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Studie: Was die Deutschen über nachhaltigen Konsum und Digitalisierung denken

Nachhaltigkeit und Digitalisierung Studie der Teambank
I-vista / pixelio.de

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Rund 80 Prozent der Bundesbürger würden einen Preisaufschlag für Kleidung und Schuhe entrichten, wenn dafür Umwelt und Klima geschont oder faire Arbeitsbedingungen gefördert werden. 71 Prozent der Deutschen würden auch für Bio-Lebensmittel mehr bezahlen. Aus Sicht von 67 Prozent darf auch Strom teurer sein, wenn er dafür grün ist. Ebenfalls eine Mehrheit wäre damit einverstanden, wenn der Preis für ein Flugticket steigt, weil eine Sonderabgabe für den Klimaschutz fällig wird. Einer nachhaltigen Geldanlage oder Altersvorsorge würden 56 Prozent der Deutschen den Vorzug geben, auch wenn damit Mehrkosten verbunden sind. Höhere Mietkosten würde jeder Zweite in Kauf nehmen, wenn zum Beispiel eine verbesserte Wärmedämmung Energie sparen und das Klima schonen würde.

Frauen sind „nachhaltiger“

Wenn es um Nachhaltigkeit geht, sind Frauen zahlungswilliger als Männer. Für nachhaltige Mode, Bio-Lebensmittel, Öko-Strom und weniger klimaschädliche Flugreisen würden sie mehr bezahlen. Beim Blick auf die Altersklassen zeigen sich deutliche Unterschiede: Beispielsweise würden 91 Prozent der unter 30-Jährigen mehr für nachhaltige Kleidung bezahlen. Bei den über 50-Jährigen würden dies elf Prozent weniger tun. Auf Bio-Lebensmittel setzen trotz höherer Preise 83 Prozent der Jüngeren, aber 70 Prozent der Generation 50Plus. Beim Öko-Strom sind es 81 Prozent der jüngeren und 64 Prozent der älteren Befragten.

Die große Mehrheit der Deutschen empfindet die Preise für Produkte des täglichen Bedarfs als angemessen oder gar zu günstig. Das wiederum begünstigt die Bereitschaft der Konsumenten hierzulande, für nachhaltige Produkte etwas tiefer in die Tasche zu greifen. So finden 27 Prozent der Befragten Lebensmittel sogar als zu billig, 55 Prozent bezeichnen die Preise als angemessen. 14 Prozent der Deutschen beurteilen die Preise für Kleidung und Schuhe als zu niedrig, 69 Prozent als angemessen.

Am „richtigen“ Tempo der Digitalisierung scheiden sich die Generationen

Neben dem Thema Nachhaltigkeit wurden die Bundesbürger im Rahmen der Studie befragt, wie sie den Stand der Digitalisierung in Bezug auf verschiedene Aspekte ihres täglichen Lebens beurteilen. Über die Hälfte der Bundesbürger ist der Meinung, dass das Einkaufen, zum Beispiel durch die Möglichkeit, sich in Online-Shops zu versorgen, heutzutage zu stark digitalisiert sei. Insbesondere die Generation 50plus sieht dies so. Mit 60 Prozent liegt sie sogar sechs Prozentpunkte über dem Gesamtdurchschnitt. Die Jüngeren zwischen 30 und 49 Jahren sind da etwas anderer Meinung: Lediglich 47 Prozent finden die Digitalisierung hier zu weit fortgeschritten. Allerdings bietet die Möglichkeit, online einzukaufen – insbesondere zu Zeiten von Corona – den großen Vorteil, dass sich die Menschen mit Produkten aller Art versorgen können, auch wenn sie ihr Zuhause nicht verlassen möchten.

Doch es gibt noch weitere Bereiche, in denen die Digitalisierung nach Meinung der Bürger zu stark ausgeprägt ist. Ein Drittel der Deutschen ist der Ansicht, dass die Medien zu stark digitalisiert sind. Auch im Bankensegment hält übrigens ein Drittel der Bundesbürger die Digitalisierung für zu stark ausgeprägt. In diesen beiden Segmenten liegt die Generation 50plus mit ihrer Meinung noch einmal sieben Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt. Jeweils 43 Prozent von ihnen finden, dass die Digitalisierung in der Medien- wie Bankenbranche überhandgenommen hat.

Langfristige Verhaltensänderungen durch Corona

Auch wenn die Corona-Krise leider noch lange nicht vollständig überwunden ist, hat sich bislang deutlich herauskristallisiert, dass die Pandemie ein Beschleuniger digitaler Anwendungen ist. So standen die Deutschen dem kontaktlosen Bezahlen mit dem Smartphone oder der Kreditkarte im Vergleich zu ihren europäischen Nachbarn bislang deutlich skeptischer gegenüber. Doch seit dem Aufflammen der Pandemie hat die Nutzung der Scheine und Münzen bei vielen Menschen zugunsten digitaler Bezahlverfahren abgenommen. Das Gleiche gilt für das Thema Einkaufen. So war es vor Corona für viele Menschen undenkbar, Artikel des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel online zu ordern.

Dass sich beim Konsumverhalten der Deutschen gerade ein Wandel vollzieht, wird insbesondere durch den anhaltenden Erfolg von Unternehmen wie dem Versandriesen Amazon oder dem Kochboxenlieferanten Hello Fresh deutlich. Auch wenn das Thema Nachhaltigkeit in den vergangenen Monaten zwischenzeitlich medial von dramatischen Meldungen über den Verlauf der Coronakrise in Deutschland und dem Rest der Welt überlagert war, zeigt die erneute Trockenheit vielerorts in diesem Sommer, dass nachhaltiges Handeln wichtiger ist denn je. Die Teambank hinterfragt daher laufend ihren ökologischen Fußabdruck. Eine ihrer Initiativen ist die Einführung des digitalen Vertragsabschlusses in den Filialen der Genossenschaftsbanken im Laufe des dritten Quartals 2020. Dadurch kann täglich auf Tausende Seiten Papier verzichtet werden. Dies leistet einen nachhaltigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz und schont die Ressourcen. Das Beispiel der Einführung des digitalen Vertragsabschlusses in den Filialen zeigt, dass Investitionen in die Digitalisierung nicht nur der Umwelt dienen, sondern gleichzeitig durch gestiegene Customer Experience die Grundlage für weiteres Wachstum bieten können.

Zwischen 18 und 79 Jahren

Die repräsentative Studie „Liquidität 50Plus“ untersucht im jährlichen Turnus die Liquiditätssituation, das Einkaufsverhalten und die Einstellung der verschiedenen Generationen Deutschlands gegenüber dem digitalen Wandel. Im Februar 2020 – also kurz vor dem Aufflammen der Corona-Krise in Deutschland – befragte das Marktforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Teambank AG bereits zum achten Mal telefonisch 1.000 Personen im Alter von 18 bis 79 Jahren. Die Teambank hat die Studie 2013 das erste Mal durchgeführt.

Studie Teambank Digitalierung und Nachhaltigkeit
Viele Deutschen sind laut Studie bereit, für nachhaltige Produkte und Services tiefer in die Tasche zu greifen.

 

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