorher fast ausgestorbenen Marktzentrum“ geworden. „Von der gestiegenen Frequenz bei uns in der Bank profitieren die im Zentrum verbliebenen Geschäfte“, so Brugger. Auch das Ansprechen von Kunden für Bankangelegenheiten sei durch den Markt einfacher geworden. Der Hauptnutzen für die Bank sei jedoch ein Imagegewinn, da die Bürger für die Belebung des Ortskerns dankbar seien.

Generalunternehmer beim Umbau der Raiffeisenbank Matrei war die italienische Dreika AG. Zu deren Kundschaft gehört auch die Raiffeisenbank Kitzbühel-St. Johann, die bei der Ausfahrt der Volksbank Backnang wegen ihres Bank-Cafés „Kitz.Bean“ ebenfalls auf dem Programm stand. Optisch erinnert das Café mit seinen runden Formen und seinen Barhockern an eine schicke Hotelbar. Das Besondere: „Die Gäste erhalten keine Rechnung für ihren Kaffee. Es steht ihnen aber frei, eine Spende zu leisten“, erklärt Petra Stugk, die bei der Raiffeisenbank mit dem Projekt betraut ist. Die Spendenvergabe wird losgelöst von der Bank von einem Verein abgewickelt. „Auch die Mitarbeiter schätzen das Café, weil es einfach toll aussieht und zum Verweilen einlädt“, so Stugk. Zudem werde es gerne für Veranstaltungen genutzt. Bei weiteren Banken im Alpenraum, die von der Dreika AG beraten wurden, fiel den Besuchern aus Backnang die einladende „Wohnzimmer-Atmosphäre“ auf. In der Raiffeisen  Bezirksbank Kufstein erkundeten die Besucher zum Beispiel einen Empfangsbereich aus wertigen Materialen, mit warmem Licht und einem nicht übersehbaren Tresen, der den Kunden signalisiert: „Hier wird dir geholfen.“

Wie an der Rezeption eines Fünf-Sterne-Hotels

„Der Kunde steht immer und überall gerne im Mittelpunkt“, erklärt Ulrich Pechlaner, Mitglied des Verwaltungsrats und der Direktionsgruppe der Dreika AG. „Deshalb ist zum Beispiel die zentrale Anlaufstelle in der Bank, der Service-Point, mit von uns geschultem Personal besetzt. Der Kunde wird hier wahrgenommen, empfangen und begrüßt wie an der Rezeption eines Fünf-Sterne-Hotels.“ Das sogenannte Self-Banking am Automaten sei eine willkommene Zusatzleistung, bei der sich der Kunde aber nicht allein gelassen fühlen dürfe.

Spezielle Beratungszimmer für junge Kunden

Auf großes Interesse stießen bei der Backnanger Delegation gute Ideen an weiteren Bank-Standorten. Dazu gehörte etwa das Konzept multifunktionaler Räume mit flexiblen Trennwänden, die sowohl für interne Veranstaltungen als auch für Schulungen und Tagungen von Kunden und Vereinen vermietet werden können. Auch spezielle Beratungszimmer für junge Kunden mit Barhocker, Tresen und einer dadurch besonders ungezwungenen Atmosphäre kamen gut an. Ebenso wie originelle Spielzimmer für Kinder, gut sichtbar angebrachte Schlagwörter zur Bankphilosophie oder der plakative Einsatz von Fotobildern aus der Umgebung, die einen hohen Bezug zur Region erzeugen.

Was man letztlich bei der Umgestaltung der eigenen Hauptstelle in die Tat umsetzen will, wird derzeit in Backnang beraten. „Der Blick auf andere Bankkulturen außerhalb Deutschlands hat uns viele neue Ideen gegeben. Einerseits für die optische Gestaltung, andererseits aber auch für durchdachte Konzepte, die vor allem unseren Mitgliedern echte Mehrwerte bieten können“, resümiert Jürgen Beerkircher.

Infotour VB Backnang Ideenfindung Umbau Österreich und Südtirol
Vorstand und Aufsichtsrat der Volksbank Backnang eG haben Raiffeisenbanken in Österreich und Südtirol besichtigt.
Im Café „Kitz.Bean“ der Raiffeisenbank Kitzbühel-St. Johann bekommen Gäste keine Rechnung.
Einladende Atmosphäre: Im Café „Kitz.Bean“ der Raiffeisenbank Kitzbühel-St. Johann bekommen Gäste keine Rechnung. Sie können für ihren Kaffee eine Spende leisten.
In Matrei, Osttirol, werden im Talmarkt Produkte aus der Region verkauft – in den Räumen der örtlichen Raiffeisenbank.
In Matrei, Osttirol, werden im Talmarkt Produkte aus der Region verkauft – in den Räumen der örtlichen Raiffeisenbank. Im Hintergrund ist der Selbstbedienungsbereich der Bank zu erkennen.

 

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