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Vom Kopf ins Herz: Veränderungen wirksam kommunizieren

Verändungenkommunikation BWGV Digitalisierung
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Grundvoraussetzung für erfolgreichen Change ist eine gemeinsame strategische Einschätzung und Ausrichtung. Ein klares Zielbild ist die Grundlage für die operative Umsetzung zum Beispiel im Vertrieb oder bei Veränderungen in der Organisation und Infrastruktur. In einer losen Artikelserie beschreiben wir Methoden, mit denen der BWGV die baden-württembergischen Volksbanken und Raiffeisenbanken dabei unterstützt, Bankmitarbeitende für den anstehenden Wandel zu sensibilisieren. Und nicht nur das, durch sie werden Menschen befähigt, den Veränderungen konstruktiv im Sinne einer gemeinsamen Zielrichtung zu begegnen. Die Methoden, hier im Kontext der Digitalisierung angewendet, sind grundsätzlich themenunabhängig nutzbar. Wir beginnen mit der Methode der Appreciative Inquiry.

Appreciative Inquiry (AI) – Konsequente Konzentration auf das Positive

Diese Methode haben die beiden US-Amerikaner David Cooperrider und Diana Whitney in den 1980er-Jahren entwickelten. Ihr zentrales Element ist das sogenannte „wertschätzende Interview“. Im Unterschied zu den meisten anderen Ansätzen konzentriert sich die Appreciative Inquiry ganz auf die positiven Aspekte, die bereits erlebbaren Stärken, erbrachte Leistungen und das vorhandene Potenzial in einer Organisation. Hier geht es darum, bewusst den Blick auf das Positive zu richten, anstatt, wie sonst häufig, auf Defizite. Dieser meist etwas ungewohnte Blick gibt Teilnehmern viel Energie, Selbstvertrauen und neue Zuversicht.

Die vier Phasen einer Appreciative Inquiry beinhalten stichwortartig folgendes Vorgehen:

  • Discovery: Erkennen, Verstehen, Analysieren. Durch Interviews das Beste sowie bereits erzielte Erfolge erkennen und verstehen.
  • Dream: Visionen, ein attraktives Zielbild entwerfen; es wird geträumt, was im besten Fall sein könnte. Richtige Luftschlösser werden gebaut.
  • Design: Ausarbeiten des Zukunftsentwurfs; bearbeiten, was sein sollte, Entscheidungen treffen, Messbarkeit überlegen.
  • Delivery: Umsetzungsphase; Festlegung, was konkret geschehen wird. Neue Ideen verwirklichen.

Von uns angewendet wurde die AI unter dem Motto „Diamantensuche“ auch bei einem internen Begegnungstag aller Mitarbeitenden unseres Bereichs Beratung Genossenschaftsbanken (GB). Mit Hilfe eines ausführlichen wertschätzenden Interviews begaben wir uns auf die Suche nach den – bisweilen noch – verborgenen Stärken und Visionen für uns persönlich und unseren Bereich. Auch bislang noch nicht verwirklichte Ideen oder Pläne von Mitarbeitenden sollten ihren Raum bekommen.

Die Ergebnisse und Emotionen des Tages waren sehr beeindruckend: sowohl einzeln wie auch im Team wurden vorhandene Talente, Potenziale und Energien bewusst wahrgenommen. Erste Vereinbarungen für das weitere Vorgehen wurden festgehalten, Diamanten wurden geschliffen. Herausragende Themen finden sich nun auf der Agenda von kleinen Projektteams wieder. Zunächst zurückgestellte „Diamant-Rohlinge“ werden in einer „Schatzkiste“ aufbewahrt und zu gegebener Zeit hervorgeholt und bearbeitet.

Der besondere „Spirit“ der Appreciative Inquiry begleitet uns somit künftig weiter und hallt auch nach Veranstaltungsende nach.

Verändungskommunikation BWGV Workshop
Mit Spaß dabei: Appreciative Inquiry setzt positive Impulse.
Veränderungskommunikation BWGV Workshop
Kreative Methode: Appreciative Inquiry heißt konsequente Konzentration auf das Positive.
Verändungskommunikation BWGV Workshop
„Werkstatt“-Gespräch.
Veränderungskommunikation BWGV Workshop
Freude und Energie: Appreciative Inquiry arbeitet erlebbare Stärken, erbrachte Leistungen und das vorhandene Potenzial heraus. 

