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Aktuelle Studie: Kleinunternehmen zwischen Pandemie und Ukraine-Krieg

Kleinunternehmen zwischen Pandemie und Ukraine-Krieg
Tim Reckmann / pixelio.de

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Etwa 97 Prozent aller Betriebe in Deutschland sind Kleinunternehmen mit einem Jahresumsatz von bis zu sechs Millionen Euro. Sie stellen damit einen wichtigen Erfolgs- und Beschäftigungsmotor für die deutsche Wirtschaft dar. Die VR Smart Finanz, Eschborn, führt seit 2019 regelmäßig Zielgruppenstudien zusammen mit dem CFin – Research Center For Financial Services der Steinbeis-Hochschule durch, um die Situation und die Bedürfnisse dieses relevanten Kundensegments zu beleuchten. Nach einer Studie aus dem Jahr 2020, die sich vor allem mit den Folgen der ersten Welle der Covid-19-Pandemie befasste, beleuchtet die neueste Analyse nun die Situation zwischen auslaufender Pandemie und Ukraine-Krieg. Zu zwei Erhebungszeitpunkten im Frühjahr und Sommer 2022 wurden Geschäfts- und Gewerbekunden sowie Kunden aus dem unteren Mittelstand befragt.

Auswirkungen der Pandemie gehen zurück

Die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie gehen allmählich zurück, ist eine wichtige Erkenntnis der Analyse. Zwar habe sich die Liquiditätssituation von Kleinunternehmen pandemiebedingt verschlechtert, Existenzängste haben im Vergleich zum Beginn der Pandemie jedoch abgenommen. Die Auftragslage hat sich laut Studie bei mehr als zwei Dritteln der Kleinunternehmen durch die Lockerungen stabilisiert oder im Vergleich zum Vorkrisenniveau sogar verbessert. Dennoch hält ein Großteil der Befragten die Corona-Pandemie langfristig für eine stärkere Belastung als den Ukraine-Krieg.

Bewusstsein für Nachhaltigkeit steigt

Der Krieg wirkt sich auch auf kleine Unternehmen aus. In diesem Zusammenhang werden vor allem die hohen Energiepreise und die Inflation als Belastung empfunden. Viele der Befragten haben darauf bereits mit Preisanpassungen reagiert oder planen noch, es zu tun. Dessen ungeachtet halten die Befragten an ihrer Investitionsplanung weitgehend fest: Mehr als zwei Drittel wollen trotz dieser Herausforderungen wie geplant oder verstärkt investieren. 50 Prozent planen beispielsweise Investitionen in ein Energiekonzept. Das zeigt: Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit steigt. So sehen mehr als zwei Drittel der Kleinunternehmen Vorteile in einer nachhaltigen Ausrichtung des Geschäftsmodells, insbesondere hinsichtlich Ausstattung (zum Beispiel Gebäude oder Firmenwagen), Einkauf und Prozessen. Geht es um die Umsetzung im Unternehmen, gaben 45 Prozent der Befragten an, finanzielle und/oder fachliche Unterstützung zu benötigen. Gleichzeitig besteht die Bereitschaft, Geld dafür zu investieren.

Fremdfinanzierung als Wachstumsfaktor

Dabei wird eine Fremdfinanzierung von Kleinunternehmen zunehmend als Katalysator für Wachstum gesehen. Wichtiger Faktor, um sich für eine Finanzierung zu entscheiden, ist neben attraktiven Konditionen eine hohe Flexibilität. Aber auch digitale Abschlussmöglichkeiten gewinnen an Relevanz: Für knapp die Hälfte der Befragten ist das eine wichtige Option. In diesem Zusammenhang werden alternative Vertriebskanäle wie Vergleichsplattformen interessanter: Knapp 30 Prozent der Befragten hat damit bereits Erfahrung. Der Trend zu Digitalisierung im Banking und Unternehmensalltag von Kleinunternehmen hält also an. Vor allem jüngere Kleinunternehmerinnen und -unternehmer haben eine große digitale Affinität. So spielt etwa Social Media vor allem für die unter 46-Jährigen eine wichtige Rolle bei der betrieblichen Informationsbeschaffung.

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