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GENO-Wissenschaftspreis des BWGV geht an zwei Nachwuchswissenschaftler aus Hohenheim

Preisverleihung GENO-Wissenschaftspreis 2016
BWGV

Zwei Nachwuchswissenschaftler von der Universität Stuttgart-Hohenheim sind an diesem Montag (6. Juni) mit dem GENO-Wissenschaftspreis des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands (BWGV) ausgezeichnet worden. Dr. Sebastian Hill erhielt die mit 2.000 Euro dotierte Auszeichnung für seine herausragende Dissertation zum Thema „Die Bedeutung von Werten in Genossenschaften und deren Umsetzung - eine empirische Analyse“. Ebenfalls mit 2.000 Euro Preisgeld versehen ist die gleichermaßen hervorragende Doktorarbeit „Innovation im Kontext branchenstrukturellen Wandels in der genossenschaftlichen Weinwirtschaft: Strategieanalyse und Unterstützungsansätze“ von Dr. Patrick Staub.

Der mit insgesamt 6.000 Euro dotierte GENO-Wissenschaftspreis wird alle zwei Jahre vergeben und würdigt außerordentlich gute Dissertationen sowie Masterarbeiten. Zwei weitere Auszeichnungen mit einem Preisgeld von jeweils 1.000 Euro gingen an Senta Breuning und Fabian Becerra. Die von der Jury bewerteten Beiträge stammen alle von Studierenden im Fachgebiet Agrarinformatik und Unternehmensführung beziehungsweise der Forschungsstelle für Genossenschaftswesen an der Universität Hohenheim.

Die baden-württembergische Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Theresia Bauer, stellte als Festrednerin heraus: „Das Genossenschaftswesen ist eine der großen Stärken unserer leistungsfähigen Wirtschaft, gerade im Agrarbereich. Ihr Kerngedanke, Ressourcen zu sparen und zu teilen, ist ökologisch und sozial – und absolut zeitgemäß. Hier weiter zu forschen und den Gedanken wissenschaftlich auszureifen, bietet einen enormen Mehrwert für die Gesellschaft.“

BWGV-Präsident Dr. Roman Glaser hob in seiner Ansprache die hohe Qualität der prämierten Arbeiten heraus. Für den Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband ist der Wettbewerb von großer Bedeutung. „Sowohl der BWGV als auch seine Mitgliedsgenossenschaften profitieren von den herausragenden wissenschaftlichen Arbeiten, die wir gemeinsam mit der Universität Hohenheim und dem Verein zur Förderung der Forschungsstelle für Genossenschaftswesen alle zwei Jahre prämieren“, sagte Glaser. Er betonte besonders die Praxisorientierung der Beiträge, aus denen konkrete Beratungsangebote für Genossenschaften abgeleitet werden könnten. Die Laudationes auf die Preisträgerarbeiten hielten die beiden Hohenheimer Universitätsprofessoren Dr. Reiner Doluschitz, Leiter der Forschungsstelle für Genossenschaftswesen, und Dr. Hans-Peter Burghof, Inhaber des Lehrstuhls für Bankwirtschaft und Finanzdienstleistungen.

In seiner mit 2.000 Euro preisgekrönten Dissertation analysiert der aus Heilbronn stammende Sebastian Hill, welche Werte in Theorie und Praxis als typisch genossenschaftlich angesehen werden, inwieweit diese in der Praxis Anwendung finden und welche Funktionen und Potenziale in ihnen zu finden sind. Ergebnis ist, dass viele traditionell den Genossenschaften zugesprochenen Werte als relevant erachtet werden und dass diese Werte auch identitäts- und vertrauensstiftend sind. Dies ist gegenüber anderen Rechtsformen eine Besonderheit. Preisträger Patrick Staub, der aus Speyer stammt, arbeitet in seiner mit ebenfalls 2.000 Euro bedachten Doktorarbeit den unterschiedlichen Umgang mit Innovationen mit Blick auf Konzentrationsprozesse in der weinbaulichen Erzeugung heraus. Der Strukturwandel der Branche wird dabei keinesfalls ausgeblendet, sondern bewusst thematisiert. Es werden Cluster gebildet und Beratungs- und Unterstützungsansätze abgeleitet, die von einer profunden Branchenkenntnis zeugen und die in der Praxis relevant sind.

Die mit jeweils 1.000 Euro vom BWGV bedachten weiteren Wissenschafts-preise werden für zwei Masterarbeiten verliehen. Die in Stuttgart geborene Senta Breuning arbeitete über die „Zukunftsfähigkeit der Bezugs- und Absatzgenossenschaften in der Landwirtschaft“. Ihr Thema ist die Mitgliederbindung. Der Strukturwandel ist eine Ursache für Veränderungen. Als Lösungsansätze stehen neben einer emotionalen Bindung Ansätze des Customer Relationship Managements zur Verfügung, deren Einsatz Breuning darstellt. Fabian Beccera aus Mannheim lotete in seiner Masterarbeit „Das Management der Mitgliederbeziehungen in Winzergenossenschaften“ aus. Er analysiert sowohl Strukturprozesse als auch die Themen, welche die Mitglieder betreffen, und leitet daraus sehr praxisorientierte Handlungsempfehlungen ab.

Der GENO-Wissenschaftspreis wird alle zwei Jahre für Masterarbeiten/Dissertationen verliehen, die sich mit praxisbezogenen Entwicklungen im Genossenschaftswesen insgesamt oder in den einzelnen Bereichen der genossenschaftlichen Kredit- und Warenwirtschaft befassen. Gefördert werden qualifizierte Diplomanden und Doktoranden am Lehrstuhl für Kreditwirtschaft oder am Lehrstuhl für Agrarpolitik der Universität Hohenheim.

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