 

Die Werkstatt

Eine weitere Methode zur wirksamen Kommunikation von Veränderungen ist die „Werkstatt“. Primär geht es darum, bei allen Beteiligten eine Aufbruchstimmung zu erzeugen und sie für die Bedeutung des jeweiligen Themas zu sensibilisieren. In einer Werkstatt wird üblicherweise gearbeitet, gestaltet, es werden Ärmel hochgekrempelt und angepackt.

Das Besondere am Werkstatt-Format ist ein spezieller Mix aus Kick-off-Charakter, dosiertem fachlichem Input und einer für alle spannenden Dramaturgie bis hin zu echten ersten Ergebnissen. Die Mitarbeitenden werden aktiv in die Bearbeitung mit eingebunden und mittels spezieller, auf Zielsetzung und Umfang des bankindividuellen Formats abgestimmter „Werkzeuge“ durch den Tag begleitet. Um den Motor in Gang zu bringen, kann der Fachinput von einem externen Spezialisten (zum Beispiel Impulsvortrag) wie auch aus den eigenen Reihen (beispielsweise Fachabteilungen) kommen. Die „Werkstätten“ werden jeweils individuell auf die Bank zugeschnitten. Um der Veranstaltung einen besonderen Reiz zu geben, kann auch eine besondere Location mit Werkstattcharakter ausgewählt werden.

In diesem Sinne haben wir im September 2019 in lockerer Atmosphäre in unsere „Digitalisierung-Werkstatt“ ins Geno-Haus eingeladen, um von Bankvorständen sowie Bereichsleitern erprobte Fallbeispiele zur Digitalisierung kennenzulernen, die „den Nagel auf den Kopf“ treffen. Gute Konzepte wurden herauspoliert, es wurde an ihnen gefeilt und was noch nicht passte, wurde passend gemacht. Dies gelang am besten durch Dialog, Beteiligung und Querdenken. Folgende Themen wurden von verantwortlichen Führungskräften aus unterschiedlichen Genossenschaftsbanken mitgebracht:

  • strategische Verankerung der Digitalisierung in Teilstrategien als Basis für die Maßnahmenplanung
  • Strategien scheitern in der Realisierung und nicht in der Erarbeitung – Nachhaltigkeit konkret gestalten                                                                                                   
  • der Innovationsprozess zur Erarbeitung der eigenen strategischen Roadmap – ein Erfahrungsbericht
  • Veränderung der Ablauf- und Aufbauorganisation aufgrund veränderten Kundenverhaltens durch Digitalisierung

Jedes Fallbeispiel zeichnete sich durch eine Besonderheit aus und sollte nicht als „Königsweg“ verstanden werden. Es sollte vielmehr andere Banken anregen und als Impuls dienen („Wissens-Nuggets“), um die nächsten Schritte von der Strategie in die direkte Umsetzung weiterzuentwickeln.

In sogenannten Themenräumen wurden auf Basis der erlebten und diskutierten Inhalte gemeinsam neue praxistaugliche Vorgehensweisen erarbeitet, vertieft und operationalisiert. Die Resonanz war äußerst positiv, es kam der Wunsch bei den Teilnehmern auf, das Prinzip auch bei anderen BWGV-Projekten, zum Beispiel Erfahrungsaustausch-Gruppen, anzuwenden.

Ihr digitaler Maßanzug

Neben der hier beschriebenen Appreciative Inquiry und der „Werkstatt“ werden wir in den kommenden Ausgaben des Geno Graph weitere Veranstaltungsformate für die wirksame Kommunikation von Veränderungen vorstellen. Grundsätzlich sind unsere Methoden so angelegt, dass Mitarbeitende und andere Zielgruppen beteiligt werden und dadurch angeregt sind, sich mit anstehenden Veränderungsprozessen auseinanderzusetzen.

Sind Sie neugierig geworden?

In VR-Works unter https://bit.ly/2PIZIz8 finden Sie einen Überblick zu den Angeboten für Ihren „Maßanzug“ – ob als do-it-yourself, mit BWGV-Begleitung oder im BWGV-Full-Service. Mit einer gezielten Analyse finden wir mit Ihnen gemeinsam heraus, welche Veranstaltungsformate für Ihre Bank passend sind. Auf Wunsch planen wir alle wichtigen Details und den anschließenden Transfer in die betriebliche Bankpraxis.

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