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Die Lembergerland Kellerei Rosswag eG trägt ihre Hauptsorte im Namen

Lembergerland eG
Lembergerland eG

Die 250 aktiven Weingärtner (Mitgliederinsgesamt: 345) der Lembergerland Kellerei Rosswag eG (Landkreis Ludwigsburg) bewirtschaften 167 HektarRebfläche, davon 40 Hektar terrassierte Steillagen mit reinen Muschelkalkböden – kulturhistorisch denkmalgeschützt. „Die Edition 401 bildetden Markenkern unseres Sortiments“, berichtet Geschäftsführer Christian Kaiser. „401 steht für vierhunderteins Stäffele, die sich vom Enzufer bis an die letzte Lemberger-Traube ziehen. Das sind umgerechnet 23 Stockwerke reine Handarbeitslage.“ In den Lagen im Stromberg befinden sich außerdem Keuper-Böden. Die 1935 gegründete Weingärtnergenossenschaft, Gastgeber der diesjährigen Pressekonferenz zur Weinlese in Württemberg, zählt 14 Mitarbeitende, die im Jahr 2020 rund 4,25 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet haben. Ein Zuwachs um 4,1 Prozent – trotz Corona. „Durch die Pandemie ist der Absatzzweig Gastro & Veranstaltungen weggebrochen, durch viele Aktionen im Endkundengeschäft konnte dies aber kompensiert werden. Der Endverbraucheranteil ist dadurch auf 50 Prozent gewachsen“, sagt der Geschäftsführer. Für das laufende Wirtschaftsjahr erwartet er ein weiteres Umsatzplus von zwei Prozent.

Rote Sorten dominieren

„Im Mittelpunkt des Lembergerlands steht der Genussmoment“, beschreibt Kaiser die Philosophie der Genossenschaft. Diese verarbeitet zu 84 Prozent rote Sorten (davon 60 Prozent Lemberger) und zu 16 Prozent weiße Trauben. Die Sorten im Einzelnen: Lemberger, Trollinger, Spätburgunder, Muskattrollinger, Merlot, Satin Noir, Riesling, Kerner, Weißburgunder, Chardonnay und Sauvignac. Die Lembergerland-Genossenschaft, die 2001 mit den Weingärtnern Schützingen und 2005 mit den Weingärtnern Markgröningen fusioniert ist, setzt zudem konsequent auf das Thema Weinerlebnis – etwa mit Weinbergtouren und speziellen Genuss-Seminaren. Auch das Projekt „Wengerter für ein Jahr“ lockt seit mittlerweile zehn Jahren etliche Weinfreunde an (der Geno Graph berichtete): „Hierbei bewirtschaften wir 80 Ar terrassierte Steillage mit Quereinsteigern, daraus haben wir bereits zehn Neumitglieder bekommen. Insgesamt haben sich schon 180 Teilnehmer an dem Projekt beteiligt“, berichtet Kaiser. Sehr stolz sind die Weingärtner auch auf die im März 2020 nach Umbau neu eröffnete Vinothek. Diese ist 2021 mit dem Siegel „Wein & Architektur“ des Deutschen Weininstituts (DWI) ausgezeichnet worden.

Gute Qualität in herausforderndem Jahr

„Qualitativ und quantitativ war das Jahr 2021 sehr herausfordernd für uns: Frost im Frühjahr, zu viel Niederschlag und zudem zu wenige sonnige und warme Perioden“, sagt Christian Kaiser. „Erstaunlich ist, wie sich die Trauben trotzdem ordentlich entwickelten. Wir hatten einen schwierigen Herbst, waren aber zu Lesebeginn zurecht zuversichtlich, dass wir die Trauben gesund einfahren können“, so Kaiser weiter. Da es in einigen Lagen (Illinger Neue Weinberge und Schützinger Heiligenberg) starke Frostschäden gab, rechnete der Geschäftsführer Anfang Oktober mit einem mengenmäßig insgesamt kleinen Herbst, vor allem weil der Lemberger (mit 40 Prozent Anteil an der Gesamtmenge die wichtigste Rebsorte der Genossenschaft) stark betroffenist. Im Markgröninger St. Johännser gab es im August zudem Hagelschäden. Kaiser erwartete etwa 1,5 Millionen Kilogramm Trauben (zirka 90 Kilogramm je Ar). Im Vorjahr hatten die Lembergerland-Weingärtner sogar nur 1,15 Millionen Kilogramm Trauben (68 kg/ar) eingebracht, was der mengenmäßig schwächste Herbst seit mehr als 30 Jahren war. Seit 2019 setzten die Rosswager Weingärtner so genannte NIRS-Sensoren ein, hierbei wird schon bei der Anlieferung des Leseguts die Traubengesundheit mittels Infrarot-Technik bestimmt.

Lemberland eG
Christian Kaiser (links), Geschäftsführer, und Vorstandsvorsitzender Rolf Allmendinger lenken die Geschicke der 167-Hektar-Genossenschaft.
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Im März 2020 eröffnet: die modernisierte Vinothek der Lembergerland eG im Vaihinger Stadtteil Rosswag.
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Weithin sichtbar: Im Heißluftballon der Weingärtnergenossenschaft kann eine „luftige Weinprobe“ überm Lembergerland genossen werden.

 

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