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Energiegenossenschaften stärken Akzeptanz für die Energiewende vor Ort

Photovoltaik
R. B._pixelio.de

„Energiegenossenschaften können ganz wesentlich zum Gelingen der Energiewende und zum Klimaschutz beitragen. Mit ihren innovativen Ideen und ihrem großen Engagement sind sie wichtige Partner auf dem Weg in die neue Energiewelt“, betont der baden-württembergische Umweltstaatssekretär Dr. Andre Baumann beim gemeinsamen Energietag des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands (BWGV) und des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Bei der Veranstaltung im Stuttgarter GENO-Haus liegt der Fokus auf der Umsetzung von weiteren Projekten im Bereich der Erneuerbaren Energien und der internen Weiterentwicklung der 150 Energiegenossenschaften in Baden-Württemberg.

Umweltstaatssekretär Andre Baumann zeigt sich erfreut, dass gerade in Baden-Württemberg viele Bürgerinnen und Bürger darauf brennen, die Energiewende hin zu erneuerbaren Energien selbst in die Hand zu nehmen. „Die Mitglieder der Energiegenossenschaften sind Vorkämpferinnen und Vorkämpfer der Energiewende, die wir für den Klimaschutz und für unsere Versorgungssicherheit brauchen. Mit ihnen verbindet sich Regionalität, Beteiligung und Gemeinschaftlichkeit. Dies trägt dazu bei, die Akzeptanz in der Bevölkerung zu stärken und sicherzustellen, dass die Wertschöpfung in der Region bleibt. Ich bin mir sicher, dass Energiegenossenschaften auch in Zukunft bei der Energiewende und damit beim Klimaschutz eine ganz zentrale Rolle spielen werden“, sagt der Staatssekretär.

„Die strategische Weiterentwicklung der Energiegenossenschaften wird immer wichtiger“, ergänzt derweil BWGV-Präsident Dr. Roman Glaser. „Auch wenn die Bürgerenergie oft Hürden überwinden muss, spürt man im Kreise der Energiegenossenschaften den Willen, weiterhin innovative und nachhaltige Lösungen für die Zukunft zu finden. Wir dürfen nicht immer nur auf die Politik warten, sondern müssen die Dinge selbst in die Hand nehmen“, fordert Glaser. „Lassen Sie uns weiter mutig sein. Nur gemeinsam kann uns die Energiewende gelingen.“

Neue Geschäftsfelder und größere Projekte

Viele Genossenschaften wagen sich mittlerweile an weitere Geschäftsfelder und setzen zudem größere Projekte im Photovoltaik- und Windbereich um. Dazu bedarf es auch der notwendigen Strukturen innerhalb der Energiegenossenschaften. Mit einem gemeinsamen Projekt zur Weiterentwicklung der Energiegenossenschaften wurden in den vergangenen 18 Monaten verschiedene Veranstaltungen, Workshops und Förderprogramme angeboten, um die vielen ehrenamtlich geführten Energiegenossenschaften auf dem Weg ins Hauptamt zu unterstützen. Vor allem soll zukünftig der Strom vermehrt direkt dort verbraucht werden, wo er produziert wird. Ein entsprechendes Modellprojekt stellt die EWS Elektrizitätswerke Schönau eG vor. Gemeinsam mit Bürgern aus Schönau und weiteren Gemeinden testen die EWS, wie selbst erzeugter Strom intelligent verbraucht, gespeichert und gehandelt werden kann. Die Elektrizitätswerke Schönau testen vor Ort und im Kleinen, wie ein erneuerbares Energiesystem der Zukunft funktionieren kann: mit Photovoltaikanlagen von Bürgern in Schönau und umliegenden Gemeinden, umweltverträglichen Salzwasser-Batteriespeichern, hocheffizienten Blockheizkraftwerken – zum Beispiel dem eines EWS-Mieterstromprojekts und mit einer hochmodernen Steuerungssoftware.

Immer mehr Energiegenossenschaften sehen ihre Zukunft auch in den Bereichen Elektromobilität, Aufbau von Ladestationen und Energieeinsparung. „Wurden in der Vergangenheit vor allem Bürgersolaranlagen umgesetzt, werden die Projekte, in denen sich die Menschen im Land für die Energiewende engagieren, immer vielfältiger“, berichtet Glaser, der Genossenschaften als die zentralen Akteure der Energiewende vor Ort sieht. Genossenschaftlich betriebene Windkraftanlagen und Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung entstehen, Nahwärmenetze und Effizienzprojekte werden betrieben und auch die Elektromobilität findet vermehrt in Bürgerhand statt. 150 Energiegenossenschaften mit knapp 44.000 Einzelmitgliedern gibt es mittlerweile im Südwesten. Damit weist Baden-Württemberg eine so hohe Dichte an Energiegenossenschaften auf wie kein anderes Bundesland.

Weitere Themen beim Energietag in Stuttgart sind unter anderem Wärmenetze, Nachhaltigkeit und Klimaschutz sowie neue Chancen der Photovoltaik-Nutzung. Das Unterstützungsprogramm des Umweltministeriums für Energiegenossenschaften wird ebenso vorgestellt wie die Initiative Allianz für Beteiligung. Ein spannendes Thema sind schließlich Kooperationen von Energiegenossenschaften und Schülergenossenschaften.

Landing-Page für Energiegenossenschaften

Aus dem Weiterbildungsprojekt für Energiegenossenschaften ist eine neue Internetseite entstanden: www.wir-leben-genossenschaft.de/energie. Dort befinden sich Best-Practice-Beispiele, Leitfäden für Energiegenossenschaften, Veranstaltungshinweise und Mitschnitte und Folien von vergangenen Veranstaltungen. Für eine bürgernahe Energiewende sind Energiegenossenschaften auch künftig wichtige Eckpfeiler.

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