Am 23. Juni 2014 fand im GENO-Haus in Stuttgart die 22. Veranstaltung zu „Entwicklungspolitik aktuell“ statt. Im Jahr des 150-jährigen Bestehens des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands (BWGV) öffnete diese Veranstaltung den Blick auf Genossenschaften als Modell für nachhaltiges Wirtschaften in der Region und global.
Teilgenommen an der Veranstaltung haben knapp 150 interessierte Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft, darunter insbesondere Vertreter von Genossenschaften, aber auch Kleinunternehmer aus den verschiedensten Ländern. Nach der Begrüßung durch Anja Roth, Bereichsleiterin Strategie, Politik, Kommunikation des BWGV, führten die Referenten in die Themen des Abends ein und wiesen dabei auf die weltweite Bedeutung von Genossenschaften für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung hin. Peter Friedrich, Minister für Bundesrat, Europa und internationale Angelegenheiten, gratulierte dem BWGV bei dieser Gelegenheit zum 150-jährigen Jubiläum und hob hervor, dass die Genossenschaftsorganisation sich permanent weiterentwickelt und den veränderten Rahmenbedingungen anpasst.
Im Anschluss fand eine Podiumsdiskussion moderiert von Prof. Dr. Doluschitz, Leiter der Forschungsstelle für Genossenschaftswesen an der Universität Hohenheim, statt. Teilnehmer der Runde waren Minister Peter Friedrich (Redenmanuskript), Dr. Paul Armbruster vom Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverband (DGRV), Rainer Lang, Geschäftsführer der Stiftung für Entwicklungs- und Zusammenarbeit (SEZ) und Steffen Müller, Geschäftsführer der Stiftung für Entwicklungszusammenarbeit GESTE – Baden-Württemberg. Dabei tauschten die Herren ihre Erfahrungen bei Projekten im Ausland aus und machten deutlich, welche Implikationen die Genossenschaften für die Entwicklungszusammenarbeit haben.
Alle Beteiligten waren sich einig, dass Genossenschaften in vielen Transformations- und Entwicklungsländern einen positiven Beitrag für notwendige Strukturveränderungen hinzu zu einer Stärkung der wirtschaftlichen Bedingungen von KMU und einer Demokratisierung leisten können. Ein Schulterschluss der beteiligten Akteure in der Entwicklungszusammenarbeit wie hier vor Ort geschehen, ist eine wichtige Voraussetzung für die Unterstützung dieser Prozesse in den Ländern. Die GESTE will hier gemeinsam mit der gesamten Expertise der Genossenschaften aus Baden-Württemberg zur erfolgreichen Zusammenarbeit ihren Beitrag leisten.
Im Anschluss wurde die Möglichkeit, aus dem Plenum Fragen an die Referenten zu stellen, rege genutzt. Nach dem Schlusswort des Vizepräsidenten des Bundes der Selbständigen, Günter Hecht, gab es bei einem Stehimbiss die Gelegenheit, sich mit den Experten individuell über entwicklungspolitische Themen und Genossenschaften auszutauschen.