Weinfreunde können jetzt bei der Oberkircher Winzer eG Terrassenpaten werden. Sie helfen mit, die charakteristische Kulturlandschaft der Ortenau zu erhalten. Für einen Euro am Tag ist der Pate dabei und hat damit direkten Einblick in die Arbeit der Winzer, die Artenvielfalt am Weinberg und die hohe Qualität der Weine. Der Steillagen-Weinberg befindet sich in Oberkirch-Haslach. Seit nunmehr 30 Jahren erschließen die Winzer aus dem Renchtal die Steillagen und pflegen die daraus entstandenen Kleinterrassen quer zum Hang. Damit wird die Arbeit im Weinberg erleichtert. Zudem sind wertvolle Böschungen entstanden, die sich durch eine hohe Artenvielfalt auszeichnen – ein Lebensraum für Vögel, Schmetterlinge, Bienen und weitere Insekten.
Damit diese in Ruhe gedeihen können, werden die Flächen nur ein- bis zweimal im Jahr mechanisch gepflegt. Die Kleinterrasse hat zudem eine größere Bodenfläche. Diese kann das Wasser selbst bei Starkregen besser halten und schützt vor Erosion. Auf mehr als 100 Hektar Kleinterrassen wird somit nachhaltig bewirtschaftet.
Für diese Arbeit soll die Gesellschaft durch die Patenschaft sensibilisiert werden. Denn die Winzer erbringen mit ihrer Arbeit in der Steillage eine Dienstleistung für die Gesellschaft, indem sie das prägende Landschaftsbild erhalten, das letztlich auch für den Tourismus als schützenswertes Kulturgut wichtig ist.
Patenschaft als Servicepaket
Bereits zum Start haben in Oberkirch rund 40 Paten ihre Mitgliedschaft gezeichnet. Sie kostet 365 Euro im Jahr. Dafür erhält der Pate Gegenwerte in Form eines Weinpakets, eines Weinbergrundgangs, einem digitalen Stammtisch mit Qualitäts- und Nachhaltigkeitsmanager Frank Männle sowie der Möglichkeit, bei der Weinlese mitzuhelfen.
Würde die Steillage nicht mehr bewirtschaftet, würde das Areal verbuschen, die Kulturlandschaft verschwinden. Hie und da sind auch in der Ortenauer Landschaft bereits brach liegende Weinbergflächen sichtbar. Patenschaften sind ein effektives Mittel, den Terassenweinbau zu stärken, die Artenvielfalt zu fördern und ein altes Kulturgut zu erhalten.