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Genossenschaftlich mobil – Carsharing in der Region Tübingen

teilAuto Neckar Alb eG in der Region Tübingen
Stadtwerke Tübingen

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Um drei gemeinsame Fahrzeuge für damals 42 Mitglieder ehrenamtlich zu betreiben, gründete man 1993 kurzerhand den Verein „Ökostadt Tübingen/Reutlingen e.V.“. Der Verein wuchs stark, nicht zuletzt durch die Stadtverwaltung Tübingen als Nutzerin, weshalb Schritt für Schritt der Übergang von einem nachbarschaftlichen Autoteilen hin zu einem professionellen Carsharing-Angebot vollzogen wurde. Stetig wuchs so die Zahl der teilAuto-Kundinnen und -Kunden wie auch die Anzahl der Fahrzeuge und auch immer mehr Mitarbeitende mussten sich um die steigende Nachfrage kümmern. Die logische Konsequenz im Jahr 2017: Aus dem Verein wird eine Genossenschaft, die teilAuto Neckar-Alb eG! Denn die Gründungsmitglieder waren sich sicher, so den Herausforderungen des Marktes professioneller zu begegnen und das Angebot samt ambitionierter Satzung – auch langfristig auf solide Füße zu stellen. So hat die Genossenschaft bis zum heutigen Tag 200 Mitglieder und insgesamt etwa 6.000 Nutzerinnen und Nutzer, die Zugriff auf knapp 200 Fahrzeuge haben – vom Kleinwagen bis zum Sprinter, vom Minivan bis zum Elektroflitzer.

Kooperationen in der Region

Eine umfassende Mobilitätswende kann nur durch das kooperative Handeln aller Partner erreicht werden. Die Genossenschaft teilAuto versteht sich als Dienstleister für nachhaltige Mobilität und setzt daher auf starke Partnerschaften in den Kreisen Tübingen, Reutlingen und Zollern-Alb. So ist die Genossenschaft aktiver Teil des „Multimodalen Mobilitätsverbunds“, der verschiedene Verkehrsmittel miteinander verknüpft. Dieser umfasst Fuß- und Radverkehr, Bus und Bahn sowie Carsharing. So setzt sich teilAuto für nachhaltige Mobilität ein und trägt dazu bei, die Lebensqualität in unseren Städten zu verbessern.

Als plakative Beispiele erfolgreicher Allianzen sind die Zusammenarbeit mit dem Tübinger Wohnungs- und Dienstleistungsunternehmen GWG, der DAV-Sektion Tübingen oder auch dem Theater Lindenhof in Melchingen zu nennen. So besteht bei dem kleinen Schauspielhaus auf der Schwäbischen Alb seit Dezember letzten Jahres die Möglichkeit, ein Elektroauto auszuleihen. Das Pilotprojekt soll beweisen, dass Carsharing auch auf dem Land – weit entfernt von den Ballungsräumen – funktionieren kann. Die GWG in Tübingen, ganz zentral in der Universitätsstadt beheimatet, hat nahezu ihre gesamte Fahrzeugflotte eingespart und greift auf das Angebot der Genossenschaft zurück. Für den Deutsche Alpen-Verein (DAV) Sektion Tübingen wiederum hat teilAuto einen Kleinbus angeschafft, der direkt am DAV-eigenen Boulderzentrum steht. Die Sektion genießt Vorbuchungsrecht und kann durch seine Mitglieder das Fahrzeug so aktiv nutzen: im Kurs- und Tourenwesen und in der Kinder- und Jugendarbeit. In den anderen Zeiten und wenn der Bus nicht gebraucht wird, steht er den gesamten teilAuto-Nutzenden zur Verfügung. So geht Nachhaltigkeit in der Praxis! 

Auch kleinere Kooperationen mit weiteren Vereinen und Unternehmen gehören zum Portfolio des Tübinger Carsharers.

30 Jahre Geschäftsbetrieb – was war, was kommt?

Von drei Fahrzeugen auf knapp 200, von einer Handvoll Enthusiasten auf über 5.000 Nutzerinnen und Nutzer, von einem großen Maß an Eigenverantwortung und kleinem Werkzeugsatz zu zehn Wagenwarten und eigener Werkstatt – bei teilAuto Neckar-Alb hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan. Alles getreu dem Motto: „Nichts ist so beständig wie der Wandel“, wie einst der griechische Philosoph Heraklit sagte. So soll und wird es auch beim Tübinger Carsharer weitere Projekte und Kooperationen geben: In der Stadt wie auch im Umland gibt es regelmäßig Anfragen und Ansätze wie Bürgerbusse, betriebliche Mobilitätslösungen und nachhaltige Vereinsaufgaben, die von teilAuto kreativ bearbeitet werden. Außerdem wurden diverse Kampagnen zur Weiterentwicklung des Unternehmens und zur Verbesserung des Marktes umgesetzt. Ein herausragendes Beispiel ist dabei das BWGV-Beratungsprojekt zur „Digitalisierung“, das darauf abzielte, interne Prozesse zu optimieren und die digitale Transformation voranzutreiben. 

Elke Gold ist seit der Vereinsgründung aktiv und seit 2017 auch als Vorstand tätig. An ihrer Seite sind seit diesem Jahr Martin Heer und Ioannis Skouras. Skouras war für teilAuto schon als externer Berater tätig und ist künftig insbesondere für die Finanzen und den Fuhrpark zuständig. Auch in seiner vorherigen Tätigkeit war er schon eng mit Genossenschafts-Themen verbunden. Heer hat teilAuto schon als Dienstwagen(-ersatz) bei einer Tübinger Solarfirma genutzt und war zwischenzeitlich Leiter der Energieagentur in Horb gGmbH wie auch Klimaschutzmanager der Großen Kreisstadt. Auf ihn warten fortan insbesondere die Projektentwicklung und -begleitung sowie Themen wie Öffentlichkeitsarbeit und Networking. 

Carsharing als Zukunftsmodell

Damit die kleine Genossenschaft aus Tübingen (mindestens) weitere 30 Jahre erfolgreich agieren kann, gilt es nach wie vor, die Infrastruktur, also Standorte, Ladestationen und Autogrößen, klug bereitzustellen und auf die stetig wachsenden und sich ändernden Bedürfnisse anzupassen. Nur so kann das Modell, für die Nutzer wie auch die Anbieter, wirtschaftlich betrieben werden – in der Tübinger Universitätsstadt wie auch in umliegenden größeren und kleineren Gemeinden. Die Chancen für die Umwelt (Lebensraum, Ressourcenschutz und Luftverbesserung) und den Menschen (Kostenersparnis, Flexibilität und Nachhaltigkeit) bleiben bestehen. Die teilAuto Neckar-Alb eG wird auch weiterhin ihren Beitrag dazu leisten.

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