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Kooperative Chancen für eine nachhaltige Entwicklung urbaner Gebiete – Beispiele und Ideen aus einer regionalen Perspektive

Urban Intergroup BWGV
BWGV

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Anfang April bot Peter Simon MdEP und sein polnischer Kollege, Jan Olbrycht MdEP als Vorsitzender der URBAN Intergroup des Europäischen Parlaments, dem Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband (BWGV) zusammen mit Cooperatives Europe die Möglichkeit, in einer Sitzung der URBAN Intergroup einen Input über genossenschaftliche Potentiale zum Erhalt und zur Gestaltung von Infrastruktur vor Ort zu geben. Die URBAN Intergroup ist eine partei- und ausschussübergreifende Einrichtung innerhalb des Europäischen Parlaments, die aktuelle Themen der städtischen Dimension behandelt. Zu ihr gehören über 80 Abgeordnete des Parlaments und etwa 120 Partner lokaler, regionaler, nationaler und europäischer Organisationen.

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, der demografische Wandel und die geänderten Ansprüche an die Gestaltung der persönlichen Lebensumstände sowie der gestiegene Wunsch nach regionaler Partizipation, bringen neue Herausforderungen für die Gestaltung der „Wirtschaft vor Ort" mit sich. Die Politik wie auch die Bürger selbst sind hier oftmals gefordert, um die gewünschten wirtschaftlichen Leistungen und die sozialen Rahmenbedingungen auch in Zukunft bürgernah und in einem tragfähigen Rahmen sicherstellen zu können. Besonders ländliche Kommunen sind häufig in vielfältiger Weise betroffen. Hier kann die Genossenschaft, ganz im Sinne des Prinzips „Hilfe zur Selbsthilfe" einen Beitrag zur Fortentwicklung und Ergänzung der benötigten Leistungen in jeweiligen Handlungsfeldern darstellen. Und dies besonders auch aufgrund der Vernetzung, die Genossenschaften schaffen, da sie es vermögen BürgerInnen und Regierung/Verwaltung sowie Wirtschaft und Wissenschaft zusammenzubringen.

Betätigungsfelder genossenschaftlicher Kooperationen

Die Bandbreite der unterschiedlichen Betätigungsfelder erstreckt sich über verschiedene Bereiche der erweiterten Daseinsvorsorge: von der Sicherung der ärztlichen Versorgung und Pflege, der Etablierung von Mobilitätskonzepten und (Bürger-)Energiegenossenschaften über Kinderbetreuung, Wohngemeinschaften und Dorfläden bis hin zu kulturellen Angeboten wie genossenschaftlich betriebenen Hallenbädern. Nicht zuletzt ist die Nutzung der Chancen der Digitalisierung ein Thema der Zukunft, das von genossenschaftlichen Initiativen aktiv aufgegriffen wird. Die wohnortnahe und familienfreundliche Infrastruktur nimmt hierbei eine wichtige Schlüsselfunktion ein, um die Lebenssituationen in den ländlichen Regionen und den städtischen Quartieren attraktiver zu gestalten. Unter dem Stichwort WohnenPLUS engagiert sich der BWGV aktiv im Bereich Wohnen verbunden mit Dienstleistungen, im besten Falle unter Einbeziehung der örtlichen Volksbanken Raiffeisenbanken zur Sicherstellung einer nachhaltigen und transparenten Finanzierung der Projekte. Genossenschaften bieten dafür tragfähige Lösungsansätze, um Synergien zu nutzen und nachhaltige Infrastrukturkonzepte zu entwickeln und umzusetzen.

Forderungen an die Europäische Union

  • Beachtung genossenschaftlicher Strukturen bei EU-Gesetzgebungsverfahren (z.B. im Bereich Basel III oder Energie), um eine Benachteiligung der Rechtsform eG auf allen Ebenen zu vermeiden und ein Level-Playing-Field zu gewährleisten.
  • Digitalisierung unterstützen, um strukturelle Innovationen via Genossenschaften durch Digitalisierung verstärkt voranzubringen.
  • Ausbau von innovativen, genossenschaftlichen Plattformen, die lokal bzw. in Spezialgebieten wirken und Ökosysteme entwickeln.
  • Kleinere Kommunen und auch periphere Stadtteile in die Förderkulisse einbeziehen.
  • Regionale Ansätze sollten in Feldern, in denen die EU mit den Mitgliedsstaaten gemeinsam agiert, vorangebracht werden.

Weitere Informationen:

Weitere Informationen zur URBAN Intergroup (Link: http://urban-intergroup.eu/) und zum Engagement des BWGV in diesem Themenfeld (Link: https://www.wir-leben-genossenschaft.de/de/wirtschaft-vor-ort-799.htm) finden Sie unter den angegebenen Links.

Urban Intergroup
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